Frage: Symptomlose bakterielle Vaginose 31. Ssw

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Ich bin derzeit in der 31. SSW. Vor zwei Wochen bei der Kontrolle war alles in Ordnung. Nun bekam ich per Post ein Rezept zugeschickt mit der Info das in meinem Abstrich ein Infekt entdeckt wurde. Verordnet ist Arilin rapid 2 vsu Gynoflor 6 vsu Da ich überhaupt keine Beschwerden habe war ich ein wenig überrumpelt. Ein Telefonat mit meiner Praxis konnte leider meine Fragen nicht klären, da der Arzt nicht zu sprechen war. Ich habe ein wenig selbst recherchiert und gestern Abend mit dem ersten arilin sup gestartet, da wohl auch eine unbemerkte Infektion zu einem Blasensprung, vorzeitigen Wehen und ähnlichem führen kann?!? Ist dieses Risiko höher als das Risiko einer Schädigung des Babys durch Metronidazol? Stutzig hat mich gemacht das zum Wiederaufbau der Flora nicht nur Milchsäurebakterien verordnet sind sondern die Kombi mit Estriol. Hat dies einen Vorteil? Die Sprechstundenhilfe konnte mir nur sagen das die Praxis diese Kombi bei Schwangeren immer so verordnet. Ich bin mit der Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft sehr vorsichtig und möchte das Baby nicht unnötig belasten/ ihm schaden. Über eine Erklärung/ Beurteilung würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank schon einmal!

von lilli_86 am 24.09.2021, 15:38



Antwort auf: Symptomlose bakterielle Vaginose 31. Ssw

Als Erreger der Aminkolpitis oder bakteriellen Vaginose wird das Bakterium Gardnerella vaginalis angesehen. Diese Keime können – oft zusammen mit anderen Krankheitserregern – zu aufsteigenden Infektionen führen. In der Schwangerschaft werden solche Keime auch für vorzeitige Wehen, einen vorzeitigen Blasensprung und somit Frühgeburten verantwortlich gemacht. Meist wird das Antibiotikum Metronidazol als wirksamstes Therapieverfahren eingesetzt. Alternativ eignet sich in der Schwangerschaft auch das vaginal verfügbare Antibiotikum Clindamycin (z. B. Sobelin). Antiseptika wie Dequaliniumchlorid (Fluomizin®) oder Hexetidin (Vagi-Hex®) werden ebenfalls verwendet. Präparate mit Milchsäurebakterien (Laktobazillen) werden verabreicht, um die normale Scheidenflora zu unterstützen. Sie werden auch oft im Anschluss an eine Antibiotika- oder Antiseptika-Therapie verordnet. Da in der Schwangerschaft über die Plazenta ohnehin große Mengen von Östrogenen produziert werden, wäre der Zusatz von Estriol nicht erforderlich. Auf dem Markt befinden sich auch Präparate, die ausschließlich Milchsäurebakterien enthalten (z. B. Vagiflor).

von Dr. Wolfgang Paulus am 28.09.2021



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