Guten Tag,
mein Sohn wird in 2 Wochen 9 Monate alt. Er hat schon einige Zähnchen und er isst bereits Brei und Gläschen. Nur am Abend klappt es nicht gut mit dem Essen und er kommt dann nachts fast alle 2 Stunden zum Stillen. Am liebsten würde ich nun abstillen, aber ich weiß nicht wie. Was könnte ich ihm abends geben, was für die ganze Nacht anhält? haben Sie einen Tipp?
Viele Grüße, Sandra
von
"Annabell"
am 30.01.2018, 12:13
Antwort auf:
Abendessen klappt nicht
Liebe Sandra,
leider schreiben Sie nicht, was Ihr Junge am Abend bekommt, bzw. wie viel Milchbrei er hier schon schafft? Am Abend eignet sich für die Nacht eine Kombination aus Milch und Getreide, denn sie sättigt Ihren Sohn gut und versorgt ihn ausreichend für die Nacht.
Schafft Ihr Sohn noch keine ganze Portion vom Abendbrei, dann können Sie ihn im Anschluss noch Stillen. Oder anders herum, erst stillen, aber noch nicht ganz satt trinken lassen und dann den Milchbrei anbieten. So können Sie die Menge vom abendlichen Milchbrei langsam steigern.
In dem Alter kann der Milchbrei nun abends auch langsam in eine Brot-Milch-Mahlzeit übergehen. Bieten Sie eine Brotzeit an. Dazu können Sie stillen, oder wenn nicht (mehr) gestillt wird eine Flasche/Tasse Säuglingsmilch dazu anbieten.
Nächtliches Aufwachen bleibt aber immer „normal“. Meist überprüfen die Kleinen kurz ob Mama noch da ist. Mit der Zeit wird Ihr Kleiner lernen, ohne die Milch und selbst wieder in den Schlaf zu finden. Der Durchschlaf hängt nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung und dem Trinken am Tag zusammen. Es spielen neben Hunger und Durst viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen. Auch werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts mehr zu verarbeiten. Sie träumen intensiv und wachen manchmal in den Leichtschlafphasen auf. Mit der Zeit lernen die Kleinen aber auch, wieder alleine in den Schlaf zu finden.
Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Gehen Sie hier nach Ihrem mütterlichen Gefühl vor und wie es auch für Ihren Kleinen passt.
Meist ist die Einschlafmilch oder die nächtliche Milch eher eine Gewohnheit. Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten und vor allem zunehmend am abendlichen Milchbrei/der Brotzeit gut satt isst und auch ausreichend Getränke zu sich nimmt. So können Sie schon mal einschätzen, ob es eher Hunger ist oder doch eine liebe Gewohnheit, wenn nachts noch nach Milch verlangt wird. Oder eben einfach mal so eine Phase. Denn trinkt Ihr Kleiner sich in der Nacht an der Milch satt, dann ist der Hunger am Tage verständlicherweise nicht so groß.
Ihr Sohn benötigt nun noch etwa 400 bis 500 ml Milch inkl. Gramm Milchbrei. Das teilt sich meist auf in ein bis zwei Stilleinheiten am Morgen und eine Portion Milchbrei am Abend.
Hat Ihr Junge sich tagsüber an den Beikostmahlzeiten richtig satt gegessen, dann wird er auch mit der Zeit mehr und mehr in der Nacht weniger Hunger haben und besser durchschlafen können. Sicher finden Sie dann mit der Zeit auch ein anderes schönes gemeinsames Einschlafritual z.B. mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Ihr Schatz ist aber auch noch jung, so dass es ganz normal ist, dass er in der Nacht mal aufwacht und auch mal etwas Milch einfordert.
Gehen Sie hier am besten ganz nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl und Ihrem Jungen vor.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute!
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 30.01.2018