meineKleine2012
Gestern bekam unser Sohn (8) die Diagnose Adhs. Wir waren zur Beratung in einer psychiatrischen Praxis, dort wurden zwei Tests gemacht welche jeweils in der Gruppe stattfanden. Eigentlich fühlten wir uns super aufgehoben, da auch an den Infoabenden immer die Rede davon war, dass die Medikamentengabe der letzte Schritt sei. Auf jeden Fall bekamen wir gestern mit der Diagnose gleich ein Rezept, und auf Nachfrage hieß es, Verhaltenstherapie bringe eh nichts ( das meinte die Sprechstundenhilfe) . Hat sie einfach nur keine Ahnung? Bei der 2. Testung, die mit 20 mg Medikinet stattfand, war nur in zwei Bereichen eine Besserung der Ergebnisse sichtbar. In den anderen Aufgaben schnitt er schlechter ab. Die Ärztin meinte, das liege daran, dass die Gabe dann zu gering sei. Ich bin so verunsichert ob ich ihm jetzt eine höhere Dosis gebe auch im Hinblick darauf, dass wir tatsächlich keine Therapie haben. Oder reicht da Ergotherapie, da versuche ich gerade einen Platz zu bekommen. Kann mir jemand ähnliche Erfahrungen berichten?
Also bei unserem Kind, damals glaube ich auch 8 oder 9 ( weiß es nicht mehr genau, er war in der 3. Klasse) wurden in der Kinder - und Jugendpsychiaterischen Praxis mehre Tests gemacht. Sowohl in Einzeltestungen, als auch in der Gruppe. Es waren allerdings mehr als 2 Testungen und für die Schule wurden auch noch Fragebögen für die Lehrer/in mitgegeben. Danach ( nach einigen Wochen), als fest stand als er ADHS hat, haben wir gemeinsam entschieden, dass Kind Medikamente bekommt ( ich glaube angefangen mit 20mg Medikinet retard ), Ergotherapie hat bei uns nicht geholfen. Kind hat Verhaltenstherapie gemacht und seit längerer Zeit jetzt Neurofeedback ( ist es immer noch dabei).
Habe zwei Kinder mit adhs meine wurden ganz anders getestet und ka unser sohn hat ziemlich schnell Medikamente bekommen aber sein adhs ist recht spät entdeckt worden und vor allem war da der erste lockdown Therapien waren mit ewigen Wartezeiten
Vermutlich testet jede Praxis anders, ich habe nur gedacht, dass es standardisiert ist wie getestet wird und es da einen bestimmten Ablauf gibt. Aber ich fühle mich irgendwie so in der Luft hängen gelassen und uns selbst überlassen. So von wegen, jetzt habt ihr eine Diagnose und nun macht mal. Ach egal, ich bin nur irgendwie erleichtert oder auch nicht über die Diagnose. Vermutet hatten wir es schon länger. Dann werden wir zügig mit den Medikamenten beginnen und vielleicht bekommen wir doch noch einen Platz für Ergotherapie.
Für uns war das damals auch nicht einfach…. Die Kids sind einfach anders und wenn man keine Diagnose hat, fragt man sich schon was mit Kind los ist. An ADHS hatten wir gar nicht gedacht, da Kind nie den Unterricht gestört hat, nie böse mit anderen Kids war, er war halt anders, wurde viel gemobbt deswegen und hat sich immer mehr zurück gezogen und nie gewehrt. Bei ihm war/ist es einfach nur die Konzentration auf Dinge die er nicht mag, das hat nie gut funktioniert. Wir hatten Glück, dass seine damaligen Grundschullehrer/in uns auf ADHS aufmerksam gemacht haben, allerdings schon in der Mitte der 2. Klasse. Zur Mitte 3. glaube ich, haben wir dann die Diagnose erhalten und nach einiger Zeit dann mit Medis angefangen. Die Ärzte hätten unserem Kind nie einfach über unseren Kopf weg Medikamente verschrieben, wir haben auch überlegt bis wir uns dafür entschieden haben. Ihr müsst den Ärzten vertrauen können, schließlich ist euer Kind mit Sicherheit einige Jahre dort in Behandlung . Mittlerweile haben wir das 3. Medi und verschiedene Stärken und manchmal noch ein 2. dazu. Was wir, bzw. Kind mittlerweile selbst sagen kann ist, dass für Sohn die Medis ein Segen sind, bis heute. Auch wenn nicht immer alle Medis auf Dauer und in der Anfangsstärke geholfen haben. Allerdings finde ich schon das Therapien dazu gehören, nur denke ich , es ist kein Problem, wenn ihr mit den Medikamenten anfangt ohne Therapieplatz, denn da sind die Plätze zur Zeit knapp und es kann dauern bis ihr einen findet und dann muss es passen und da gibt es leider auch kein „ jede Therapie hilft jeden Kind“. Wie ich schon geschrieben habe, Ergotherapie ging bei uns gar nicht….und anderen hilfst. Neurofeedback schlägt ja auch nicht bei allen gleich gut an, bei uns super… und trotz allem ist der Alltag nicht immer einfach, als Kind jünger war, war’s schlimmer, so langsam wird er vernünftiger und es wird einfacher. Allerdings kann ich mein ADHS Kind nicht mit gleichaltrigen Teens vergleichen. Denn alles was er mag, mögen die anderen in der Regel nicht…Er kann sich z.b , das aber schon seit der 5. Klasse, stundenlang über Astrophysik, Informatik und Geschichte unterhalten, das interessiert die anderen in dem Alter nicht so, aber und da bin ich froh, versucht er auch mittlerweile sich mit den Anderen zu unterhalten über deren Interessen und steht nicht mehr nur allein auf den Pausenhof rum. Also mach dich nicht verrückt, es wird alles irgendwann. Lg
Danke dir für die Rückmeldung und für deinen Erfahrungsbericht. Das hört sich gut an, dass ihr euren Weg gefunden habt und vor allem, dass euer Sohn die Medikamente als Segen empfindet. Ich hoffe sehr, dass mein Sohn durch seine Medikamente besser durchs Leben kommt und nicht mehr überall an eckt.
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