Hallo, hätte eine Frage.. Habe von meinem Frauenarzt wegen eines Pilzes die Creme Lomexin 2xTägl. und Gyno Pevaryl 150 alle 2tage 3stück verschrieben bekommen. Und jetzt noch von meiner Hausärztin zwecks eingeklemmten Ischiasnerv 2x2 Stück Mexalen 500 verschrieben bekommen.. Bin aktuell 13+5.. Kann ich das alles ohne Bedenken so anwenden ohne meinen Kind zu schaden? Vielen Dank im voraus
von
Isa1992
am 26.07.2019, 11:12
Antwort auf:
Verschiedene Medikamente in der schwangerschaft
Die Imidazolderivate hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen.
Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol, das häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird.
Neuere Imidazolderivate wie Econazol (z. B. Gyno-Pevaryl), die zur lokalen antimykotischen Therapie angeboten werden, haben bisher kein embryotoxisches Potential gezeigt, sind jedoch beim Menschen etwas weniger erprobt. Nach vaginaler Anwendung von Econazol in der Schwangerschaft zeigte sich bei 107 Kindern keine Häufung von angeborenen Störungen. In Tierversuchen mit Ratten und Kaninchen traten unter 3- bis 11-facher bzw. 2- bis 5-facher humantherapeutischer Dosis keine Komplikationen auf.
Da der Wirkstoff Fenticonazol (Lomexin) bei vaginaler Anwendung praktisch nicht resorbiert wird, ist eine Anwendung bei Pilzinfektion in der Schwangerschaft durchaus akzeptabel.
Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag). Allerdings sollte auch Paracetamol möglichst zeitlich begrenzt in der Schwangerschaft eingesetzt werden.
Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen Ibuprofen oder Diclofenac dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln ebenfalls eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 26.07.2019