Tatti87
Liebe Expertinnen, mein Sohn wird nächste Woche sechs Monate alt und wird praktisch noch voll gestillt. Vor vier Wochen habe ich angefangen, ihm Mittags Gemüsebrei (Kürbis) zu geben. Meiner Ansicht nach, hatte er die Beikostreifezeichen erfüllt. Jedenfalls gab es erst ein paar Löffelchen und langsam habe ich die Menge gesteigert und den Brei ab dem 10. Tag um Kartoffeln erweitert. Und seitdem klappt eigentlich gar nichts mehr. Nach ein paar Löffeln fängt er an zu weinen und dreht den Kopf weg. Manchmal weint er sogar schon, wenn er den Löffel nur sieht. Ich habe dann auch schon ein paar Tage Pause gemacht und bin wieder zurückgegangen zum puren Kürbis-Brei, aber er isst nie mehr als 30 g. Das gleiche Spiel auch bei Pastinake und Karotte. Ich weiß nicht so richtig, wie ich jetzt weiter verfahren soll. Ich weiß nicht, ob es ihm nicht schmeckt oder ob er einfach mit dem Löffel noch nichts anfangen kann. Er schleckt den Brei mehr vom Löffel, als dass er ihn richtig isst. Auch wenn er mal ein Stück Banane auf die Hand bekommt, beißt er zwar ab und ist auch ganz emsig dabei, aber die Zunge befördert den Großteil wieder aus dem Mund. Da mein Sohn als Stillbaby sehr kräftig ist, drängt die Kinderärztin schon zur Beikost. Eigentlich sollten wir schon mit vier Monaten anfangen, ich habe aber dann noch ein paar Wochen abgewartet. Ist es denn sinnvoll, es erstmal abends mit einem Milch-Getreide-Brei oder nachmittags mit einem Getreide-Obst-Brei weiter zu versuchen? Oder sollen wir erstmal komplett abbrechen? Bald werden ihm ja wahrscheinlich auch die Nährstoffe (z. B. Eisen etc.) nicht mehr ausreichen. Bei meinem 3-jährigen Sohn war alles so einfach. Er hat von Anfang an immer alles weggefuttert. Und jetzt bin ich ehrlich gesagt ein bisschen überfordert. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Doris Plath
Liebe „Tatti87“, bleiben Sie einfach weiterhin geduldig am Mittag beim Gemüse und dann aufbauend dem Gemüse-Fleisch-Brei. Vergleichen Sie Ihren Jüngsten nicht mit Ihrem Großen. Jedes Kind ist individuell. Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Und keine Sorge, Ihr Kleiner ist weiterhin prima versorgt. Dass es bei der Beikosteinführung zu kleinen Rückschritten kommt und nicht immer nur "perfekt nach vorne geht, ist fast schon „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser. Bedenken Sie auch, Sie müssen Ihre Aufmerksamkeit jetzt mit zwei Kindern teilen. Das ist jetzt eine andere Situation als beim ersten Kind. Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang, damit Ihr Schatz die neue Esstechnik und -motorik lernen und üben kann. Bleiben Sie also dabei, auch wenn es nur langsam vorangeht. Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, der Brei fühlt sich vielleicht erstmal komisch an im Mund… Zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Noch scheint Ihr Junge nicht recht zu wissen, was er mit der Löffelkost machen soll und dass er sich auch damit alleinig bei einer Mahlzeit sättigen kann. Damit sich Ihr Schatz neben der Milch nun auch mit fester Nahrung anfreunden kann, ist es völlig richtig, wenn Sie Ihrem Kleinen jeden Tag wieder die Gelegenheit dazu geben. Bieten Sie Ihrem Sohn einfach weiterhin ein paar Löffelchen Gemüse an, damit er spielerisch üben kann, das Gemüse mit der Zunge im Mund nach hinten zu schieben und abzuschlucken. Das ist nun ein völlig neue Schlucktechnik als das Saugen. Das wird sich im Laufe der Zeit einfach ergeben und Ihr Schatz weiß plötzlich was er mit dem Brei im Mund machen soll. Sie können das Gemüse auch zunächst nur auf ein Fingerchen streichen, so kann der Kleine den Geschmack selber erkunden. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Sohn sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen weiterhin selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Ich drück Ihnen die Daumen und wünsche weiterhin viel Durchhaltevermögen! Doris Plath
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