Stillen

Forum Stillen

Hirte und Masern

Thema: Hirte und Masern

Ich habe jetzt nochmal das Masern-Kapitel im Hirte gelesen. Dass der radikaler Impfgegener ist, könnt ihr vergessen! Er beschreibt, in was für eine blöde Situation wir mit den Masern geraten sind (Altersverschiebung) und erklärt verschiedene Möglichkeiten bzgl der Impfung. Das Fazit dieses Kapitels: Gegen Masern impfen ist mist. Und nicht impfen ist auch mist. Braucht eigentlich noch jemand die Erklärung für die Altersverschiebung (ich hatte ja darauf spekuliert, dass sie jemand hintippt)?

von Ottilie2 am 12.08.2013, 18:28



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Ja ich :-)

von angi159 am 12.08.2013, 18:57



Antwort auf Beitrag von angi159

'Früher' war es so, dass praktisch jedes Kind irgendwann mal Masern gekriegt hat (Hirte: bis zum 10. Lj, andere Quellen: 8.Lj). Die Immunität blieb das ganze Leben erhalten, weil man sich ständig irgendwo neu angesteckt hat (Booster für die Antikörper), Masern waren überall. In dieser Altersgruppe gab es kaum Komplikationen (die sind auch heute selten), wobei Masern natürlich ein Härtetest für die ganze Familie sind/waren. Nach Einführung der Impfung nahmen die Erkrankungszahlen schnell ab. Mütter, die die Masern selbst nicht hatten sondern „nur“ geimpft waren, haben nicht genügend Antikörper im Blut, um ihren Kindern einen vernünftigen Nestschutz mitzugeben. Folglich erkrankten nun kleine Säuglinge an Masern mit entsprechenden Komplikationen. Insgesamt sind die Masern aber so selten geworden, dass auch die natürliche Boosterung ausbleibt, die Antikörpertiter nehmen also immer weiter ab, der Nestschutz wird immer schlechter. Schließlich verlieren auch ältere (Jugendliche und Erwachsene), die vllt. sogar geimpft sind, ihren Schutz, weil nicht mehr „aufgefrischt“ wird und werden krank. Den Impfschutz haben nun die, die die Erkrankung ohnehin am besten wegstecken. Denn die Babys werden ja erst ab frühestens 9 Monaten geimpft. Hirte erwähnt, dass die Komplikationen auch dem verlernten Umgang mit der Krankheit geschuldet sind: Heute wird sofort ein Fieberzäpfchen gegeben, was die Heilung nicht fördert. Ich denke schon, dass auch die bescheidene Stillquote eine Rolle spielt: Ein voll gestillter Säugling hat andere Voraussetzungen für die Überwindung einer Infektion.

von Ottilie2 am 13.08.2013, 06:24



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Da kann ich ja von Glück sprechen, dass ich alle Kinderkrankheiten (außer Röteln) hatte und stille. Guter Nestschutz für meine beiden :) die Große war mit ihren 2 Jahren erst 2 mal richtig krank. Bronchitis mit Pseudokrupp und Dreitagefieber. Windelpilzinfektion einmal. Gegen Masern lasse ich meine Kinder ganz bestimmt impfen! Die Große habe ich mit 2 impfen lassen und darauf geachtet, dass sie wirklich fit und gesund war um die beste Voraussetzung zu haben, die Impfung gut weg zu stecken. In der Kitagruppe meiner kleinen Schwester ist damals ein kleines Mädchen an Masern erkrankt und dann daran gestorben. Sie war erst 4 oder 5.

von HSVMarie am 13.08.2013, 08:00



Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Wie kommst du auf ein Impfalter von 2 Jahren (ich frage, weil es ungewöhnlich ist und weil ich gerade an genau der Stelle in dem Buch bin)? Normalerweise impft der Befürworter schon nach 11 Monaten. Todesfälle durch Masern sind natürlich ein Argument. Die gibt es allerdings auch durch die Impfung und sind ein anerkannter Impfschaden, wenn erste Symptome in einer bestimmten Zeit nach der Impfung auftreten.

von Ottilie2 am 13.08.2013, 09:38



Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Wie kommst du auf ein Impfalter von 2 Jahren (ich frage, weil es ungewöhnlich ist und weil ich gerade an genau der Stelle in dem Buch bin)? Normalerweise impft der Befürworter schon nach 11 Monaten. Todesfälle durch Masern sind natürlich ein Argument. Die gibt es allerdings auch durch die Impfung und sind ein anerkannter Impfschaden, wenn erste Symptome in einer bestimmten Zeit nach der Impfung auftreten.

von Ottilie2 am 13.08.2013, 09:38



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Unser Kinderarzt impft nur gesunde Kinder. Auch bei einer Schnupfnase impft er nicht. Er vergibt also keine festen Impftermine. Man kommt einfach spontan vorbei, wenn das Kind gesund ist. Meine kleine war bis dahin Einzelkind und geht nicht in eine Kita. Also ein Risiko für eine Ansteckung war relativ gering. Wir wollten ihr diese heftige Impfung nicht während ihrer akuten Zahnungszeit zumuten. Wobei sie jetzt erstmal ist impfen durch ist und nur nach einer einzigen Impfung ein bisschen Fieber hatte. Ich hinke übrigens schon ab der ersten Impfung etwas im empfohlenen "Impfzeitplan" hinterher. Ich gehe nur Montags und Dienstags (eventuell noch Mittwoch morgens) impfen, falls eine heftige Impfreaktion Auftritt, muss ich das nicht am Wochenende haben und dann ins KH fahren müssen. Ebenso fällt impfen vor Familienfesten (und das sind gar nicht mal sehr wenige) und Urlaub aus.

von HSVMarie am 13.08.2013, 09:54



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Aber dabei ist doch immer noch das Nicht-Impfen Schuld an den Masern-Fällen. Zu sagen, das Impfen sei "böse", nur weil man den Impfschutz nicht aufrecht erhält, ist doch total naiv. Masern sind ja auch wenn sie ohne Komplikationen verlaufen nicht schön. Da ist Impfen m.M. nach angenehmer.

von angi159 am 13.08.2013, 09:59



Antwort auf Beitrag von angi159

Nein, weil sich die Masern ohnehin nicht ausrotten lassen. Ich habe auch nicht geschrieben, dass es böse ist zu impfen (wegen der Altersverschiebung). Aber es stimmt schon nachdenklich. Jetzt ists ja eh zu spät. Ich stöbere derzeit wieder in dem Hirte herum, vllt. wäre das auch was für dich? Bei den Masern ist er sehr objektiv und nicht gegen die Impfung. Man weiß nach dem Lesen allerdings trotzdem nicht, was man machen soll.

von Ottilie2 am 13.08.2013, 10:11



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Das ist es eben. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto unsicherer wird man :-). Ich vertraue deshalb auf die Experten von der STIKO, wenn ich mir selbst nicht sicher bin.

von angi159 am 13.08.2013, 11:13



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

du kennst sicher die graphik, in der zu sehen ist, dass schon vor der einführung der masernimpfung die masernkrankheitszahlen stark gesunken sind und nach einführung der impfung die zahlen weiter gefallen sind, aber nicht mehr so - und das wird ja also contra-impf-argument geführt! - dass man sagen könnte "Nach Einführung der Impfung nahmen die Erkrankungszahlen schnell ab". es klingt für mich recht verschwörungstheoretisch, letztlich zu unterstellen, dass den masernimpfungen nur bequemlichkeiten zugrundeliegen. klar waren die kinder, die die masern hatten, immun. aber das waren die kinder, die die masern überlebt hatten. todesfälle und komplikationen gab es auch damals. fändest du es ok, wenn dein kind die masern bekommt? konsequenterweise müsstest du das ja ok finden, da kinder die krankheit ja gut wegstecken. mich würden auch statistiken interessieren über masern-spätfolgen vor und nach einführung der impfung. aber die wird es wohl nicht geben.

von mama.frosch am 13.08.2013, 11:52