Hallo!
Vielen Dank für Deinen Beitrag zu meiner Frage, warum mein Baby schlecht zunimmt bzw. trinkt von letzter Woche. Deine Vermutung war, dass die Kleine saugverwirrt ist. Bis zu dem Tag, an dem ich mit der Abpumperei angefangen habe, hat meine Kleine nie einen künstlichen Sauger gesehen. Den von der Milchflasche auch nur, weil es mit dem Becher von Medela irgendwie nicht so gut geklappt hat. Da hat sie immer nur geschrien, wenn ihr etwas in den Mund lief... Und den Flaschensauger verschmäht sie eigentlich genauso, wir haben ihr die Milch durch das vergrößerte Loch in den Mund getropft, doch auch das klappt nicht mehr.
Hast Du noch einen anderen Grund, warum sie so zappelig ist an der Brust?
Kann es auch sein, dass sie tatsächlich schon nach 3-5 Minuten trinken satt ist und genügend Milch bekommen hat? Das Pumpen hatte jedenfalls super geklappt, da hatte ich bei den letzten Versuchen ruckzuck 150 ml zusammen, obwohl sie vorher schon gestillt wurde.( Nur verwenden konnte ich die abgepumpte Milch ja nciht.. :-()
Vielleicht weint sie die Brust an, weil sie satt ist? Und vielleicht ist es einfach ihre Natur, weniger zuzunehmen?! Das ganze Thema hat mich sehr verunsichert und zu viel Stress beim Stillen geführt, weil ich sie unbedingt dazu bringen wollte, vielleicht länger an der Brust zu trinken, um so evtl. mehr Milch zu bekommen und dadurch zuzunehmen...
Falls Du noch andere Ideen / Tipps hast, würde ich mich freuen!
Vielen Dank!
von
Sanni S.
am 03.09.2012, 08:19
Antwort auf:
Saugverwirrung?!
Liebe Sanni S.,
es gibt Kinder, die nach kurzer Zeit satt sind und lieber kurz, dafür aber oft trinken.
Wichtig ist allerdings, dass ein Baby dabei gut zunimmt und das tut deines noch nicht.
Dein Baby sollte mindestens 150 Gramm pro Woche zunehmen, wie war es denn diese Woche bei Euch?
Kannst Du in den nächsten Tagen mal versuchen, sehr oft anzulegen, damit dein Kind ausreichend Milch bekommt? Gib bitte keinen Schnuller, auch der kann das Kind verwirren.
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.09.2012