Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen - wenn ein Tier einzieht

Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen - wenn ein Tier einzieht

© Adobe Stock, weseetheworld

Oh wie süß: Fast alle Kinder lieben Tiere und wünschen sich ein eigenes Haustier. Gegen ein kleines Tier, etwa einen Hamster, ein Kaninchen oder ein Meerschweinchen haben Eltern oft auch nichts einzuwenden. So ein kleiner Freund zum Kuscheln hat für die Sprösslinge viele Vorteile.

Die Kleinen lernen Verantwortung zu übernehmen, sich um das Haustier zu kümmern, regelmäßig zu füttern, den Stall sauber zu machen, mit ihm zu spielen und zu kuscheln. Zumal solch ein Kleintier doch weniger Zeit, Platz und Kosten verschlingt wie ein Hund, eine Katze oder Fische.

Hamster - als Haustier für Kinder ungeeignet

Viele Eltern sind der Meinung, ein Hamster sei ein ideales Tier: Er benötigt nicht viel Platz, ist in der Anschaffung günstig und braucht nicht viel Beschäftigung. Aber ein Hamster ist grundsätzlich eher ungeeignet als Haustier für ein Kind. Hamster sind nachtaktive Tiere, die am Tag schlafen und nicht gestört werden wollen - somit sind die kleinen Nager als Haustier und Spielkamerad für Kinder nicht gut geeignet. Außerdem sind Hamster keine Streicheltiere: Sie mögen es eher nicht, ständig angefasst und hochgenommen zu werden.

Meerschweinchen - brauchen einige Zeit, um sich einzugewöhnen

Die Freude beim Nachwuchs ist natürlich groß, wenn ein Meerschweinchen einzieht. Aber Eltern sollten temperamentvolle und enthusiastische Kinder ein wenig bremsen. Denn Meerschweinchen brauchen etwas Zeit, damit sie sich eingewöhnen und Vertrauen zu fassen. Machen Sie sich erst langsam mit dem Tierchen vertraut. Vergessen Sie nicht, Meerschweinchen sind auch Fluchttiere und wollen am liebsten weglaufen. Kinder und ihre Eltern sollten nichts erzwingen.

Wenn das Tier dann freiwillig kommt, darf man es vorsichtig streicheln, am liebsten hat es ein Meerschweinchen hinter den Ohren und auf der Nase. Mit etwas Geduld hat die Familie sicher viel Freude an dem handzahmen Haustier. Grundsätzlich sollte man sich vor der Anschaffung aber immer über das natürliche Verhalten von Meerschweinchen belesen, damit man es artgerecht halten kann.

Kaninchen - können sehr verschmust sein

Auch Kaninchen können zu Menschen eine Bindung aufbauen - wenn sie dazu genügend Zeit bekommen und man sich auch wirklich intensiv mit ihnen beschäftigt. Dann zeigen sie eine Reaktion, wenn sie angesprochen werden, kuscheln und lecken eventuell über die Hand. Vorsicht ist mit den Ohren geboten, hier sind die Tiere besonders empfindlich.

Selbstverständlich sollten die Kinder und auch die Erwachsenen vermeiden, ihren Kaninchen Angst einzujagen. Hat das Haustier Angst, kann es kratzen oder beißen. Ansonsten kann ein Kaninchen aber auch sehr verschmust sein.

Vorsicht: Meerschweinchen und Kaninchen nicht hochnehmen!

Meerschweinchen sollten, übrigens genau wie Kaninchen, nicht zu oft hochgenommen und herumgetragen werden. Kaninchen sind Fluchttiere und sie empfinden das wie auch Meerschweinchen als Bedrohung. Die Kleintiere fühlen sich in der Höhe nicht wohl und haben Angst. Man sollte Kaninchen und Meerschweinchen deshalb nur hochheben, wenn es zwingend erforderlich ist. Außerdem ist die Verletzungsgefahr groß: Beim Hochheben können die Tiere ängstlich reagieren und zu Fluchtbewegungen neigen. Dabei passiert es schnell, dass sie herunterfallen und sich verletzen. Besonders für Meerschweinchen kann so ein Unfall gefährlich sein, ein Sturz aus einem halben Meter Höhe ist für Meerschweinchen lebensbedrohlich. In diesem Fall muss man am besten direkt zum Tierarzt gehen.

Muss man das Kaninchen oder das Meerschweinchen doch hochnehmen, sollte dies ein Erwachsener übernehmen. Das Kaninchen wird am Nacken gegriffen mit der einen Hand, mit dem anderen Arm wird der Körper von unten gestützt. Dann sollte das Tier eng am Körper gehalten werden. Ein Meerschweinchen wird auch mit beiden Händen aufgenommen, dabei stützt man mit einer Hand die Hinterbeine. Somit haben die Tiere ein wenig Bodengefühl unter den Füßen, das ihnen Sicherheit vermittelt.

Pflege: Die Krallen sollten regelmäßig abgeknipst werden

Die Krallen müssen bei Kaninchen und Meerschweinchen regelmäßig, das heißt etwa alle acht Wochen, verschnitten werden, da sich die Krallen im Stall nicht richtig abnutzen. Können Kaninchen oder Meerschweinchen dagegen auch immer mal einige Zeit im Freien verbringen, nutzen sich die Krallen automatisch ab und eine spezielle Krallenpflege ist dann nicht notwendig.

Sind die Krallen zu lang, wachsen sie in den Fußballen ein und verursachen Schmerzen. Fürs Krallenschneiden gibt es einen Krallenschneider, mit etwas Erfahrung kann man auch einen Nagelknipser verwenden. Damit werden nur die Spitzen geschnitten! In den Krallen selbst fließt Blut, schneiden Sie also nicht zu tief. Insgesamt sollten die Krallen bis knapp über das Fell der Pfote reichen.

Tipps zur Haltung: mindestens zwei Tiere

Experten empfehlen, dass Meerschweinchen und Kaninchen nicht zusammen in einem Gehege leben sollten, da sie sich aufgrund unterschiedlicher Körpersprache nicht verstehen.

Im Prinzip sind Kaninchen sowie Meerschweinchen aber Gruppentiere und sollten niemals allein, sondern mindestens als Paar gehalten werden. Nur zu zweit fühlen sich die Tiere wirklich wohl. Dabei können ein Männchen und ein Weibchen durchaus Rangkämpfe ausfechten, das Zusammenleben bei zwei kastrierten Männchen ist ruhiger. Bei einem Weibchen ist dieser Eingriff zu kompliziert.

Das Gehege: Kaninchenhaltung ist weniger aufwendig

Das Gehege sollte natürlich ausreichend groß sein und über ein kleines Häuschen als Rückzugsort verfügen. Kaninchen und Meerschweine brauchen genügend Platz zum Hoppeln. Im Zoofachgeschäft wird man normalerweise von den Mitarbeitern dazu eingehend beraten. Außerdem muss immer frisches Heu eingestreut sein.

Ein Stall von Kaninchen ist insgesamt einfacher zu reinigen. Denn Kaninchen gehen immer wieder an die gleiche Stelle zum Abgeben von Urin und Kot. Dieser Platz sollte täglich geputzt und mit neuer Einstreu ausgestattet werden. Dagegen muss bei Meerschweinchen immer das komplette Gehege gereinigt werden, da sie Urin und Kot im ganzen Käfig abgeben. Es muss also alles regelmäßig gereinigt und die Einstreu erneuert werden.

Grundsätzlich können gesunde Tiere übrigens auch den Winter im Freien verbringen, nur für Jungtiere oder trächtige Weibchen ist dies nicht empfehlenswert. Sie sollten dann mindestens sechs Monate vorher schon draußen sein, so können sie sich auf den Temperaturwechsel einstellen und das Fell anpassen. Wichtig ist aber, dass man die Tier nicht aus Mitleid über die frostigen Tage ins Haus nimmt und dann wieder raus setzt - so gerät die Temperaturregulation durcheinander, die Tiere bekommen schneller eine Erkältung. Natürlich muss der Stall und das Gehege der Nager dann entsprechend ausgestattet sein, ein doppelter Boden, Stelzen, Isolation gegen Zugluft und Nässe, ausreichend trockene Einstreu und ein stabiles Häuschen sind beispielsweise ein Muss.

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