Hallo Biggi, leider muss ich etwas ausholen, um mein Problem zu schildern, daher entschuldige ich mich schon vorab für den langen Text. Mein Sohn ist am 16.8. per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen, also jetzt bald 3 Wochen alt. Wir hatten leider von Anfang an Probleme mit dem Stillen. Die ersten Tage waren wir im Krankenhaus, dort gab es allerdings keine Stillberatung. Am Tag vor unserer Entlassung hat er gegen 16 Uhr zuletzt gestillt und wir wurden am nächsten Mittag entlassen, ohne dass ich ihn noch mal anlegen konnte (er hat einfach nicht angedockt und war auch sehr schwach und gestresst). Die Schwestern konnten da auch nicht helfen und sind meiner Einschätzung nach auch recht grob und unsensibel mit ihm bzw. uns umgegangen, er hat irgendwann nur noch geschrien, wenn er die Brust gesehen hat. Wir hatten gehofft, dass das Stillen eher klappt, wenn wir zu Hause in entspannterer Atmosphäre sind. Leider hat es gar nicht funktioniert, so dass wir nach 30h ohne Mahlzeit Kontakt zu einer LLL-Beraterin aufgenommen haben an dem Samstagabend und sie uns zuriet, ihm Pre zu geben, um erstmal übers Wochenende zu kommen. Mit meiner Hebamme hatte ich einen Termin am Montag darauf und zusammen haben wir es dann geschafft, den Kleinen wieder anzulegen. Das Zufüttern haben wir erstmal beibehalten bzw. dann nach einigen Tagen angefangen zu reduzieren. Das hat erstmal erstaunlich gut geklappt und am 30.8. haben wir zuletzt ein Fläschchen gegeben, seitdem nur noch gestillt. Allerdings macht mir die Gewichtsentwicklung extreme Sorgen und meine Hebamme ist seit letztem Freitag im Urlaub. Hier ist ein Überblick über die Entwicklung: 16.8.: 3050g 17.8.: 2850g 18.8.: 2790g 19.8.: 2760g (Entlassung Krankenhaus und Beginn Zufütterung Pre 200-300ml am Tag) 21.8.: 2820g 22.8.: 2850g 24.8.: 2780g 25.8.: 2900g 28.8.: 3020g (ab hier Reduzierung Pre - 200 ml) 29.8.: (100ml Pre) 30.8.: 3120g (Letzte Flasche - 60 ml Pre. Mit Hebamme besprochen, Zufütterung wegzulassen.) 1.9.: 3040g (ab hier Messung durch Leihwaage Apotheke anstelle von Hebamme) 2.9.: 3070g 3.9.: 3030g Bei ihrem letzten Besuch am Donnerstag hat uns die Hebamme empfohlen, eine Babywaage zu leihen. Hierdurch kann es zu leichten Messabweichungen gekommen sein (wobei die Apothekenwaage sehr genau ist, haben wir getestet). Ich möchte so gerne voll stillen, bin aber mittlerweile total verzweifelt und mache mir große Sorgen über das Gedeihen meines Sohnes. Leider haben wir z.Z. eben gar keine Unterstützung, da Hebamme nicht da ist. Nun ist der Kleine aber bei über 2 Wochen nicht mal (mehr) auf seinem Geburtsgewicht. Unsere Anlegetechnik ist wohl ok, jedenfalls hat die Hebamme nichts kritisiert und meine Brustwarzen sind auch nicht sehr wund. Ich stille ihn sehr ausgiebig, ca. 7-8 mal am Tag und die Stillsitzungen dauern oft eine Stunde oder länger, da ich ihn meistens so lange an der Brust lasse, wie er möchte. Dann wird die andere Brust angeboten. Oft zieht es sich auch viel länger mit vielleicht 10 minütigen Pausen zwischendurch. Etwa 5h am Tag ist er bestimmt an der Brust. Besonders abends fordert er das auch heftig ein, indem er auch nach dem Stillen noch Hunger signalisiert (Fäustchen in den Mund, weinen). Ich weiß dann nicht, ob es sich um Clusterfeeding handelt oder er tatsächlich nicht genug Milch bekommt. Er trinkt auch meiner Einschätzung nach nicht besonders effektiv, eher weniger langsames Saugen und Schlucken, mehr 'Stimulationsnuckeln'. Wir haben nun auch vor und nach dem Stillen mal gewogen und er nimmt nur ca. 50ml pro Mahlzeit zu sich (auch wenn diese länger als 1 h dauert). Nachdem ich Deine Antworten auf ähnliche Fragen gelesen habe, probieren wir seit letzter Nacht 'Wecken und Wechseln'. Mir fällt es dabei nicht so leicht einzuschätzen, ab wann er nicht mehr effektiv trinkt. Mein Eindruck ist, dass er selten nach 1-2 Saugbewegungen schluckt.. Ich versuche alles um meine Milchproduktion zu steigern (Ernährung soweit irgendwie möglich, Bockshornkleekapseln, häufiges Anlegen), bin aber unsicher, ob es reicht. Psychisch geht es mir mittlerweile ziemlich schlecht, da ich so Angst habe, dem Kleinen zu schaden und ständig überlege, ob ich nun zufüttern müsste oder nicht. Sein Allgemeinzustand ist meiner Meinung nach i.O., er wirkt nicht dehydriert und auch nicht lethargisch. Nur das nächtliche Schreien und gestillt werden wollen ist teils extrem. Nasse Windeln haben wir meist 5 am Tag, Stuhlgang ist schwierig zu sagen, da sehr häufig nur ein Klecks mitkommt, aber ich würde sagen so 3x am Tag eine mindestens münzgroße Portion. Eine elektrische Milchpumpe haben wir hier, die habe ich gestern zum ersten Mal benutzt und bin leider nur auf 25 ml bei einer Brust und ein paar Tröpfchen auf der anderen Seite gekommen. Die haben wir dann per Flasche zugefüttert (Cupfeeding hat nicht geklappt). Können Sie mir einen Rat geben? Ich möchte ungern zum Zufüttern, wenn es nicht nötig ist, allerdings will ich natürlich noch weniger, dass dem Kleinen was fehlt. Besteht hier ernsthafter Grund zur Sorge oder kann ich weiter ausschließlich stillen? Wir werden heute Nachmittag auch zum Kinderarzt gehen, trotzdem würde ich mich über Deine Einschätzung freuen. Nochmals Entschuldigung für den langen Text und bedanke mich im Voraus für Deine Hilfe sammy
von sammy_klein am 04.09.2023, 09:14