Elternforum ADHS und ADS

ADHS und Grenzüberschreitungen

ADHS und Grenzüberschreitungen

Kuegelchen

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Guten Morgen, ich würde gerne wissen, wie ihr mit den Grenzüberschreitungen Eurer Kinder mit starken ADHS-Auswirkungen im Alltag umgeht? Damit meine ich sowohl ungefährliche, als auch gefährliche Dinge. Also die gesamte Spannbreite von Provokationen und aggressivem Verhalten? Geduld und einfühlsames Ergründen der Ursachen eines Wutanfalles aufgrund dem verhindern einer gefährlichen Situation sind klar, sokratisches (gemeinsames) Lernen versuchen wir auch bereits. Liebe Grüße Kügelchen  


Sonja10

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Antwort auf Beitrag von Kuegelchen

Hallo Kügelchen,   magst du einmal das Alter deines Kindes dazuschreiben? Denn auf jedes Alter geht man ja irgendwie anders ein... Mein Kernsatz ist aber, wenig Regeln, die sind dann aber nicht verhandelbar und fest. Zum Beispiel wird freitags bei uns immer aufgeräumt und der Schreibtisch muss immer aufgeräumt sein. Dafür steige ich Mo-Do wortlos über ein Chaos auf dem Fußboden.  Aggressives Verhalten spreche ich in einer ruhigen Minute am Abend nach und wir überlegen gemeinsam wie wir in der nächsten Situation vielleicht anders hätten handeln können.  


Kuegelchen

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Antwort auf Beitrag von Sonja10

Hallo, Vielen Dank für die Antwort. Mein Sohn ist fast 7 Jahre alt. Er hat große Probleme sich an Regeln  zu halten. Grenzen versucht er stets zu überschreiten, daher interessiert es mich, wie andere in solchen Situationen reagieren. Liebe Grüße Kügelchen


kea2

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Antwort auf Beitrag von Kuegelchen

Unser Sohn ist nicht stark von ADHS betroffen, hatte aber durchaus auch schon Ideen, wie, sich beim Arzt an der Rezeption mit seiner Schwester zu prügeln etc. Mit so tiefgründigen Analysen, wie Du sie da betreiben möchtest, habe ich mich nie befasst.  ADHSler haben eine mangelhafte Impulskontrolle. Da kann man sich den Mund fusselig reden, lang und breit analysieren und unendliches Verständnis haben. Die Kinder fangen in der nächsten Situationen nicht an, reflektiert zu überlegen, ob es eine gute Idee ist, der Schwester eine zu knallen. Sie sehen rot und tun es. Sie können nicht anders. Diese Kinder brauchen eine Anleitung, wie sie ihre Wut in dem Moment in Bahnen lenken, z.B. indem sie die Situation verlassen oder die Fäuste ballen, alles anspannen und langsam ausatmen oder einfach brüllen und wild auf der Stelle hüpfen (je nach Alter und Situation). Es gibt auch so Techniken, wie, sich vorzustellen, dass einen etwas oder jemand festhält und man gar nicht vorpreschen kann, um sich oder andere in eine gefährliche Situation zu bringen. Keine Ahnung, wie man das nennt. Nach solchen Techniken könntet Ihr Euren Therapeuten fragen. Ich weiß nicht, ob Euer Sohn schon Medikamente bekommt, aber da gibt es auch welche, die mehr auf die Impulskontrolle einwirken, als andere.


JaDon

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Antwort auf Beitrag von kea2

Hallo, Vielen Dank für die Antwort! Er bekommt bereits Medikamente. Es scheitert auch nicht an der Reflektion, er ist kognitiv in der Lage dazu. Er weiß auch, dass sein Verhalten falsch ist. Allerdings hat er tatsächlich überhaupt keine Impulskontrolle oder Frustrationstoleranz. Und wenn er "explodiert" gibt es kaum ein Halten mehr. Vorher gibt es meist keine Anzeichen was los ist, was ihn stört. Man kann ihn dann auch nicht aus der Situation holen, es nur mit ihm gemeinsam aushalten. Er scheint dann nicht ansprechbar zu sein. Ist der "Anfall" vorbei, kommt er zur Ruhe, zumindest für einen Moment. Ich würde gerne wissen, wie andere Eltern von ADHS-Kindern diese Verhaltensweisen in den Alltsg einbauen, oder ob man damit einfach von Tag zu Tag lebt, in der Hoffnung es wird irgendwann besser. liebe Grüße  Kügelche