Hallo, mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt und so langsam wollen wir den Übergang zur Familienkost gestalten. Momentan bekommt er Mittags 250-270g Gemüse-Kartoffel-(Fleisch) Brei meistens schon nocht mehr püriert sondern nur gestampft und Abends eine Scheibe Mischbrot mit Frischkäse oder Leberwurst und 50ml Halb-halb Milch.
Wir essen eigentlich Abends warm. Kann ich seine Mittags und Abendmahlzeit problemlos tauschen oder muss ich dabei etwas beachten. Wie viel Zeit sollte zwischen dem Abendessen und dem Zubettgehen optimal liegen.
Gibt es noch etwas worauf ich beim Übergang achten muss?
DANKE
von
blubb09
am 13.04.2018, 21:15
Antwort auf:
Übergang Familienkost
Hallo blubb09
Den Übergang von Brei zu Familienkost habt ihr ja eigentlich schon gut gemeistert. Ab sofort kann es auch morgens Brot zum Frühstück geben und nachmittags statt einem GOB, je nach Hunger und Zeitabstand zwischen Mittag - und Abendessen, entweder nur Obst (teils als Fingerfood) oder kalorienhaltigere Snacks wie bspw Babygebäck..
Bspp für Obstsnacks:
fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet
Trauben geviertelt und ohne Kerne? sind möglich, Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen.
und gleich noch das Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks" - als Ergänzung für den Mittagsbrei, für die ganze Familie:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Du kannst Obstmus ebenfalls selbst zubereiten, bspw roh gerieben. roh und weich in Stückchen, gekocht als Mus, gekocht in Stückchen.
Banane ist hier wohl als beliebtester Klassiker zu nennen. Aber auch reife (=weiche) Birne ist hervorragend geeignet. Wenn du bspw Biomango oder BioPapaya verwenden möchtest, sind auch diese beliebte Früchte Baby-Fingerfood. Jetzt im Frühjahr - Erdbeeren, wunderbar!
nachmittags auch möglich:
Gebäck mit Apfeldicksaft
160-180g Dinkelmehl Type 630
50g Hafermehl 75g kalte Butter
4 EL Birnen-oder Apfeldicksaft
1 Msp Vanillepulver
2 Eigelb
aus den Zutaten einen Knetteig kneten, ggf Mehl oder Flüssigkeit zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in Folie wickeln und mind. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen.
Zur Weiterverarbeitung etwas Mehl auf einer glatten Fläche austeilen. Kleine Stücke vom Teig abschneiden und jeweils mit Mehl ausrollen. Motive ausstechen.
Auf ein Backblech mit Backpapier mit Abstand zueinander setzen.
im Vorgeheizten Ofen (180°) ca 12-15 min backen.
Anschliessend auskühlen lassen und nach Belieben verzieren
Du hast deinen Sohn aber doch bereits schon ganz gut an eine erweiterte Kostpalette herangeführt. Brot und Kuhmilch sind bereits feste Bestandteile eures Ernährungsplanes. Jetzt kannst du die Mittagsmahlzeit weiter ausbauen und auch hier deinen Kleinen an mehr Fingerfood, an festere, geschmacksintensivere, an Familienkost heranführen. Beispiele für einfaches Fingerfood sind bereits oben schon genannt.
Das Probier-Essen darf gewürzt sein, nur eben nicht all zu übertrieben würzig oder salzhaltig. Das Essen sollte zum Kauen anregen aber gut mit den Kauleisten und dem Gaumen bearbeitet werden können, damit dein Kind alles gut schlucken kann. Dein Kind sollte vermehrt selbständig essen und ganz viele neue Esserfahrungen machen können.
Du kannst das Familienessen grob zerkleinern, oder du kannst vorübergehend mehr fingerfoodkompatible Speisen für die ganze Familie zubereiten, das Essen evtl (vor den Augen deines Sohnes) ganz klein schneiden.
Du kannst ganz viele Nahrungsbasics kochen, damit dein Sohn möglichst viele Geschmackseindrücke sammeln und bewerten kann. Serviere zum Anfang bspw die Zutaten, die dein Kleiner aus dem Brei schon kennt, einfach in Stückchen.
Das heißt: dünste Möhrenstückchen und koche Kartoffeln. Schwenke beides in Butter oder gib Öl darüber.Esst beide davon und füttere deinem Kind ggf nebenbei etwas vom Brei, den du aus genau diesen Zutaten herstellst. Gerne den Brei jeweils auch separat auf dem Teller gerichtet. MÖhrenmus und Kartoffelbrei - sieht toll aus!
Als Fleischzusatz kannst du bspw kleine Frikadellchen anbieten - ebenfalls als Fingerfood.
Das ist ein perfekter Einstieg, den du im weiteren Verlauf ausbauen kannst. Du kannst verschiedende andere Gemüsesorten ergänzen, Kartoffeln mit Nudeln ergänzen usw.
Was isst du bspw gerne? Lass dein Kind mitessen. Gib ihm davon zusätzlich etwas zu seinem Angebotspotpourri auf seinem Teller.
Lass ihn das Essen entdecken - mit allen Sinnen.
Lass ihn Familienmahlzeiten in authentischer Weise miterleben.
Kinder lernen essen durch Gewöhnung, durch eigene Erfahrungen mit den Speisen, durch Spiel, durch Beobachtung und Nachahmung der anderen Mitesser. Regelmäßige und gemeinsame Mahlzeiten bei Tisch sind eine gute Voraussetzung dafür, dass dein Sohn bald mit Spaß und Freude einfach mit isst. Überlege dir, welche Speisen eure typischen Familienspeisen sind, welche ihr auch in Zukunft regelmäßig essen wollt. Daran kannst du ihn langsam, in kleinen Schritten, durch wiederholtes Anbieten, gewöhnen.
Achte einfach auf erlebnisreiche Mahlzeiten bei Tisch, die deinem Kind das Mitessen ermöglichen. Lass ihn ein Teil eurer Essgemeinschaft werden, in dem du ihm die Möglichkeit gibst einfach mit zu essen. Das geschieht zunächst durch das Beobachten der bei Tisch/auf dem Teller zur Verfügung stehenden Speisen und durch die anderen Personen ringsum, welche ebenfalls etwas essen. Lasst euren Sohn immer und immer wieder an euren Speisen riechen, lasst ihn diese befühlen, lasst ihn schmecken.
Kinder müssen sich an Vieles langsam herantasten. Essen lernen ist ein länger dauernder Prozess, den man als Eltern liebevoll und streng aber in jedem Fall auch emotional begleiten muss.
Die Familienkostphase ergänzt die übliche Beikost. Es geht jetzt auch um Genuß und Gewöhnung, Entdecken, Geschmack, Neugier, Kauen üben und vieles mehr. Koche leckeres Essen und gestaltet die Mahlzeiten erlebnisreich, dann klappt das mit der Umstellung langfristig gut.
Du kannst die Mahlzeiten tauschen. Beobachte nur, ob dein Baby abends genau so experimentierfreudig agiert wie mittags. Und schaue, ob er weiterhin nachts gut schläft. Milch fördert den Nachtschlaf besonders gut. Schwerer verdauliche Speisen können den guten Schlaf ggf etwas beeinträchtigen. Das musst du beobachten. Aber auch zum Abendbrot kann dein Kind bei euch probieren.
Etabliere ca 5 Tisch-Mahlzeiten am Tag. So passt der Zeitraum zwischen den einzelnen Mahlzeiten ohne dass dein Baby zu lange oder zu kurze Zeitabständen zwischen den Mahlzeiten hat. So ist dein Kind weder zu hungrig noch zu satt.
Bspp:
6 - 9 - 12 - 15 -18
7-10-13-17-20
8-12-15-18 - auch okay, wenn es passt.
Beobachte dein Knd versucht euch anzunähern, so dass ihr möglichst alle eure Mahlzeiten gemeinsam bei Tisch erleben könnt.
Passe die Mahlzeiten an den aktuellen Bedarf deines Kind an.. Wenn der Hunger nachmittags nichts groß ist, reicht ein bisschen Obst.
Wenn der Zeitabstand zwischen Mittags und Abends größer ist, kannst du entsprechend gehaltvollere Speisen anbieten.
Eine allgemeine Empfehlung gibt es leider nicht.
Achte nur darauf, dass dein Baby täglich eine angemessene Portion Milch - entweder Säuglingsmilch oder Mumi - bekommt.
Magst du noch schreiben, ob du deinen Sohn nach Bedarf stillst?
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 16.04.2018
Antwort auf:
Übergang Familienkost
Vielen Dank
Ich habe meinen Sohn 6 Monate voll gestillt mit zunehmenden Breimahlzeiten wurde aber meine Milch ziemlich schnell zu wenig.
Unsere Mahlzeiten sehen im Moment so aus:
Zwischen 5:30 und 6 Uhr: 150ml Pre
Ca 9Uhr: Brot mit Leberwurst oder Frischkäse und 100ml Halb-halb Milch oder Müsli angerührt mit 50ml Halb-halb Milch und 50ml als Getränk (Momentan bevorzugt er sein Müsli Morgens)
12Uhr: 250-270g Gemüse-Kartoffel-fleisch brei (grob zerdrückt) 50g Obstbrei
15 Uhr: GOB
18Uhr : meist 1 Scheibe Brot mit Frischkäse oder Leberwurst und 50 ml Halb-halb Milch
19Uhr: ca 200ml Pre
Wir haben wahrscheinlich eher noch zu viel als zu wenig Milch
Mein Sohn ist ein sehr guter esser. Bisher mochte er alles was ich ihm gekocht habe und wir haben schon eine ganze Menge Lebensmittel probiert. Brot isst er sogar mit Rinde viel lieber als ohne und auch kleingeschnittene Himbeeren hatte er schon im Müsli mit Kernchen und er hat es ganz toll gegessen
Wahrscheinlich kann ich ihm wirklich ziemlich Problemlos mehr von unserem essen probieren lassen.
von
blubb09
am 16.04.2018, 21:58