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Wie viel Hygiene ist richtig f�r Babys und Kinder?

Dr. Busse

Eine ausreichende Hygiene im Haushalt ist ein guter Schutz vor krankmachenden
Bakterien und Viren. Doch meinen es viele Eltern in Sorge um die Gesundheit
der Kleinen manchmal "zu gut".

Wir haben Kinderarzt Dr. Busse gefragt, welches Ma� an Hygiene
das richtige ist.

Redaktion:

Herr Dr. Busse, ist es richtig, dass ein �zu viel� an Hygiene tats�chlich mehr schaden als nutzen kann?

Dr. Busse:

Ja, das stimmt. Einerseits k�nnen Sie mit �berfl�ssigen Desinfektionsmitteln gerade den besonders re­sis­ten­ten Keimen den N�hrboden bereiten � andererseits brauchen die Immunsysteme von Babys und Kindern die Auseinandersetzung mit Erregern, um eine starke Abwehr entwickeln zu k�nnen. Es kommt also nicht darauf an, m�glichst viel zu tun, sondern vielmehr darauf "das Richtige" zu tun.

Redaktion:

Woran denken Sie bei diesem Hinweis im Besonderen?

Dr. Busse:

Ich denke an das H�ndewaschen als die wichtigste Ma�nahme �berhaupt, um auf diesem einfachen Weg schon die meisten Bakterien und Keime loszuwerden und Ansteckungen zu vermeiden. Nach dem Kinder­garten, nach der Schule, nach dem Toilettengang, nach dem Einkaufen und vor jedem Essen. Und bitte gr�ndlich. Dazu sollten schon die Kleinen von den Eltern eine �Handwaschtechnik� erlernen. Auch bevor man Babys und Kleinkindern Essen reicht, sollte man sich die H�nde waschen.

Redaktion:

Apropos Essen: wahrscheinlich ist die Hygiene in der K�che am wichtigsten?

Dr. Busse:

Ja, das ist richtig � hier sollten besonders f�r die Nahrung von Babys die Fl�schchen und Sauger gr�ndlich hei� gesp�lt werden oder man gibt Fl�schchen und Trinklerntassen bei 60� mit in die Sp�lmaschine. Manche haben daf�r sogar ein spezielles Hygieneprogramm. Sterilisieren ist nach neueren Erkenntnissen nicht n�tig. Keimherde in der K�che sind vor allem auch Sp�l- und Trockent�cher, die bitte regelm��ig gewechselt werden sollten. Auf Sp�lschw�mme am besten bitte ganz verzichten. Fl�chen, auf denen Nahrungsmittel zubereitet werden, sollten mit hei�em Wasser und Sp�lmittel gr�ndlich sauber gehalten werden � ebenso das Sp�lbecken. Wobei auch hier ein Desinfektionsmittel unn�tig ist.

Redaktion:

Thema W�sche: In Familien mit Kindern fallen Berge von schmutziger W�sche an. Wie viel Hygiene ist hier angebracht?

Dr. Busse:

W�sche, die auf der Haut getragen wird, sollte unbedingt hygienisch gewaschen werden � das gilt auch f�r Handt�cher und Waschlappen. Bei 60� Waschtemperatur haben Bakterien und Keime keine Chance mehr. Empfehlenswert sind moderne Waschmaschinen, die das mit einer fortschrittlichen Aktiv-Sauerstoff-Technologie schon bei 20� zuverl�ssig schaffen, was sehr umweltfreundlich ist. Am besten generell W�sche nicht stark verschmutzen lassen.

Redaktion:

Wie sieht es mit Reinigungsmitteln f�r die Wohnung aus?

Dr. Busse:

Dass Toiletten besonders sauber sein sollten, versteht sich von selbst � aber auch hier sollte nur dann ein Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen, wenn Familienmitglieder beispielsweise an einer Darminfektion leiden. Ansonsten vergessen Sie bitte die Werbung: Keine Wohnung muss keimfrei sein � auch die B�den nicht. Antibakterielle Reiniger und Desinfektionsmittel geh�ren nicht in einen normalen Haushalt.

Redaktion:

Es geht also ohne Chemie?

Dr. Busse:

Ja, die chemischen Inhaltsstoffe schaden eher der Gesundheit, als dass sie sch�tzen. Ideal sind hei�es Wasser und vielleicht Reiniger, die biologisch unbedenklich bzw. abbaubar sind. Also bitte nicht �bertreiben � auch das Immunsystem der Kinder m�chte noch etwas zu tun haben, um z.B. Allergien nicht entstehen zu lassen.

Redaktion:

Ist es richtig, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, wo es sicher nicht "steril" zugeht, weniger h�ufig unter Allergien leiden?

Dr. Busse:

Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen sind, leiden tats�chlich seltener unter Allergien. Forschern des Schweizerischen Institut f�r Allergie- und Asthmaforschung der Universit�t Z�rich zufolge wirkt eine "nicht hoch hygienische Umgebung positiv auf die Entwicklung des Immunsystems", denn dieses lernt, die eigentlich harmlosen Stoffe zu tolerieren und keine Reaktion zu zeigen, wie es bei einer Allergie der Fall w�re.

Redaktion:

Herr Dr. Busse - vielen Dank f�r Ihre Tipps!

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