Hallo!
Meine Tochter Finnja ist jetzt 7 1/2 Monate alt. Inzwischen hat sie unten die ersten beiden Zähnchen. Das erste kam vor gut 5 Wochen. Fürs Stillen war das bisher kein Problem. Seit 3 Tagen beißt sie nun allerdings gegen Ende des Stillens gern zu. Finnja wird im Wesentlichen nur noch abends und nachts gestillt. Wenn sie nachts wach geworden ist, wurde sie gestillt und wir sind beide entspannt dabei eingeschlafen. Das geht nun nicht mehr. Bei jedem Stillen habe ich Angst, dass sie jeden Moment zubeißt. Ich halte immer einen Finger dicht an ihrem Mund, um sie schnell abdocken zu können. Aber es tut trotzdem sehr weh. Sie bekommt dann ersatzweise den Schnuller, in der Hoffnung sie schläft ein. Das klappt mal besser, mal schlechter. Da sie hauptsächlich nachts noch trinkt, kann ich auch schlecht mit ihr schimpfen oder entschieden Nein sagen. Ich will sie ja nicht extra wach machen.
Haben Sie Tipps für mich, was ich tun kann?
Ich würde gern weiter stillen, aber mit diesem Gebeiße wird es mir zu schmerzhaft. Wenn ich abstillen würde, müsste ich dann noch auf Flaschennahrung umsteigen oder würde Wasser reichen? Tagsüber trinkt sie sonst knapp 200ml Tee und Wasser.
von
kerstin_wevo2
am 28.03.2013, 10:04
Antwort auf:
Was tun wenn das Baby beim Stillen beißt?
Liebe kerstin_wevo2,
Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können
aufhören zu saugen und dann beißen. Und das macht deine Tochter.
Wenn deine Tochter dich beim Stillen beißt, kannst Du ihr durchaus vermitteln, dass dir das
weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das
Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen
verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus
Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft
lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Daher kann ein plötzliches
Aufschreien der Mutter dazu führen, dass das Baby entweder so erschrickt, dass es
anschließend die Brust verweigert oder aber, dass es das Aufschreien sehr interessant
findet und deshalb probiert, ob es diese Reaktion noch einmal hervorrufen kann.
Die folgenden Strategien haben sich in dieser Situation als erfolgreich erwiesen:
das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu
probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem
Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es
weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf.
das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger
reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es
beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu
unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht
loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert
werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es
wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die
Brustwarze zu verlieren.
mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt
vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Versuche es doch einmal damit.
Wenn Du abstillen möchtest, kann es sein, dass dein Baby nachts noch Milch braucht, probiere es aus, ob Wasser auch reicht.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.03.2013