Schnelle Hilfe bei schlechten Noten

Nachhilfe Würfel

© Adobe Stock, Kathleen Rekowski

Wenn die Noten im Keller sind, schrillen bei Eltern die Alarmglocken - dann ist pauken und Nachhilfe angesagt. Doch schlechte Noten haben Ursachen und die sollte man richtig erkennen, um mit den richtigen Mitteln gegensteuern zu können.

Ursachen ergründen: Woran liegt es?

Bevor man sofort auf Nachhilfe setzt und sich blindlings ins Lernen stürzt, sollten Sie möglichst genau wissen, warum Ihr Kind schlechte Noten in der Schule hat. Sprechen Sie dazu unbedingt mit der Lehrkraft und hören Sie sich an, wie sie die Sache sieht. Lässt sich das Kind im Unterricht leicht ablenken? Versteht es den Stoff nicht oder übt es zu wenig? Ist es überfordert? Liegt vielleicht eine Lernstörung wie Legasthenie vor? Oder geht es zu chaotisch an die Sache ran? Meistens ist es eine Mischung aus mehreren Faktoren, die als Resultat schlechte Noten ergibt.

Struktur beim Lernen

Einigen Kindern hilft es sehr, wenn die Eltern Struktur in den Lernalltag bringen und diese Struktur auch längere Zeit begleiten und umsetzen: Fünf mal die Woche jeweils zehn Sätze diktieren, zehn Minuten laut lesen und drei kleine Matheaufgaben, bringen auf lange Sicht wesentlich mehr, als einmal die Woche Nachhilfe oder am Wochenende das zweistündige Power-Lern-Programm zu starten.

Durch kontinuierliches, kurzes Üben bleiben Schulkinder immer am Stoff und bauen erst gar keine Wissenslücken auf, die dann mühsam gestopft werden müssen. Doch auch wenn es schon schlechte Noten hagelt, hilft das Erlernen guter Lerntechniken.

Lernstruktur gemeinsam erarbeiten

Am besten ist es, wenn Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind überlegen, was an welchen Wochentagen ansteht:

Täglich laut lesen, dreimal die Woche ein paar Matheaufgaben und zweimal die Woche ein kleines Diktat. Tragen Sie in einen Lernkalender die Aufgaben pro Tag ein und immer wenn das Kind die Aufgabe erfüllt hat, darf es das Wort farbig durchstreichen oder mit einem Smily-Aufkleber überkleben. So könnte ein Lern- oder Übungs-System aussehen.

Übrigens: das funktioniert auch, wenn es ums regelmäßige Üben eines Instruments geht.

Wichtig ist nur, dass Sie als Eltern das System im Blick haben und auch loben, wenn es gut läuft oder nachhaken, warum es die letzten Tage nicht geklappt hat. So lernt Ihr Kind, sich langsam selbst zu organisieren und seine Woche zu strukturieren.

Lernhilfen nutzen

Falls zusätzliches Üben und ein paar extra Lerneinheiten nötig sind, bieten Buchverlage eine ganze Menge an zusätzlichem Material. Je nach Lernproblem gibt es auf dem Buchmarkt jede Menge unterschiedlicher Lernhilfen: Manche Bücher sind spielerischer aufgebaut, bieten zum Thema logisches Denken witzige Knobelaufgaben an oder zum Schreiben lustige Buchstaben-Spiele. Andere widmen sich konkreten Schwerpunkten wie Dehnungs-h und Trennungsregeln. Natürlich bietet auch das Internet jede Menge Lernportale an, die oftmals aber auch kostenpflichtig sind. Auch hier sollte man genau hinschauen und vergleichen, bevor man sich für Monate an einen Anbieter bindet.

Nachhilfe in der Grundschule?

Der Grundschulstoff bereitet den meisten Eltern keine Schwierigkeiten. Problematisch kann es beim Lernen trotzdem schon ab der 1. Klasse werden. Denn wenn das Kind einfach nicht mit Mama oder Papa lernen will, schlagen die Emotionen schnell über. Vielleicht gab es in der Vergangenheit schon zu oft Zoff wegen des Schulstoffs und das Kind macht jetzt dicht, nimmt nichts mehr an und verweigert sich komplett, wenn die Eltern zum Erklären ansetzen. Diese Probleme treten in der Regel bei neutralen Personen, wie einem Nachhilfelehrer oder der älteren Schülerin aus der Nachbarschaft, nicht auf. Warten Sie deshalb nicht zu lange mit der Nachhilfe und lassen Sie es nicht zu, dass der Schulstoff die Beziehung zu Ihrem Kind stört.

Hausaufgabenbetreuung

Ihr Kind kann nicht ohne Sie lernen oder Hausaufgaben machen? Ein Thema, das viele Eltern haben. Am Anfang sitzt man daneben, erklärt und unterstützt den ABC-Schützen beim Lernen. Doch nach ein paar Wochen sollte das Kind alleine in der Lage sein, seine Hausaugaben selbstständig zu erledigen. Vielleicht lässt es sich leicht ablenken oder es genießt die exklusive Aufmerksamkeit, die es beim gemeinsamen Hausaufgabenmachen bekommt? Dann sollte man diese Aufmerksamkeit durch eine andere ersetzen: Wenn es alleine und zügig die Hausaufgaben erledigt, ist danach noch genügend Zeit, um gemeinsam etwas zu spielen oder zu basteln. Wenn man zuhause das Thema nicht in den Griff bekommt, sollte man die Hausaufgabenbetreuung in der Schule in Anspruch nehmen. Dort muss das Kind selbstständig arbeiten - wie alle anderen Kinder auch.

Sitzenbleiben ist auch eine Lösung

Winston Churchill, Harald Schmitt und Herrmann Hesse haben zumindest eine Gemeinsamkeit: Alle drei drehten eine Ehrenrunde in der Schule - und trotzdem wurden sie auf ihrem Gebiet sehr erfolgreich. Wenn Ihr Grundschulkind trotz Nachhilfe und Co. seine Noten nicht ausreichend steigern kann, braucht es wahrscheinlich noch etwas Zeit für seine Entwicklung. Wenn Sie ihm nach Absprache mit den Lehrern die Zeit geben, nimmt das nicht nur den Druck vom Kind, sondern auch viel Stress aus der Familie. Außerdem wird das Kind beim zweiten Anlauf wahrscheinlich deutlich bessere Noten bekommen und damit endlich wieder Erfolgserlebnisse in der Schule haben.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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