Alara85
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus Gerne wollte ich Sie nochmals zu meinen ganzen therapeutischen Einnahmen während der SS anfragen. Schon seit Beginn meiner SS habe ich mit bakterieller Vaginose zu kämpfen. In der 5. SSW erhielt ich wegen einem Pilz das Fluconax oral aber da wusste man noch nichts von meiner SS. 2 Wochen später fing dann das Ganze an, insgesamt habe ich schon 4x das Fluomizin, 2x Vagihex, 1x Gynoflor erhalten und nun befinde ich mich in der 24SSW und bekommen nun schon zum 3x die Dalacin V- Vaginalcreme. Ich mache mir wirklich grosse Sorgen ob ich durch die ganzen Einnahmen dem Kind schade. Meine Gynäkologin meint zwar es sei immer wichtig die Infektion zu bekämpfen aber muss ich Angst haben, dass die andauernd wiederholten Einnahmen der Präparate vorallem jetzt noch zum 3x Antibiotikum Dalacin das Kind in seiner Entwicklung schaden? Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus. Freundliche Grüsse Alara
Im humantherapeutischen Einsatz gibt es nach langjährigen Erfahrungen keinen Anhalt für eine Fruchtschädigung durch Clindamycin. Das Michigan Medicaid Program erfasste zwischen 1985 und 1992 647 Neugeborene nach Exposition mit Clindamycin im I.Trimenon. Darunter fanden sich 31 angeborene Anomalien (4,8%), was dem üblichen Basisrisiko entspricht (Briggs et al 1999). Eine Anwendung von Dalacin V ist in allen Phasen der Schwangerschaft akzeptabel. Bei Hexetidin (z. B. Vagihex) handelt es sich um ein bakterizides und fungizides Antiseptikum, das an der Oberfläche die Schleimhaut desinfiziert, aber nicht in nennenswertem Umfang resorbiert wird. Eine vaginale Anwendung ist daher in der Schwangerschaft vertretbar. Fluomizin Vaginaltabletten enthalten den desinfizierenden Wirkstoff Dequaliniumchlorid. Auf Grund der minimalen vaginalen Resorption von Dequaliniumchlorid ist keine Belastung der embryonalen Entwicklung zu erwarten. Fluomizin darf daher während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn eine Scheideninfektion vorliegt. Wenn die bakterielle Vaginose in kurzen Abständen wieder auftritt, sollte auch an eine Partnertherapie gedacht werden. Eine kindliche Schädigung ist durch die beschriebene Behandlung bei Ihnen nicht zu befürchten.
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