Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Milchmenge nimmt ab

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Milchmenge nimmt ab

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt. Bis vor ca. 2 Wochen hat es mit dem Stillen eigentlich gut geklappt, ich habe sie nach Bedarf (bis zu 10 Mal am Tag) angelegt. Vor allem abends ist sie allerdings schon immer sehr unruhig und hungrig - da bekomme ich sie einfach nicht satt... und schlafen mag sie auch nicht (wahrscheinlich vor Hunger). Da ich mittlerweile sowohl nervlich als auch körperlich total am Ende bin, riet meine Hebamme zwischendurch Milch abzupumpen und jede Mahlzeit zu wiegen. Tja und je mehr ich pumpe (was mir sehr weh tut und mich noch mehr stresst) oder je öfter ich mein Baby anlege (nach 1 1/2 bis 2 Stunden) umso weniger Milch hab ich. Erst hatte ich nach ca. 3 Stunden ca. 70 bis 80 ml pro Brust (auch nicht die Masse), aber jetzt sind es grad noch 40 ml gewesen!!! Das kann doch nicht sein... da kann ja mein Kind nicht satt werden... Ich bin jetzt echt soweit aufzugeben, da ich noch einen dreijährigen Sohn habe und einfach nicht mehr kann... Gibt es noch paar TRicks und Tipps? Meine Hebamme ist mittlerweile auch ratlos. Bei meinem Sohn hat das Stillen übrigens auch nicht geklappt... Leider. Vielen Dank schon mal für Ihre Hilfe.


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Liebe Nepomukmama, alles, was ihr bislang probiert habt, erlaubt keinen Rückschluss auf deine Milchmenge. Abpumpen will gelernt sein, und wenn die Mutter unter Stress steht, kann es sein, dass kein Tropfen Milch fließt, obwohl sie da WÄRE und das Baby sie auch trinkt, wenn es an der Brust saugt. Darum würde ich dir raten, das Pumpen wieder sein zu lassen. Denn auch wenn du schreibst, es täte weh, ist das ein Zeichen dafür, dass deine Hebamme dir den Umgang mit der Pumpe nicht gut genug gezeigt hat. Pumpen darf nicht schmerzen! Es ist allein wichtig zu sehen, wie deine Kleine zugenommen hat in den letzten Wochen, und wie viele nasse Windeln sie pro Tag hat. Hat sie über 130 Gramm pro Woche zugenommen und hat sie 5-6 nasse Windeln, dann hast du auf jeden Fall genug Milch! Häufiges Anlegen ist ok, wenn er korrekt angelegt ist. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurück gebogen oder zur Seite gedreht sein. Auch die abendliche Unruhe ist nicht zwangsläufig ein Zeichen dafür, dass dein Kleiner Hungrig ist. Es ist eben nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Lieben Gruß, Kristina


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Danke für die Tipps... Das klingt ja alles prima... ich werde es einfach weiter versuchen. Nur noch ein paar Anmerkungen: Die Kleine liegt beim Stillen abends absolut nicht still, sie zappelt in einer Tour, lässt die Brustwarze los, sucht, ich geb sie ihr wieder, sie macht zwei Züge usw. oder sie nuckelt nur. Ich hab das Gefühl, dass sie keine Ausdauer hat lang genug zu trinken und sich "das Dicke" zu holen. Ein Mahlzeit dauert trotzdem mitunter 1 Stunde und dann kommt sie nach knapp 2 Stunden wieder, das kann doch ne normal sein, oder? Letzte Woche hatte sie Wachstumsschub (hat in 10 Tagen 450 g zugenommen, war bei Geburt aber auch nur 2800g) und die Windeln sind auch ok. Ki-Arzt ist trotzdem der Meinung, dass das Kind ne satt wird und deshalb schreit... :-( Wie lange dauert denn so ein Schub? Wie viel sollte so ein Baby ca. am Tag trinken? Werde immer unsicherer und deprimierter - Ki-Arzt meinte, dass ich das auch aufs Kind übertrage und Flasche geben soll... Bitte geben Sie mir noch ein paar Tipps, DANKE!!!


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Achso und dann wollte ich noch erwähnen, dass sie unheimlich oft und viel spuckt, manchmal auch erst eine Stunde nach einer Mahlzeit... ist das ein Zeichen von Überfütterung oder von zu häufigem Trinken. Ki-Arzt meinte dass so kurze Abstände zwischen den Mahlzeiten nicht gut sind... Eigentlich hat mich der Ki-Arzt komplett verunsichert... Sorry für die vielen Fragen/Unsicherheiten. DANKE!


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...sorry aber Dein KIA hat keine Ahnung vom Stillen. Kurze Mahlzeiten hintereinander sind überhaut kein Problem. Diese Nuckelei kenn ich noch von unserer Kleinen, das gibt sich alles mit der Zeit. Wichtig ist, daß Du ruhig bleibst, weitermachst und Dich nicht beirren läßt. Alles muß sich erst einspielen. Ich hätte nie gedacht 6 Monate und länger zu stillen und nach der schwierigen Anfangszeit ist es einfach nur schön. Das Spucken gibt sich auch, manchmal hilft hoch lagern, also ein kleines Keilkissen unterlegen. Speikinder sind Gedeihkinder :-)


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Liebe Nepomukmama, allein die Tatsache, dass dein Kind so gut zugenommen hat zeigt doch schon, wie gut es gedeiht. Das schon bestätigt dir, dass du auf jeden Fall genug Milch hast! Ich denke auch, dass dein Kinderarzt übers ERFOLGREICHE Stillen nicht genug weiß, denn häufige Stillmahlzeiten, mit und ohne Spucken, und auch die Unruhe sind absolut normal für ein bestimmtes Alter. Viel mehr darüber, was ein Baby braucht, weiß: Dein Baby selbst. Beobachte es, versuche zu erkennen, was es gerade möchte, und gehe darauf ein, ohne Furcht davor, dass du etwas falsch machst. Deine Kleine kennt keine Bücher, hat keine Vorurteile und keine "Absichten", sie will einfach nur überleben und ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen, um sich gut zu entwickeln. Darum ist sie jetzt schon kompetent und du kannst ihr wirklich vertrauen - mehr als einem Fremden. So ein Schub kann schon mal eine Woche oder 10 Tage dauern - aber lies dich mal ein bisschen hier im Forum ein und du wirst sehen, dass ganz viele Babys im Alter deiner Tochter sehr unruhig an der Brust sind. Und dass es auch wieder vorüber geht... Lieben Gruß und lass dich bloß nicht ermutigen - du bist überhaupt nicht allein mit deiner Erfahrungen, und du machst auch gar nichts falsch! Kristina


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Das was Du schreibst könnte ich auch von meiner Tochter schreiben. Mit 7-8 Wo. war sie auch so unruhig und jetzt mit 12-13 Wochen wieder. Dazwischen ging es eigentlich besser. Im Moment stille ich auch Nacht alls 1-2 Stunden. Davor ist sie nachts nur 1x gekommen. Du siehst es geht auch anderen so. Zum Abpumpen habe ich hier mal den Tipp gelesen, während dem Stillen auf der anderen Seite abzupumpen. Das klappt bei mir auch super. Versuch es mal. Nur Mut - wir schaffen das schon. Ich lese mir hier im Forum auch immer "Mut" an. LG Tina


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