Guten Tag,
Mein Baby ist am 27. Januar auf die Welt gekommen. Da er bei der Geburt Fruchtwasser und Mekonium geschluckt hatte, hatte er Schwierigkeiten beim Atmen und musste für 36 Stunden in der Neonatalogie bleiben. Mir wurde das Baby nach der Geburt direkt genommen und konnte es erst viel später in den Arm nehmen und auf die Brust legen. So hatte er sich schon auf das Fläschchen gewöhnt und hatte große Schwierigkeiten mit dem Stillen.
Da ich auch zu sehr Streß mit der ganzen Situation hatte, versuchte ich zu pumpen, nur konnte ich nicht jede 2-3 Stunden sondern alle 4... Nach großem "Kampf" ist es uns gelungen und der Kleine stillt. Nur habe ich zu wenig Milch und füttere zu.
Meine Frage ist, ob ich immer noch jetzt die Menge meiner Milch, die mein Körper produziert, erhöhen kann? Oder ist es zu spät? Ich trinke täglich Fencheltee und nehme auch Tabletten..
Herzlichen Dank im Voraus.
von
Linaki
am 08.04.2019, 17:15
Antwort auf:
Muttermilch Menge erhöhen im 2. Monat?
Liebe Linaki,
das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss.
Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 08.04.2019