Hallo,
ich habe meine Tochter (10,5 Monate) in letzter Zeit (ca. 3 Wochen) nur noch morgens nach dem Aufstehen gestillt und hatte auch das Gefühl, dass da nicht mehr all zu viel Milch kam. Ich habe zwar meist noch leicht den Milchspendereflex gespürt, aber die kleine Maus hat nicht besonders viel und lange getrunken. So weit man das anhand der Saug- und Schluckgeräusche einschätzen konnte. Sie schien auch unzufrieden zu sein. Übers Wochenende haben wir ihr nun Fertigmilch angeboten, die sie auch gut trinkt. Scheinbar kommen wir beide ganz gut damit klar, dass unsere Stillzeit nun wohl zu Ende ist ;-). Meine Brüste fühlen sich weich und gar nicht gespannt an. Muss ich da jetzt noch irgendwas beachten oder habe ich somit "fertig abgestillt"?
Vielen lieben Dank,
caleni
von
caleni
am 16.04.2012, 13:27
Antwort auf:
Abgestillt?
Liebe Caleni,
ja, zuweilen gestaltet sich das Abstillen auch ganz anders, als man gedacht hatte :-)
Die Milchbildung in der Brust hört nicht von jetzt auf gleich auf, das dauert eine Weile, bis zum endgültigen Versiegen der Milchproduktion können Wochen bis Monate vergehen!
Solange Du Stauungen oder ein unangenehmes Spannungsgefühl bekommst, kannst Du gerade so viel Milch mit der Hand ausstreichen (oder ganz vorsichtig abpumpen), dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr ausstreichen, sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Du brauchst deine Trinkmenge NICHT einzuschränken, sondern kannst und sollst weiterhin entsprechend deinem Durstgefühl trinken. Es hat sich allerdings als sinnvoll erwiesen, den Kochsalzkonsum in der Abstillperiode einzuschränken.
Manche Frauen empfinden einen stützenden, aber in keinem Fall einengenden BH in der Abstillphase als angenehm. Zwingend notwendig ist es jedoch nicht, einen BH zu tragen.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen (wie zum Beispiel Pfefferminz- und Salbeitee), wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
Wenn Du keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau (mehr) hast, besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Deine Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe resorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht „schlecht").
Widerstehe der Versuchung immer wieder ein bisschen an der Brust herumzudrücken, um zu sehen „ob da noch was ist". Auf diese Weise kann die Milchproduktion auf geringen Niveau weiterhin aufrecht erhalten bleiben.
Lieben Gruß
Kristina
von
Kristina Wrede
am 16.04.2012