Hallo Frau Schuster,
meine Tochter Miriam, 9 Monate alt, reagiert fast immer mit Schreien und
Weinen, sobald sich ihr ein anderes gleichaltriges Baby auf weniger als
einen halben Meter Abstand nähert. Sie schreit dann unter Umständen
eine halbe Stunde lang und beruhigt sich nur langsam, wenn das andere
Kind wieder weg ist.
Während ich dachte, Miriam hätte Angst, interpretiert die Leiterin meines
Babykurses Miriams Verhalten als Wut, daß jemand in ihr Territorium
eingedrungen ist. Wäre es Angst, so sagt sie, würde sich Miriam wegrollen.
Sind Sie auch dieser Meinung?
Nehmen dagegen größere Kinder oder Erwachsene Miriam auf den Arm,
so ist sie zunächst still, schaut sich die Person mit großen Augen an und
taut nach 5 Minuten langsam auf.
Ist das Verhalten von Miriam so normal oder was steckt dahinter?
Im Babykurs ist sie schon als Mimose verschrien.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mitglied inaktiv - 05.03.2002, 12:25
Antwort auf:
Schreien, wenn ein Baby zu nahe kommt
Hallo Regine
Auch ich bin der Meinung, dass Miriam Sie nicht gerne mit einem anderen Kind teilen möchte, bezeichne diese Tatsache aber eher als Angst davor, dass Sie dann evtl. nicht mehr Miriam sondern dem Anderen in seiner Hilflosigkeit helfen.-
Nehmen Sie Miriam in den Arm oder auf dem Boden sitzend zwischen Ihre Beine und regen Sie mit einem gegenüber sitzenden Kind ein Ball-Rollen an. So wird wahrscheinlich das bedingungslose Vertrauen Ihrer Tochter zu Ihnen nicht getrübt, während erste Annäherungsversuche interessiert und spielend aufgenommen werden können.
Dass Miriam in diesem Alter noch verstärkt auf die unmittelbare Nähe Ihrer Mutter angewiesen ist, halte ich für nichts Außergewöhnliches. Oft sind die Kleinen erst mit ca. 2Jahren bereit ohne die direkte und Sicherheit gebende Nähe einer Bezugsperson auf gleichaltrige Kinder zuzugehen.-
Alles Gute und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 06.03.2002