Hallo!
Unser Sohn 4 Monate alt hat in den letzten 4 Wochen nur 140 gramm zugenommen. Die Kinderärztin meinte auch es ist sehr wenig. Er wiegt jetzt 6130 gramm und kam mit 3635 gramm auf die Welt. Jedoch muss ich dazu sagen das er seit dem letzten Wochenende Scvhnupfen und Husten hat und deswegen auch weniger getrunken hat. Allgemein trinkt er nur 2 minuten an der Brust und so wie weniger Milch kommt wird er unruhig. Habe schon manchmal Bedenken ob es ihm reicht. Was würden sie vorschlagen soll ich noch probieren?
MFG
Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 18:02
Antwort auf:
Gewichtszunahme
Liebe joanav,
Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen "Zunehmknick" in der Kurve haben.
In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden.
Um deine Brust möglichst wirkungsvoll zur Milchbildung anzuregen kannst Du beim Stillen
die Technik des Wechselstillens anwenden. Beim Wechselstillen wird das Baby angelegt
und solange gestillt, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder
zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, wird es sanft von der Brust
genommen (bitte den Saugschluss vorher lösen) und die Mutter lässt es aufstoßen,
streichelt seine Fußsohlen oder massiert es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine
Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt,
so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste
Brust gelegt, nachdem es wieder etwas ermuntert wurde. Dieses "Wecken und Wechseln"
wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts
mindestens alle vier Stunden (jeweils vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des
nächsten Stillen gerechnet).
Günstig wäre es, wenn Du ein paar "Baby und Stilltage" einlegen könntest. Das heißt Du
legst dich mit deinem Baby ins Bett, ruhst dich aus und kümmerst dich ausschließlich um
dein Baby, stillst es alle zwei Stunden und lässt den Haushalt von jemandem anders
versorgen.
Achte darauf, genügend zu essen (möglichst kohlehydratreiche Nahrung) und deinem
Durstgefühl entsprechend zu trinken. Du musst keine Flüssigkeit in dich hineinschütten, eine zu
hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich NICHT positiv auf die Milchmenge aus. Stilltee oder
Milchbildungstee sollte nur in Maßen (höchstens zwei bis drei Tassen täglich) genossen werden,
mehr kann zu Bauchproblemen beim Kind führen.
Dein Baby sollte keinen Schnuller (Beruhigungssauger) bekommen, weil dadurch das
Saugen an der Brust eingeschränkt wird. Obwohl Schnuller in gewissen Situationen hilfreich
sein können, sind sie bei der Steigerung der Milchproduktion problematisch. Falls Du deinem
Baby Tee gibst, dann lass bitte auch den Tee weg, denn Tee ist lediglich kalorienfreie Flüssigkeit, die
den Magen füllt und keinerlei Nährwert hat.
Nach ein paar Tagen müsste deine Milchproduktion deutlich zugenommen haben. Wenn nicht,
melde dich nochmals.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.03.2010