ChrisF
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich bin in der 17. SSW und hatte Anfang der 17. SSW eine leichte Blutung nachdem ich Vaginalzäpfchen cyclogest 400 mg abgesetzt habe bzw habe ausschleichen lassen. In meiner 1. SS hatte ich ab der 24. SSW einen verkürzten Gebärmutterhals. Meine Frauenärztin hat mir nun Utrogestan luteal 200 mg (vaginale Anwendung- 1 mal täglich abends eine Kapsel) verschrieben. Jetzt habe ich gelesen, dass man die nur im 1. Trimester einnehmen soll, später nicht mehr. Jetzt mache ich mir Sorgen, meine Frauenärztin ist heute nicht mehr zu erreichen. Sie meinte vor der Einnahme, dass ich das bis zur 36. SSW einnehmen könne. Was sagen Sie, könnte die vaginale Einnahme einer Kapsel täglich jetzt ab dem 2. Trimester meinem Baby schaden? Vielen Dank und viele Grüße ChrisF
Dr. Wolfgang Paulus
Man kann Progesteron durchaus auch längerfristig in der Schwangerschaft anwenden, wenn z. B. eine deutliche Verkürzung des Gebärmutterhalses als Hinweis auf eine drohende Frühgeburt vorliegt. Bei Zervixverkürzung kann das Risiko für eine Frühgeburt durch eine Progesteronsubstitution gesenkt werden (Romero et al 2012). Prinzipiell wird die Gabe von Progesteron bei drohender Frühgeburt bis zur vollendeten 34. SSW empfohlen. Das konkrete Vorgehen kann natürlich in Abhängigkeit von der gemessenen Zervixlänge variieren. Als bedenklich gilt eine Zervixlänge von weniger als 25 mm vor der 24. SSW.
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