Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
ich soll demnächst Utrogest 100mg vaginal von der 20.-34. SSW nehmen, da ich in der letzten Schwangerschaft vorzeitiger Wehen hatte, die den Gebärmutterhals verkürzt hatten.
1. Kann das negative Auswirkungen auf das Baby haben, insbesondere die psychische Entwicklung als Junge beeinflussen?
2. Wird das Baby durch das Progesteron genauso müde/schläfrig wie die Mutter?
3. Sollte man auf die Anwendung von Utrogest "rein vorsichtshaber" besser verzichten?
Vielen Dank!
von
mina17
am 14.03.2014, 08:08
Antwort auf:
Utrogest 2. Trimenon
Das Risiko für eine Frühgeburt kann durch eine Progesteronsubstitution um mehr als 30 % sowohl bei Frauen mit belasteter Vorgeschichte als auch bei aktueller Zervixverkürzung gesenkt werden (Romero et al 2012).
Prinzipiell wird die Gabe von Progesteron bis zur vollendeten 34. SSW empfohlen. Das konkrete Vorgehen kann natürlich in Abhängigkeit von der gemessenen Zervixlänge variieren. Als bedenklich gilt eine Zervixlänge von weniger als 25 mm vor der 24. SSW.
Der mütterliche Organismus produziert in der Schwangerschaft selbst große Mengen von Progesteron. Es handelt sich also bei der zusätzlichen Gabe von Progesteron in der Schwangerschaft nur um eine Unterstützung der körpereigenen Produktion, die teilweise unzureichend sein kann.
Ein Einfluss auf die Geschlechtsdifferenzierung oder eine sonstige kindliche Beeinträchtigung ist nicht zu befürchten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 15.03.2014