Das leidige Thema "Hauen"

Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Das leidige Thema "Hauen"

Hallo Frau Schuster! Unsere Tochter (17M.) ist derzeit wirklich unausstehlich. Alles scheint ihr gegen den Strich zu gehen, was sonst immer möglich war (windeln, Gesicht eincremen, Nase putzen, Lätzchen um- und abbinden, aus- und anziehen usw) Wirklich jedes Mal reagiert sie mit Hauen oder wenn sie zum windeln liegt (sie steht noch nicht frei, alles noch sehr wackelig), dann gezieltes Treten. Wenn sie einen nicht trifft, dann nimmt sie nochmals "Anlauf" um zu Hauen. Wir sagen jedes Mal: Nein, gehauen wird nicht! Dann schreit sie jedes Mal hysterisch, als führe man sie zur Schlachtbank! :o( Selbst mein Schwiegervater witzelte zu den Feiertagen: Mich würde es nicht wundern, wenn bald mal das Jugendamt klingelt - bei dem Gebrüll! Hilfreich war dieser Spruch wirklich nicht. Wir versuchen sie abzulenken, aber sie scheint dann regelrecht in ihrem Wutanfall gefangen. Sie brüllt dann 5-10 Minuten, dann ist für eine viertel Stunde die Welt wieder in Ordnung, dann geht ihr wieder irgendetwas gegen den Strich und es geht wieder von vorne los....... Groß erklären kann man ihr ja noch nichts, aber gefühlte hundert Mal am Tag sagen: Nein, es wird nicht gehauen, das tut weh...scheint auch nicht zu fruchten. Ist es nur eine Phase, die auszusitzen ist? Oder wie sollten wir am besten vorgehen? Gesund ist sie, zwar bekommt sie gerade 2 Augenzähne, aber selbst bei Zahnstillstand ist es so. Über einen Rat wären wir sehr dankbar. Liebe Grüße..

Mitglied inaktiv - 06.04.2010, 08:33

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Antwort auf: Das leidige Thema "Hauen"

Hallo Ratsuchende Mit 17 Mon. wird Ihre Tochter zunehmend selbstständiger, was sie auch ausprobieren möchte. Dabei kann sie ihre Wünsche sprachlich noch nicht mitteilen. Sie setzt darum all' ihre bisherigen Erfahrungen ein, um Ihre umgehende und helfende Aufmerksamkeit zu erreichen. Ihnen möchte sie ganz gewiß mit ihrem Hauen und Treten nicht absichtlich Schmerzen zufügen oder Sie ärgern, da sie über die Folgen ihres Handelns auch noch nicht nachdenken kann. Lassen Sie sie so viel wie möglich erst einmal SELBER machen und bieten Sie lediglich Ihre Hilfe an. Da Ihre Tochter auch nicht mehr nahezu beschäftigungs- und wehrlos vor Ihnen auf dem Wickeltisch liegen mag, wechseln Sie ihre Windel möglichst im Stehen, während sie sich an Ihren Schultern, Ihrem Hals festhalten DARF. Gestalten Sie den Windelwechsel, das Anziehen, Waschen unsw. möglichst spielerisch, indem Sie z.B. in die Rolle eines Kasperles schlüpfen, der nachschaut, ob der Po sauber ist, wo denn die Hand Ihrer Tochter im Pulli bleibt usw. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.04.2010

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