Zwiemilch - korrekte Vorgehensweise

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Zwiemilch - korrekte Vorgehensweise

Hallo liebe Stillexpertinnen, wir erwarten in Kürze unser zweites Kind. Sie soll auf alle Fälle gestillt werden (unsere 1. Tochter habe ich 2,5 Jahre gestillt, 1 Jahr voll), allerdings möchte ich aus persönlichen Gründen nicht mehr Vollstillen. Jetzt hätte ich gerne im Vorfeld ein paar Fragen geklärt und hoffe, Sie können mir weiterhelfen: 1. macht es mehr Sinn mit der Zwiemilch-Ernährung erst zu starten, wenn das Stillen reibungslos läuft, z.B. nach 3/4 Wochen? 2. Gebe ich nach der Stillmahlzeit noch ein bisschen Fläschchen hinterher (wie beim Zufüttern)? oder 3. Ersetze ich eine Stillmahlzeit einfach durch die Flasche? 4. Würde nach Bedarf abpumpen, empfiehlt sich dafür eher eine manuelle oder eine elektrische Pumpe? 5. Ich habe Bedenken, dass ich dann ungewollt zu wenig Milch produziere, mit Zuviel komme ich denke ich besser klar mit Ausstreichen, Abpumpen etc, nur das Zuwenig macht mir Sorgen - haben Sie dazu noch Ratschläge? Vielen Dank für Ihre Hilfe! LG Maria

von marianne2401 am 17.01.2019, 15:47



Antwort auf: Zwiemilch - korrekte Vorgehensweise

Liebe Maria, ich würde auf alle Fälle warten mit der Flasche, bis sich die Stillbeziehung eingespielt hat, da sich Babys leider häufig recht schnell zur Flasche hin abstillen. Anfangs würde ich das Baby erst anlegen und dann noch die Flasche geben, damit sich die Milchmenge langsam reduzieren kann. Mit der Zeit kann dann die gesamte Mahlzeit ersetzt werden. Sollten Sie den Eindruck haben, dass sich die Milchmenge sehr reduziert, können Sie diese durch vermehrtes Anlegen oder Pumpen schnell wieder erhöhen. Für ein gelegentliches Abpumpen, weil die Frau zum Beispiel ein oder zwei Mal die Woche ein paar Stunden von ihrem Kind getrennt ist, kann eine Handpumpe absolut ausreichen. Bitte NIEMALS die Modelle mit Gummiball verwenden! Es gibt auch Frauen, die Vollzeit arbeiten, ihr Baby ausschließlich mit Muttermilch ernähren und immer nur eine Handpumpe verwenden. Will die Frau häufiger und regelmäßig abpumpen, ist eine elektrische Pumpe anzuraten. Da gibt es unterschiedliche Modelle. Bei den Pumpen, die sowohl am Netz als auch mit Batterie betrieben werden können, habe ich gute Erfahrungen mit en Pumpen von Medela und Ardo gemacht. Mit diesen Pumpen ist es auch möglich ein Doppelpumpset zu verwenden. Die großen, vollautomatischen Kolbenpumpen, die vor allem in den Kliniken verwendet werden und auch im Verleih erhältlich sind kosten zwischen 500 und 1500 € (im Verleih um die 1,50 €/Tag) und sind vor allem dann angesagt, wenn eine Frau die Milchproduktion mit der Pumpe aufbauen und über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten muss (z.B. nach einer Frühgeburt). Das Zubehör muss bei einer Mietpumpe immer gekauft werden, dabei ist es sinnvoll sich gleich das Zubehör zum Doppelpumpen anzuschaffen. Bei einer medizinischen Indikation kann der Frauenarzt oder Kinderarzt in Deutschland ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellen, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Miete und das Zubehör. Berufstätigkeit zählt nicht als Indikation. In jedem Fall sollten Sie sich von einer Stillberaterin in Bezug auf die Verwendung und Anwendung der Pumpe beraten lassen, denn Abpumpen ist nicht einfach `Pumpe dran und los". Es sollte eigentlich keine Frau eine Milchpumpe in die Hand bekommen ohne ausführliche Abpumpberatung. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.01.2019



Antwort auf: Zwiemilch - korrekte Vorgehensweise

Ganz kurz noch, weil dieser Punkt nicht klar formuliert ist: 4. Würde nach Bedarf abpumpen, empfiehlt sich dafür eher eine manuelle oder eine elektrische Pumpe? --> ich meine damit, dass ich nach einer Fläschchenmahlzeit abpumpen würde, sofern die Brust spannt um Milchstau oder geringere Produktion der Brust zu verhindern.

von marianne2401 am 17.01.2019, 15:50



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