Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.
The Ads container will be displayed outside the edit view after a page reload.
Mädchen sitzt auf dem Töpfchen
Odua Images - stock.adobe.com

Gerade warst du noch ganz fröhlich auf deinem Pony durch die Wohnung gerutscht, jetzt ziehst du ein verdrießliches Gesicht, stehst auf, tappst in eine Ecke des Wohnzimmers und kauerst dich hin: Du machst deinen Stuhlgang in die Windel.

Du bist im dritten Lebensjahr und in der sogenannten analen Phase. Dein Kind macht seinen Stuhlgang in die Windel. Es bemerkt, wenn es sich entleeren muss, und mehr und mehr kannst du diesen Vorgang auch steuern. Wenngleich du dich dazu nicht aufs Töpfchen setzen möchtest, das im Badezimmer bereitsteht. Du ziehst deine Windel vor.

Regeln und Erwartungen bei der Sache mit dem kleinen und großen Geschäft

Die anale Phase, welche Kinder etwa ab zwei bis vier Jahren durchlaufen, wurde erstmals von Sigmund Freud beschrieben. Die Kleinen lernen in dieser Zeit ihre Ausscheidungen zu beherrschen, sie erkennen: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Gefühl "ich muss mal" und aus meinem Körper kommt etwas heraus. Du bemerkst, dass du in dem Bereich selbstständig bist und selbst entscheiden kannst. Das ist eine vollkommen neue Erfahrung für dich, und das Wissen, etwas kontrollieren zu können, gibt dir Selbstvertrauen. Du lernst, dass du selbst entscheidest, ob du den Stuhlgang einhältst oder ob du ihn "loslässt".

"Bitte geh doch aufs Töpfchen, die Windel brauchst du doch nicht mehr", wünscht sich deine Mama - und du erfährst, dass du dich in dieser ganzen Sache an Erwartungen und Regeln halten sollst. Du bist also doch nicht ganz so frei. Du erlebst, dass du dein "Geschäft" in einem bestimmten Rahmen absolvieren sollst und dass der Vorgang, Kot oder Urin abzugeben, je nach Situation als positiv oder negativ angesehen wird.

Die Trotzphase - die Kleinen im Zwiespalt der Gefühle

Damit ist in der analen Phase, die nicht ohne Grund einhergeht mit der Trotzphase, das Ringen darum, den eigenen Willen durchzusetzen, ein großes Thema. Das ist ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt. Die Kleinen wollen sich einerseits durchsetzen, ihre neue entdeckte Selbstständigkeit ausleben, andererseits wollen sie die Verbundenheit mit ihren Lieblingsmenschen nicht aufs Spiel setzen - ein schwieriger Zwiespalt, eine schwierige, gefühlsintensive Phase für unseren Nachwuchs.

Die Kleinen sagen jetzt plötzlich öfter mal "Nein!" - und sollten dabei merken, dass sie die Liebe und Zuneigung ihrer Eltern nicht verlieren, wenn sie trotzig ihren eigenen Wünschen folgen möchten. "Du willst erleben, dass du dich durchsetzen kannst, ohne deine Geborgenheit zu verlieren, dass du zornig und wütend sein kannst, ohne die Liebe der Mutter zu verlieren. Und du brauchst die Sicherheit, dass du dich lösen kannst, ohne die Bindung zur Mutter zu verlieren. So lernst du mit deinen Gefühlen umzugehen", heißt es auf Seiten der Kinderärzte im Netz.

Diese Sicherheit wollen wir unseren Kindern doch geben. Sie versetzt dich nämlich auch in die Lage, dich für eine Zeit von der Mutter bzw. vom Vater zu trennen und die eigene Selbstständigkeit genießen zu können. Auch wenn deine Mama mal wütend wird, verlierst du sie nicht - und dieses Wissen macht dich stark.

Wie Eltern sich verhalten können

Wie können Eltern ihrem Kind gut durch die anale Phase durchhelfen?

  • Sie sollten viel Geduld und Verständnis für ihren Sohn oder ihre Tochter aufbringen, es steckt kein böser Wille hinter dem trotzigen Verhalten. Lass dein Kind immer wieder mitbestimmen und mitentscheiden, damit es seinen Willen in ungefährlichen Situationen durchsetzen kann. Dann wird nicht ständig über seinen Kopf hinweg entschieden.
  • Zeig und sag deinem Kind immer wieder, dass du es liebst. Gib ihm die Sicherheit, dass es, egal was es tut und wie es sich verhält, du es trotzdem immer lieben wirst. Vermittele ihm damit Sicherheit und Geborgenheit.
  • Lobe dein Kind, wenn es seine Ausscheidungen in einen "erwünschten Behälter" entlassen hat. Du darfst ruhig erkennen, dass dies so bedeutsam und positiv ist. Am besten gehst du anschließend mit ihm zur Toilette, entleerst das Töpfchen dort und das Kind darf die Spülung betätigen. Ein Malheur kann außerdem immer mal passieren, es ist nur ein kleiner Zwischenfall, nichts Schlimmes, nichts, was man besonders lang und negativ besprechen müsste. Beim nächsten Mal klappt es wieder besser.

 


Quellen:
Kinderärzte im Netz: Die Trotzphase 

The Ads container will be displayed outside the edit view after a page reload.

Komm in unsere Foren für mehr Infos!

zwei kleine maedchen
Krakenimages.com - stock.adobe.com

Elternforum

Forum: Kleinkind
The Ads container will be displayed outside the edit view after a page reload.
mama und sohn
K Abrahams - stock.adobe.com

Elternforum

Forum: Erziehung