Kindersitze für die Großen

Mädchen im Kindersitz

© Adobe Stock, Africa Studio

Egal, ob Kindergartenkind oder bereits Schulkind: Im Auto braucht Ihr Kind noch über viele Jahre hinweg besonderen Schutz durch einen passenden Sitz.

Die Auswahl ist zum Glück so groß, dass sich bestimmt eine gute Lösung findet. Je nach Gewicht Ihres Kindes kommen folgende Sitzgruppen in Frage:

  • Gruppe I (9 bis 18 kg, ca. 9 Monate bis 4 1/2 Jahre),
  • Gruppe II (15 bis 25 kg, ca. 3 bis 7 Jahre),
  • Gruppe III (22 bis 36 kg, ca. 6 bis 12 Jahre).

Viele Hersteller bieten auch für die Gruppe 2-3 Sitze eine Befestigung im Auto über ISOFIX-Rastarme an. Das Kind wird mit dem 3-Punkt-Gurt des Fahrzeugs gesichert, während der Kindersitz mit den ISOFIX-Rastarmen im Fahrzeug verankert wird. Die feste Verbindung mit dem Auto reduziert die Seitwärtsbewegung des Kindersitzes und er ist sicher im Auto fixiert, auch wenn gerade kein Kind darin sitzt.

Und damit Ihnen die Macht der Gewohnheit kein Schnippchen schlägt: Bitte regelmäßig prüfen, ob der Sitz im Auto richtig befestigt ist.

Irgendwann im Grundschulalter beginnt die Phase der gegenüber Schalensitzen schlankeren Sitzvariante "Sitzerhöher". Experten weisen jedoch darauf hin, dass dabei in Sachen Sicherheit einige Punkte zu beachten sind:

  • Sitzerhöhungen sollten generell ein integriertes Rückenteil und eine Kopfstütze vorweisen. Das hat mehrere Vorteile. Der Verlauf des Schultergurtes lässt sich optimieren und der Kopf Ihres Kindes hat besseren Halt. Zudem bieten die hohen Seitenwangen des Kopfteils bei einem Unfall mehr seitlichen Schutz.
  • Der Sitzerhöher selbst braucht "Führungshörner", also seitliche Einbuchtungen für den Beckengurt. Sonst kann der Sitz bei einer Vollbremsung / Kollision unter dem Kind wegrutschen, was zu schweren Verletzungen führen kann.

Wie lange muss mein Kind überhaupt im Kindersitz sitzen?

Größere bzw. ältere Kinder finden es oft uncool, dass sie noch einen Kindersitz benützen sollen. Doch Sicherheit geht vor. Gesetzlich ist das Ganze folgendermaßen geregelt:

  • bis zu einer Körpergröße von 150 cm oder
  • bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres

müssen Kinder im Auto in einem dafür vorgesehenen, für sie passenden Kindersitz sitzen. Am sichersten ist nach wie vor der Platz auf der Rückbank - hinter dem Beifahrersitz.

Tipp: Ist Ihr Kind älter als zwölf, aber noch keine 150 cm groß, ist ein Autokindersitz zwar nicht mehr vorgeschrieben. Dringend empfehlenswert ist er trotzdem, denn bei dieser geringen Körpergröße verläuft der normale Dreipunktgurt nicht optimal: Er liegt nahe am Hals statt über der Schulter, das erhöht das Verletzungsrisiko bei einem Unfall. Auch die alleinige Sicherung mit dem Beckengurt ist hoch riskant. Bei einem Crash kommt es oft zu schweren Verletzungen im Becken- und Unterleibsbereich sowie am Kopf.

Und was ist, wenn ich andere Kinder mitnehme?

Grundsätzlich muss jedes Kind, das bei Ihnen mitfährt, vorschriftsmäßig gesichert sein. Das heißt, Sie brauchen auch für Gäste-Kinder unter 12 Jahren bzw. 150 cm Größe einen geeigneten Autokindersitz.

Da gibt es verschiedene Lösungen:

  • Lassen Sie sich von den Eltern Ihres Gastes dessen eigenen Sitz geben, wenn das Kind gebracht wird. Allerdings sollte das Modell auch in Ihr Auto passen und leicht zu handhaben sein, damit das korrekte Befestigen klappt.
  • Ihr eigenes Kind hat einen "mitwachsenden" Sitz, der für mehrere Gewichtsgruppen und Altersgruppen zugelassen ist? Dann können Sie einen Gast der entsprechenden Gewichtsgruppe bzw. Altersgruppe im passend eingestellten Sitz Ihres Kindes transportieren, falls dieses nicht mitfährt.
  • Sie haben einen unfallfreien und voll funktionsfähigen Reservesitz. Ist das eigene Kind schon in der Schule, sind es meistens auch dessen Freunde. Dann kann es sich lohnen, einen zusätzlichen Sitzerhöher mit Rückenteil zu haben. Diese Modelle lassen sich leicht an verschieden große Kinder anpassen.
  • Im äußersten Notfall dürfen Kinder ab drei Jahren auf dem Rücksitz auch ohne Autokindersitz mitgenommen werden. Das gilt jedoch nur, wenn Sie mehrere Kinder transportieren und kein weiterer Kinderautositz mehr Platz hat. Außerdem muss das Kind ohne Sitz mit dem Sicherheitsgurt angeschnallt sein.

    Wirklich nur eine Lösung für Ausnahmesituationen, denn ein so spärlich gesichertes Kind ist bei einem Unfall extrem gefährdet.

Zuletzt überarbeitet: Januar 2019

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