Frage: Schmerzende Brust

Liebe Biggi, ich habe eine Frage: meine Tochter ist gut fünf Monate alt und bisher klappte das Stillen hervorragend und ich hatte immer mehr als genug Milch. Seit ca. einer Woche habe ich den Eindruck, dass aus einer Brust nur noch schwer genug herauszubekommen ist (diese war bisher der "Hauptlieferant"). Nach nur wenigen Minuten des Trinkens muss sich meine Kleine sichtlich abmühen, aus der Brust noch etwas herauszubekommen. Die Brust wird aber dennoch nicht ganz weich nach dem Stillen, fühlt sich noch prall an. Nach mehreren Tagen hatten sich so schmerzhafte harte Stellen angesammelt, die nun weitgehend wieder entfernt wurden. Seitdem sind keine harten Stellen mehr zu tasten, das Stillen schmerzt aber nach wie vor ziemlich und es fühlt sich immer noch so an, als ob noch Verhärtungen da wären. Das Abpumpen klappt auch nicht mehr. Es ist, als ob irgendetwas "verstopft" wäre. Bei der anderen Brust ist alles ok. Hast Du vielleicht einen Tipp, wie ich die Schmerzen wieder weg und die Brust wieder weich bekommen könnte? Ich würde gerne noch einige Monate weiterstillen, wenn ich auch bald gerne etwas Beikost zufüttern würde. Vielleicht mache ich ja auch irgendeinen Ernährungsfehler... Herzlichen Dank!

von evh am 10.05.2012, 17:32



Antwort auf: Schmerzende Brust

Liebe evh, ohne Ihre Brust sehen zu können, lässt sich nicht definitiv sagen, warum die Brustverhärtet ist, doch Ihre Vermutung, dass es sich dabei um einen verstopften Milchausführungsgang handelt ist sicher nicht aus der Luft gegriffen. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muß sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. Bitte wenden Sie sich doch auch an eine Kollegin vor Ort, die Sie sehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 10.05.2012



Antwort auf: Schmerzende Brust

Liebe evh, ohne Ihre Brust sehen zu können, lässt sich nicht definitiv sagen, warum die Brustverhärtet ist, doch Ihre Vermutung, dass es sich dabei um einen verstopften Milchausführungsgang handelt ist sicher nicht aus der Luft gegriffen. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muß sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. Bitte wenden Sie sich doch auch an eine Kollegin vor Ort, die Sie sehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 10.05.2012



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Sehr pralle und schmerzende Brust nach plötzlichem Abstillen

Guten Tag, mein Kleiner wollte von heute auf morgen nicht mehr an der Brust trinken. Es hat sich schon länger angekündigt, er wird auch bald 2, aber dass er jetz so plötzlich keine Lust mehr hat, hätte ich nicht gedacht. Er isst und trinkt super, das ist nicht das Problem. Aber ich hab bis vorgestern immer nach Bedarf gestillt, tagsüber und ...


Hunger und Saugbedürfniss /schmerzende Brust

Hallo zusammen, Eine kleine Frage. Und zwar hab ich schon bei anderen fragen gelesen das es im Prinzip nicht wichtig ist zu unterscheiden ob das Baby hunger hat oder nur nuckeln möchte. Weil die Brust für beides das ist. Ob nun Schnuller hin ist her , noch möchte ich den nicht geben weil wir ja erstmal ordentlich trinken lernen müssen. ( e...


Schmerzende Brust beim Abpumpen

Hallo, ich habe folgendendes Problem: Mein Sohn 8 Wochen trinkt nicht um die Burg von meiner Brust. Ich pumpe jetzt 4-6x am Tag ab. Hab auch mehr als genug Milch. Nur Schmerzt meine Brust schon so ( nicht wie bei einer Brustentzündung - hatte bei meiner Tochter 2x das Vergnügen) ich mag sie schon garnichtmehr anfassen. Ich hab eine sehr große ...


Schmerzende Brust lange nach dem Abstillen

Guten Tag, Ich stille knappe 2 Wochen nicht mehr. Heute in der Nacht habe ein sehr schmerzendes Ziehen in der Brust gespürt. Während des Tages hat sich der Schmerz verschlimmert. Beim Abtasten fühlt sich meine rechte Brust weich an, nur der untere Teil ist härter. Und ich spüre von Achsel bis zur Brustwarze eine harte Stelle.es fühlt sich an, wie ...


Schmerzende Stelle an der Brust - weder rot, noch heiß, noch hart

Liebe Biggi, liebe Kristina, seit vergangener Nacht habe ich eine Stelle an der rechten Brust, die ziemlich schmerzt. Heute Nacht war die Brust recht prall gefüllt und an der Stelle auch hart, die komplette Brust tat weh. Nach dem Anlegen war sie allerdings wieder weich wie sonst auch. Nun ist diese Stelle aber immer noch schmerzempfindlich - zu...


Gerötete schmerzende Brust

Liebe Biggi! Ich stille nun seit 11 Monaten. Ich hatte keine Probleme mit entzündeten Brustwarzen, Schmerzen und auch beim Milcheinschuss keinerlei Schwierigkeiten. Seit ca drei Monaten habe ich abwechselnd an beiden Brüsten immer wieder schmerzende Knötchen die durch häufiges anlegen und Wärme verschwanden. Seit gestern habe ich in der linken B...


Abgestillt und schmerzende Brust

Hallo, ich stille meine 2 Jährige Tochter seit ca 2 wochen nicht mehr (erst tags nicht mehr, seit 1 woche auch nachts nicht mehr). meine brust hatte war an einer seite gestaut. den habe ich auflösen können (unter warmen wasser ausgestrichen). es kamen kleine stückchen mit der Milch (war das saure milch?). nun geht es besser aber ich habe jeden...


Schmerzende Brust

Hallo Frau Welter, ich bitte um Ihren Rat zu folgendem Problem: Mein Baby ist jetzt 12 Wochen alt. Der Stillstart verlief ohne Probleme, es wird voll gestillt. Nun hatte ich rechts eine Brustentzündung, die mit Antibiose behandelt wurde. Es wurde dadurch zügig besser. Wenige Tage nach Ende der 10tägigen Einnahme des Antibiotikums habe ich nun S...


Milchstau und schmerzende Brust

Hallo, ich stille noch viel mein Sohn ist 9,5 Monate alt und hat jetzt 6,5 Zähne. Diese benutzt er natürlich unabsichtlich auch an der Brust vor allen Dingen kurz vor dem Einschlafen. Leider ist es vor ca 2 Tagen passiert dass er so fest zugebissen hat das dort jetzt eine Wunde direkt an der Brust entstanden ist die auch nicht richtig zuwächst,...


Schmerzende Brust ohne Knoten

Hallo Biggi, ich stille meine einmonatige Tochter und habe seit 2 Tagen eine schmerzende Brust (ich spüre die Schmerzen auch ohne die Brust zu berühren, wenn ich sie berühre spüre ich es natürlich noch mehr) dabei ist die Brust total weich, ich stille voll. Was könnte das sein? Ich bin nicht blöd an die Brust gekommen oder so. Diesen Schmerz ken...