Checkliste - Wie finde ich den
richtigen Kindergarten?

Zwei Buben gelbes und blaues Shirt

© Adobe Stock, Oksana Kuzmina

Natürlich ist es für Eltern ganz wichtig, den richtigen Kindergarten zu finden. Denn nur wenn Sie wissen, dass Ihr Kind gut aufgehoben ist und sich wohlfühlt, können Sie es mit einem guten Gefühl alleine lassen.

Doch welcher Kindergarten ist nun der richtige? Wir haben Ihnen dazu eine kleine Checkliste zusammengestellt mit einer Übersicht über die wichtigsten Auswahlkriterien.

Große Auswahl in der Stadt

Die Suche nach dem richtigen Kindergarten gestaltet sich oft wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Gerade in den Städten gibt es eine Fülle von unterschiedlichen Einrichtungen und Konzepten. Ganztags oder halbtags, staatlich oder privat, Montessori oder Waldorf, kurze Fahrwege, lange Öffnungszeiten - Eltern haben hier oft die Qual der Wahl. Schließlich können sie für ihr Kind - anders als bei der Grundschule - eine Einrichtung frei wählen, welche ihren Erwartungen und Bildungsansprüchen entspricht. Zumindest theoretisch. Denn praktisch sieht es gerade in den Großstädten oft ganz anders aus. In München beispielsweise muss man sein Kind fast noch im Mutterbauch im gewünschten Kindergarten anmelden, wenn man sicher gehen will, dass es mit drei Jahren auch einen Platz bekommt. Auf dem Land hat man zwar oft seinen Platz sicher, dafür gibt es im Ort meistens nur einen Kindergarten. Und wenn der nicht passt, muss man schon mal lange Fahrtwege auf sich nehmen.

Öffnungszeiten des Kindergartens

Eine wichtige Rolle bei der Wahl des Kindergartens spielen die Öffnungszeiten. Bei diesen gibt es große Unterschiede, über die sich die Eltern im Vorhinein genau informieren sollten: Manche Einrichtungen schließen mittags, ein paar haben sogar 24 Stunden geöffnet und andere bieten in der Ferienzeit wenigstens eine Notgruppe an. Das kann für berufstätige Eltern tatsächlich ein wichtiges Entscheidungskriterium sein. Schließlich nimmt nicht jeder Arbeitgeber auf die Ferien im Kindergarten Rücksicht.

Eintrittsalter

Ebenso unterschiedlich wird das Eintrittsalter der Kinder gehandhabt: Nicht wenige Einrichtungen nehmen Kinder ab 12 Monaten auf, andere betreuen erst Kinder ab 3 Jahren. Demzufolge wird auch mit dem Kriterium "Windeln" oder "Trocken sein" in den Kindergärten verschieden umgegangen.

Größe der Kindergartengruppen

Das Kinderbetreuungsnetzwerk der Europäischen Union empfiehlt eine Erzieherin für sechs bis acht Kinder und höchstens 15 Kinder in einer Gruppe. Häufig genug kann diese Empfehlung aber nicht eingehalten werden. Die Realität sieht in vielen Institutionen anders aus und eine Erzieherin muss mehr Kinder und größere Gruppen betreuen.

Aufteilung der Kindergartengruppen

Die Kinder werden entweder nach Alter aufgeteilt oder es wird auf gemischte Gruppen geachtet. Beides hat Vor- und Nachteile: Kinder einer Altersstufe sind mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau. Man kann mit ihnen ähnliche Spiele spielen, das erleichtert die Betreuung. Gemischte Gruppen bieten dafür den Vorteilen, dass die Kleinen von den Großen lernen können. Davon profitieren beide Seiten. In verschiedenen Kigas möchte man auch, dass die Kleinen lernen, mit Kindern anderer Religionen und anderer Staatsangehörigkeiten auszukommen. In "integrativen Kindergärten" besuchen Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen gemeinsam mit anderen Kindern dieselbe Gruppe. Auch das wirkt sich meist sehr positiv für beide Seiten aus.

Freies Spiel

Desweiteren wird in vielen Einrichtungen ein offenes Konzept mit vermehrtem Freispiel angeboten. Für Kinder ist es wichtig, dass ihr Tagesablauf nicht zu straff durchorganisiert ist und sie zwischendurch auch immer wieder Zeit haben, um soziale Kontakte zu knüpfen, sich selbstständig zu beschäftigen und eigene Ideen zu entwickeln.

Einrichtungen im Kindergarten

Kinder müssen toben können. Deshalb sollte der Kindergarten idealerweise über genügend Garten oder Freifläche verfügen und möglichst auch über einen Turnraum. Wenn Ihr Kind mittags noch ein Schläfchen hält, sollten Sie vorher abklären, ob der Kindergarten einen Ruheraum hat. Abgesehen davon brauchen Kinder generell auch Rückzugsmöglichkeiten, z.B. in der Lese- oder Kuschelecke, vor allem wenn sie den ganzen Tag im Kindergarten verbringen.

Der Erziehungsstil: Viel Kontrolle - wenig Regeln?

Der Erziehungsstil im Kindergarten wird üblicherweise schon in seinem pädagogischen Konzept klargestellt. Eltern sollten sich darüber vorher informieren. Denn es gibt hier große Unterschiede, vom autoritativen bis hin zum Laissez-faire-Erziehungsstil. Das zeigt sich vor allem darin, wie sehr die Erzieher die Kinder durch Regeln führen, die Einhaltung dann auch durch Strafen kontrollieren und in wie weit das Kind als selbständiger und verantwortlicher Mensch angesehen und respektiert wird. Vor allem Montessori oder Waldorf vertreten hier teilweise andere Konzepte wie normale städtische Einrichtungen.

Wichtiger Beitrag: Die Elternarbeit

Ein wichtiger Faktor in vielen Kindergärten ist die Elternarbeit. In manchen Einrichtungen ist es durchaus üblich, dass die Eltern für Gemeinschaftsaufgaben wie Putzen, Rasenmähen oder kleinere Reparaturarbeiten eingeteilt werden. Hilfe bei Ausflügen, Sommerfesten oder anderen Veranstaltungen gehört fast überall dazu. Das Bindeglied zwischen Eltern, Erziehern und dem Träger ist der Elternbeirat, eine von den Eltern für zwei Jahre gewählte Vertretung meist aus zwei Personen. Er hilft nicht nur bei der Organisation von Festen und Projekten, sondern dient auch als Sprachrohr und Vermittler bei allen Konflikten und Problemen.

Kosten für einen Kindergartenplatz

Letztendlich sind natürlich auch die Kosten entscheidend. Vor allem wenn man mehrere Kinder hat, kommt da im Monat oft ganz schön was zusammen. Zwischen 0,- und 3500,- Euro pro Jahr und Kind kann das variieren. Die gute Nachricht ist, dass inzwischen immer mehr Gemeinden kostenfreie Kindergartenplätze anbieten und auch viele Firmen kostengünstige Betriebskindergärten einrichten.

Wie finde ich den passenden Kindergarten?

Den passenden Kindergarten finden Sie am besten im Internet: Auf dem Online-Auftritt Ihrer Stadt oder Gemeinde sind wahrscheinlich sämtliche Kindergärten verlinkt.

Auf den weiteren Seiten stellen wir verschiedene pädagogische Kindergarten-Konzepte vor. Lesen Sie hier mehr über Montessori, Waldorf und andere Kindergarten-Konzepte.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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