Wut

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wut

Liebe Frau Schuster! Erst einmal noch alles Liebe und Gute für Sie im neuen Jahr! Ich möchte mich heute mit einer Frage an Sie wenden. Meine Tochter ( fast 16 M) hat vor kurzem ihren ersten intensiven Zornesanfall gehabt. Ich gab ihr im Auto zum Beruhigen meinen Haustürschlüssel, hatte grade nichts anderes zur Hand und wir hatten es auch nicht mehr weit bis zu Hause. Das Problem kam vor der Haustür. Sie rückte den Schlüssel nicht mehr raus. Gutes Zureden, Alternativ-Spielzeug und den leichten Versuch, ihn ihr abzunehmen, nichts war möglich. Sie hielt ihn bombenfest in der Hand und trampelte mit beiden Füßen auf dem Boden umher. Nun wollten wir ja in die Wohnung und es blieb mir nichts anderes übrig ( außer vielleicht, den Schlüsseldienst zu holen ) als ihr den Schlüssel aus der Hand zu pellen. Ich weiß nicht, wie lange sie weinte und schrie und die dicksten Tränen kullerten, sie beruhigte sich erst nach einer ganzen Weile. Mittlerweile hat sie diese Ausbrüche mehrmals die Woche, sie nimmt etwas,schaut zu mir, merkt, dass sie das zurücklegen sollte, lacht kurz und rennt weg. Bis zu diesem Zeitpunkt noch lustig. Dann wird es hochexplosiv.;-) Natürlich macht auch der beliebte Einkaufshorror vor uns nicht Halt. Alles, was in Greifhöhe liegt, wird in den Wagen eingeräumt und WEHE, ich sortiere es mit einem freundlichen: "Das brauchen wir nicht" wieder aus. Dann gibts Geschrei bis zur Kasse. Wie sollte ich am besten reagieren? Abnehmen und weinen lassen? Trösten? Erklären? Ohrstöpsel? Ich bin wirklich ratlos. Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe, Linda

Mitglied inaktiv - 05.01.2009, 12:15



Antwort auf: Wut

Hallo Linda Auch Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich ein gutes, gesundes Jahr 2009! Vermutlich wäre es geeigneter gewesen, Sie hätten Ihrer Tochter begründet, warum Sie den Schlüssel benötigen und ihr dann versprochen (und gehalten), den Schlüssel anschließend zurückzugeben -bis sie von sich aus etwas Interessanteres gefunden hätte-. Insgesamt rate ich Ihnen zu einer möglichst großen Gelassenheit und dem Hinweis auf möglichst logische Folgen, wenn Ihre Tochter mit einem provozierenden Lächeln wegrennt. Sie weiß dann genau, dass sie etwas Unerlaubtes tut, aber es reizt sie besonders, nun Ihre jeweilige Reaktion zu testen und ihre eigenen Grenzen zu erfahren. Zeigen Sie dann nicht die gewünschte Reaktion, indem Sie z.B. schimpfen oder das Ungeeignete verbieten, wird das Interesse zunehmend schwächer werden. Achten Sie bitte darauf, dass Ihre Tochter während eines Einkaufes nicht nahezu bewegungs- und beschäftigungslos im Wagen sitzt oder nebenher läuft. Bieten Sie ihr ein spezielles "Einkaufswagen-Spielzeug" an oder schauen Sie jeweils auf Ihren Einkaufszettel und lassen Sie Ihre Tochter entsprechende Ware aus dem Regal holen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.01.2009



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