Baby will nicht an die Brust trotz Hunger-Saugverwirrung?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby will nicht an die Brust trotz Hunger-Saugverwirrung?

Hallo liebe Stillberatung, mein Sohn ist jetzt 11 Wochen alt. Er hat sonst gut getrunken und ist ohne Probleme an die Brust. Seit einer Woche fängt er richtig an zu brüllen wenn ich ihn anlegen möchte. Beruhigen kann man ihn nur mittels Nuckel, mit dem er auch nur noch einschläft. Einen Nuckel hat er schon lange und bisher gab es ja auch keine Probleme. Seit zwei Wochen schlief er auch nachts ca. 8h, jetzt, seit 3 Tagen nur noch 4-5 h. Es ist ganz schön anstrengend und ich bin ziemlich gefrustet. Ich habe schon probiert im Liegen mit abgedunkeltem Raum zu stillen. Dann ist es etwas besser-aber es dauert sehr lange bis er die Brust nimmt. Ich finde auch, dass er sich komisch anstellt an der Brust-nimmt sie zwar in den Mund aber ich hab das Gefühl er weiß nicht so richtig wie er saugen soll und drückt sich dann weg und schreit!. Was kann ich noch machen? Soll ich den Schnuller abgewöhnen?Ist es diese Saugverwirrung? Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 25.05.2011, 14:08



Antwort auf: Baby will nicht an die Brust trotz Hunger-Saugverwirrung?

Liebe isa82, eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Weitere Maßnahmen, die sich bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 25.05.2011



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