Ernährung

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Ernährung

Guten Tag! Meine Tochter wird in 2 Wochen ein Jahr alt. Sie ist 77cm gross und wiegt 8,8kg. Ihre Esssituation macht mich schon länger nervös und traurig. Sie hat eigentlich immer wieder so Phasen wo das Essen einfach nur eine Katastrophe ist. Dann läuft es wieder mal besser. Aber ich denke die guten Phasen dauern viel kürzer an als die Schlechten. Sie akzeptiert überhaupt keine stückige Kost, auch nicht im Brei. Wenn sie ein Stück erwischt dann ist die Mahlzeit für sie beendet. Ich pürierre ihr noch zusätzlich die Gläschen ab dem 8 Monat. Vom Familentisch essen sehe ich sie noch weit entfernt! Aber jetzt zum eigentlichen Problem. Sie bekommt um ca 6:15 ein Fläschen von ca 200ml Pre. Den ganzen Vormittag braucht sie nix. Ich probiere dann meistens um 11:20 ihr den Mittagsbrei zu geben. Sie isst 2 Löffel und dreht sich dann weg. Dann gebe ich ihr einen eigenen Löffel in die Hand aber ohne Inhalt! Einfach nur so! Manchmal isst sie dann das Gläschen auf msnchmal bleibt es jedoch dabei! Fällt das Löffel in die Hand geben schon unter Ablenkung beim Essen?, so dass sie unbewusst isst? das macht mir irgendwie Sorgen! Danach kriegt sie noch reines Obstmus das sie ohne irgendwelche Anstalten isst. Ich finde das komisch! Nachmittags würde sie auch lieber Erbeerpudding von Alete anstatt GOB essen. Der Abendbrei ist solala. sie zahnt ständig und war auch schon öfters erkältet, was die Nahrungsaufnahme natürlich erschwert. Meine Fragen: Was ist los mit ihr? Ist es Ablenkung mit einem eigenen Löffel in der Hand ohne was drauf? Wann kommt das mit den Stücken bzw Familientisch? Ich weiß Sie sind kein Hellseher aber vielleicht haben Sie beruhigende Worte. Mir graut es schon vor jeder Fütterung und habe irgndwie Angst wie die Mahlzeit wohl ausgehen wird. Ich weiß das die kleine spüren wenn Mama nervös oder ähnliches ist, aber es ist ein richtiges schweres Thema und es beschäftigt mich sehr. Der Kinderarzt war zufrieden mit ihr und er sagte dass das mit der festen Kost kommt

von Michi111 am 21.12.2017, 12:40



Antwort auf: Ernährung

Liebe „Michi111“, vorweg Sie sind nicht allein! Es geht vielen Mamis so. Immer wieder wenden sich Mamas mit Kindern, die nicht essen möchten, an uns. Aber auch Ihre Kleine wird es lernen. Mit Ihrer Hilfe. Sie werden das ganz bestimmt schaffen! Das Wichtigste ist, dass Sie ganz entspannt bleiben. Das haben Sie schon richtig erkannt. Ihr Mädchen hat ganz feine Antenne und merkt sofort, wenn die Mama besorgt ist und wird dadurch verunsichert. Ihre Esssituation ist sehr aufgeladen und alles andere als entspannt. Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt. Aber versuchen Sie zumindest für einige Zeit vollkommen den Druck und die Spannung herauszunehmen. Nur so kann es in kleinen Schritten weitergehen. Ihr Mädchen findet tagsüber einfach alles andere interessanter und isst nur das Notwendigste. Bekommt Sie zum Sattessen vielleicht nachts noch Milch, das mindert natürlich den Appetit und das Interesse an den „festen Mahlzeiten. Das wäre ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen gilt. Oder kommt sie mit dem was Sie isst durch die Nacht? Dann reicht ihr dies und Sie können auf Ihr Mädchen vertrauen, sie nimmt/holt sich, was sie braucht. Ihr Kinderarzt ist zufrieden, das ist eine beruhigende Einschätzung, die Ihnen Sicherheit geben darf. Sie als Mama haben da natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Aber Kinder machen uns hier einen Strich durch die Rechnung. Sie haben einen ganz eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Ihr Mädchen zählt offensichtlich zu den Schleckermäulern und mag es gerne milchig, süß und fruchtig. Aber ich möchte Sie auf jeden Fall beruhigen, auch Ihr Mädchen wird ihren Speiseplan erweitern. Neben einem ziemlich eigenwilligen Essverhalten gehört es zur ganz normalen Entwicklung dazu, dass Kinder ein sicheres Gespür für die Schwachstellen ihrer Eltern entwickeln. Und wie kann man die Aufmerksamkeit von Mama besser auf sich lenken als bei den Mahlzeiten. Ihre Maus hat bemerkt, dass Sie mit ihrer Verhaltensweise Mama berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich überhaupt etwas und dazu gesund esse. Ich würde so vorgehen: Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Morgens kann es gerne die Milch sein, gerne bald auch aus der Tasse und ein Brot dazu. Bieten Sie ein richtiges Mittagessen (gerne ein Menü oder Selbstgekochtes). Eine Nachmittagsmahlzeit bestehend aus Obst und Getreide (Getreide-Obst-Brei oder Obst und Knabberartikel). Und abends einen Abendbrei oder irgendwann eine Milch und ein Brot. an. Und nun vertrauen Sie hier auf Ihre Kleine, sie holt sich was sie braucht. Zudem ist der Hunger der beste Koch! Ein gesundes Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Sie kann ja essen, das hat Sie ihnen ja gezeigt. Bestimmen Sie(!) zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Sie als Mama (Eltern) bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Kleine Erbeerpudding isst, dann bieten Sie diesen nicht (bzw. selten) an oder kaufen diesen nicht ein. Gerne darf Sie während der Mahlzeit auch einen Löffeln in der Hand halten, ermutigen Sie sie diesen auch einzusetzen. Streichen Sie den Löffel mit etwas Brei. Ein Löffel in der Hand zählt nicht wirklich als Ablenkungsversuch. Verweigert Ihre Kleine das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie Ihr Mädchen aus dem Stühlchen und Sie gehen zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch kein Fruchtmus, keine Milch o.ä. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tage platzen. Und Ihr Mädchen wird begeistert am Tisch mitessen. Noch ein paar Worte zum „Nicht kauen möchten“: Regelmäßiges Kauen ist wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit auch für den Spracherwerb sehr wichtig. Ich gehe auch davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang Ihrer Kleinen in Ordnung sind. Das müsste im Zweifel jedoch Ihr Arzt abklären. Bietet Sie immer wieder Fingerfood (Getreidehaltiges aus dem Babyregal (Reiswaffeln, Hirsekringel, Kekse), gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinaken, Süßkartoffeln, Zucchini, Kohlrabi, Fenchel), Beilagen (Kartoffeln, Nudeln) und weiches, reifes, je nach Konsistenz gedünstetes Obst) und auch Brot an. Essen Sie mit Begeisterung mit. Irgendwann wird es ihr Interesse wecken. Brotstückchen oder auch Babykekse können Sie auch in den beliebten Fruchtmus etwas einweichen, so werden sie vielleicht akzeptiert und "flutschen" auch besser. Dann immer kürzer einweichen… Ich weiß, von außen lassen sich solche Tipps leicht geben und Sie haben auch schon viel versucht. Ich bin mir aber auch sicher, dass Ihre Kleine, wenn Sie dran bleiben, bald mit Freude am Familientisch essen wird! Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr aktives, agiles, gesundes, glückliches kleines Mädchen. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste! Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Weihnachtsfest, Annelie Last

von Annelie Last am 22.12.2017



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