Liebe Frau Bader,
vielen Dank zuerst einmal für Ihre ständigen Bemühungen hier im Forum. Ich habe folgendes Problen: Ich bin Mutter dreier kleiner Kinder (4, 6, 8), die bei mir leben; mein ExMann nimmt sie jedes zweite Wochenende und gelegentlich auch in der Woche. Nun will er eine hälftige Verteilung (ich eine Woche, er die nächste usw. oder mindestens die Kiinder 2 - 3 mal in der Woche noch zusätzlich. die Kinder haben Ihren Lebensmittelpunkt bei mir, sind hier augewachsen, haben in Laufreichweite Ihre Freunde und können sich ihre Welt quasi selbt erobern; bei meinem Mann geht das nicht, da er ca. 7 km entfernt wohnt. Daher ist die Besichsfrequenz für mich zu häufig, ich würde 1 x pro
Woche und jedes zweie Wochenende akzeptieren, damit die Kinder nicht ständig nur pendeln. Kann er mich zwingen, ihm die Kinder so häufig zu überlassen? Im Übrigen ging die Trennung derzeit von ihm aus ; bis dahin hat er sich nur sehr sehr wenig um die Kinder gekümmert...
Liebe Grüsse
Nicki
von
nnicki
am 05.08.2012, 21:48
Antwort auf:
Umgangsrecht des Vaters
Hallo,
nein, kann er erst einmal nicht. Er kann versuchen, es gerichtlich durchzusetzen, deshalb würde ich versuchen, im Vorfeld das JA auf meine Seite zu ziehen
Liebe Grüsse
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 07.08.2012
Antwort auf:
Umgangsrecht des Vaters
entscheidend ist ja nicth wie er sich irgendwann mal um die kinder gekümmert hat, sondern wie es jetzt ist.
wohnt ihr in der selben stadt, können die kinder den gleichen kindergarten bzw. die gleiche schule besuchen?
wenn ja sehe ich kein problem in einem wechselmodell, auch wenn es emotional natürlich erstmal schmerzlich ist.
mein expartner und ich leben in der gleichen stadt, aber 10 km voneinander entfernt. wir wechseln einmal die woche (was bei den beiden kleinen zumindest aber sicher noch zu lang am stück ist; wir haben mit drei bzw. vier tagen im wechsel begonnen). kind besucht die gleiche schule und ansonsten hat er halt bei papa einen anderen alltag als bei mir. hier hat er seine freunde um die ecke, kann draußen mit ihnen rumstromern etcpp, das hat er bei papa nicht (bzw. würde das einen höheren logistischen aufwand erfordern, den mein expartner von sich aus nicth anbietet und kind aber auch (noch) nicht einfordert. er genießt es momentan einfach sehr mit seinem vater (der sich früher auch eher schlecht als recht gekümmert hat und sich da sehr positiv verändert hat).
mütter haben nicht automatisch mehr rechte, nur weil sie die mütter sind... das tut weh, ja, aber ein sich kümmernder vater ist für die kinder mit sicherheit ein gewinn, auch wenn sie ihn eben im alltag haben.
meine überzeugung ist, ob man nun das klassische allezweiwochenendenpapawochenende-version fährt oder wechselmodell oderoder, entscheidend ist, es den kindern auch zuzutrauen und kein drama drum zu machen. dann können sie sich sicher fühlen und werden sich reinfinden. voraussetzung ist allerdings, dass beide elternteile hinter der lösung stehen und für wechselmodell ist die voraussetzung, dass man auf elternebene wenigstens halbwegs miteinander kann, die kinder eben auch dem expartner zugestehen kann und sie nicht instrumentalisiert ("der böse hat mcih verlassen, also kriegt er die kinder nicth" o.ä.)
sieh mal nicht nur den potentiellen "teilverlust" deiner kinder, sondern dass sie von einem sich-kümmernden (das setze ich voraus) vater profitieren werden und du mehr freiheiten für dich hast. was anfangs ungewohnt ist, ging zumindest mir so, was aber auch ganz nett ist ;-)
ps: ich hab ganz schön geheult am anfang, und es gibt immer wieder "wechseltage" wo ich meinen sohn sehr vermisse... aber es ist so, und es ist für uns alle die beste lösung.
von
mama.frosch
am 05.08.2012, 22:12