Familienkost und Flüssigkeitsmenge

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Familienkost und Flüssigkeitsmenge

Hallo! Unsere Tochter 10 Monate alt isst bisher wiefolgt: morgens gegen 9/10 Uhr eine Banane oder 100g Obstgläschen, mittags ca. 200g Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei & als Nachtisch 50g Obst, nachmittags gegen 16 Uhr 1 Flasche Pre, abends gegen 18 Uhr 200g Obst-Getreide Brei (Milchbrei wurde von ihr nicht akzeptiert bzw zum Teil auch nicht vertragen), nachts bzw am frühen Morgen gegen 4/5/6 noch eine Flasche Pre. Zwischendurch biete ich ihr immer Wasser an, manchmal isst sie auch noch ein paar Maisstangen. Nun überlegen wir wie man den Übergang zum Familienessen/ -Tisch am Besten gestalten könnte bzw wann man damit anfangen sollte? Und wir fragen uns auch wieviele Flüssigkeiten ein Baby so braucht? Über eine Antwort würde ich mich freuen! Viele Grüße Julia162

von Julia162 am 18.09.2017, 13:03



Antwort auf: Familienkost und Flüssigkeitsmenge

Liebe „Julia162“, die Familienkost können Sie nun ab dem 10. Monat Schritt für Schritt einführen. Kombinieren Sie Ihrem Schatz mittags was vom eigenen Essen zu ihrem Mittagsbrei. Natürlich sollte das Essen für Ihre Tochter noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Ihr Mädchen ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost zum Ende des ersten Jahres. Natürlich sollte Ihr Schatz auch die nötige Reife für das Familienessen haben, also z.B. mit Stückchen gut zurechtkommen. Hat Ihre Kleine schon Zähnchen und klappt es mit dem Kauen gut, kann Ihr Schatz auch Knabbereien in die Hand bekommen. Bleiben Sie aber immer dabei und beobachten Sie wie sie damit umgeht und geben Sie die Knabbereien Ihrer Tochter nie im Liegen. Reichen Sie Ihrer Kleinen ruhig parallel zum Mittagsbrei immer mal wieder ganz zwanglos babygerechtes Fingerfood wie weich gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinake, Kohlrabi, Süßkartoffel) oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Am Morgen eignet sich ideal die Milch, denn sie versorgt Ihre Kleine mit ausreichend Flüssigkeit und Energie nach der Nacht. Reichen Sie am Vormittag zum Obst gerne etwas Getreidehaltiges aus dem Babyregal (Reiswaffeln, Hirsekringel, Kekse) oder einen Getreide-Obst-Brei, denn Obst alleine ist keine vollwertige Mahlzeit. An den einzelnen Beikostmahlzeiten darf sich Ihre Tochter richtig satt essen. Da können die Portionen auch gerne etwas üppiger ausfallen. Sie schreiben, dass Ihre Kleine den Milchbrei nicht akzeptiert bzw. zum Teil nicht vertragen hat. Anstelle des Milchbreis können Sie morgens und/oder abends eine Milch-Brot-Mahlzeit einführen. Eine gemeinsame Brotzeit macht Ihrem Baby bestimmt Spaß. Bieten Sie ein paar Häppchen Brot auf einem Teller an, auf den Ihr Mädchen selbst zugreifen kann. Zum Brot dazu gibt es noch eine Milch, aus der Flasche oder auch gerne aus dem Becher/einer Tasse. Die Nachmittagsflasche wandert also nun zur abendlichen Brotzeit, im Tausch dazu wird der Obst-Getreide-Brei zur Zwischenmahlzeit. Die sehr frühe Milchflasche passt sehr gut zu einem Frühstück. Damit Ihre Kleine in diesem Alter ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist, sollten 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei im Plan enthalten sein. Das teilt sich meist auf in - wenn nicht gestillt wird - eine Flasche Milch (200-250 ml) am Morgen und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend. Oder auch zweimal eine Trinkmilch. Ihr Schatz benötigt etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag, hierzu wird auch die Milch gezählt. Bieten Sie Ihrer Kleinen einfach immer nach den Mahlzeiten etwas Wasser an. Ihre Tochter wird sich holen, was sie braucht. Sie können ihr das Wasser oder den Tee auch mal in einem Becher oder einer Tasse reichen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Das ist oft sehr spannender für die Kleinen. Mag Ihr Schatz nichts trinken, dann ist das auch in Ordnung. Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel regelmäßig gut nass und der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Baby ist dann ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Herzliche Grüße Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 20.09.2017



Antwort auf: Familienkost und Flüssigkeitsmenge

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort! Ich habe noch 2 ergänzende Fragen: Gebe ich unserer Tochter abends 1 ganze Scheibe Brot und dann noch Pre-Milch (230ml). Wir machen es seit ein paar Tagen so dass sie gegen 18 Uhr das Brot bekommt und wenn es dann so gegen 19 Uhr ins Bett geht die Flasche (Flasche, umziehen, Zähne putzen - alles oben im Schlafzimmer). Ich habe aber das Gefühl dass diese Menge meiner Tochter vielleicht Zuviel ist, sie ist sehr müde, schläft aber dann ein und wird wieder wach. Und ich habe das Gefühl dass es vielleicht an zu viel Essen liegt, oder ist die Menge passig? Und falls nicht soll Milch oder Brot reduziert werden? Bzw soll die Milch mit weniger Pulver angerührt werden? Außerdem bekommt unsere Tochter dann ja am frühen Morgen (meist zwischen 4-6 Uhr) noch eine Flasche, gehen 6.30 Uhr/ 7 Uhr stehen wir auf. Kann ich diese Flasche normal zubereiten oder soll diese verdünnt werden? Lt meiner Nachbarin soll ich die Flasche verdünnen um so die Nachtflasche abzugewöhnen. Für mich ist dies aber garkeine wirkliche Nachtflasche, es ist ja fast schon morgen. Über eine erneute Antwort würde ich mich freuen! Danke & viele Grüße Julia162

von Julia162 am 29.09.2017, 08:46



Antwort auf: Familienkost und Flüssigkeitsmenge

Liebe „Julia162“, Ihr Mädchen bekommt jetzt also 3 Flaschen Milch? Morgens (meist zwischen 4-6 Uhr), nachmittags (16Uhr) und abends (19Uhr)? Das ist zu viel. Wenn Sie abends bei der Falsche bleiben wollen, bieten Sie nachmittags keine Milch mehr an. Die Nachmittagsmahlzeit sollte milchfrei sein. Da Sie schon recht viel Obst geben, könnte es ein kleiner Getreide-Gemüse-Brei sein. Die Portion sollte nicht zu üppig sein, zwei Stunden später gibt es ja schon Abendbrot. Sie können auch etwas Getreidehaltiges aus dem Babyregal (Reiswaffeln, Hirsekringel, Kekse) dazu reichen. Ich sehe Ihre Morgenmilch auch nicht als Nachmilch. Die Milch also nicht mit weniger Pulver anrühren. Irgendwann hält sich sicher länger aus und fordert Ihre Milch erst nach dem Aufwachen. Ja, eine ganze Scheibe das ist recht viel für ihr Alter. Ja vielleicht zu viel, um danach noch 230ml Milch zu schaffen. Ihr Mädchen braucht wie gesagt noch 400-500 ml Milch und „Milchhatiges“, da Ihre Kleine Milch nur in flüssiger Form akzeptiert, wären morgens und abends 200ml ideal (Nachmittagsmilch dann weglassen). Haben Sie schon mal probiert die Milch abends direkt nach dem Brot anzubieten? Vielleicht reicht zunächst eine halbe Brotscheibe. Milch und Brot sind eine ideale Abendmahlzeit und gegen 18Uhr ist Ihre Kleine auch noch nicht so müde, wie gegen 19Uhr, wenn sie ihr Bettchen schon sieht. Probieren Sie es einfach aus. Kurz gesagt Ihr Mädchen ist noch sehr klein, die Milch ist noch wichtig. Die tägliche Milchmenge sollte nicht unter aber auch nicht deutlich über 400-500 ml Milch liegen. Schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 29.09.2017



Antwort auf: Familienkost und Flüssigkeitsmenge

Nochmals Danke! Nein - sie bekommt dann aktuell 2 Flaschen (morgens zwischen 4-6 Uhr und abends zum ins Bett gehen). Nachmittags sind wir auf Anraten Ihrer Kollegin auf den Obst-Getreide-Brei umgestiegen (ca. 180g). Mittags bekommt sie wie beschrieben den Gemüse-Kartoffeln-Fleischbrei und etwas Obst. Und morgens eine halbe - 3/4 Banane mit 1-2 Maisstangen. Ich denke wir werden zunächst das Brot nicht mehr geben. Sie ist schon sehr unruhig danach und hat Blähungen und muss aufstoßen. Dann gibt es eine normale Milchflasche. In ein paar Wochen können wir uns ja nochmal rantasten und mit etwas Brot starten. Danke für Ihre Tipps! Ebenfalls ein schönes Wochenende! Julia162

von Julia162 am 29.09.2017, 19:42



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