Hallo Frau Schuster, wir haben einen jetzt 4,5 Wochen alten Sohn, der wegen Herzrhythmusstörungen während der Geburt per Kaiserschnitt geholt wurde und dann leider für 4 Tage auf die Kinderstation verlegt wurde. Als wir dann zuhause waren, gingen die Probleme noch weiter. Erst zu Hause am 11. Tag stellt die Hebamme fest, dass sein Zungenbändchen verkürzt war und daraus meine Probleme mit dem Stillen resultierten. Wir ließen das Zungenbändchen sofort durchschneiden. Auch hatte ich nie so den richtigen Milcheinschuß. Ich versuchte trotzdem ganz zu stillen, aber ich hatte einfach trotz ständigem Anlegen nie genug Milch, was meine Hebamme aber einfach nicht einsehen wollte. Mein Sohn nahm aber kaum zu, so dass ich dann mit dem Zufüttern begann. Dazu kam noch, dass er sich beim Stillen extrem aufführte, sich wegbog und schrie wie verrückt. Er schmiegte sich nie an mich, wie man es in den Still-Büchern auf Bildern sehen konnte. Es war immer ein Kampf, bei dem mir der Schweiß ausbrach. Nachdem ich auch noch auf das Prolaktin mit Kluster-Kopfschmerz-Attacken reagierte, beschloss ich, mit dem Fläschen zu füttern. Ich glaube, mein Kind hat fast 3 Wochen gehungert, nur weil meine besessene Still-Hebamme so ehrgeizig sein wollte. Nun ja, ich wollte damit nur den Streß beschreiben, dem wir in den ersten Wochen ausgesetzt waren. Dazu kam noch, dass ich auch noch versuchte, ein bißchen im Büro zu arbeiten. Inzwischen habe ich meinen Beruf aufgegeben..... Ja lange Rede kurzer Sinn: Mein Sohn scheint jetzt ein Schreibaby bzw. ein 24-Stunden-Baby zu sein. Alle Eigenschaften, die man in solchen Büchern lesen kann, scheinen auf ihn zuzutreffen: Ist nie zufrieden, scheint kaum Schlaf zu brauchen, tagsüber schläft er fast nicht, und wenn, dann nur auf meinem Schoß, wo er sich aber krampfhaft die Augen aufhält, nur damit er nicht abgelegt werden kann. Auch wenn er noch so tief zu schlafen scheint, sobald ich ihn irgendwo ablege geht 5 min. später das Gebrüll los. Das geht den ganzen Tag so. Auch wenn ich ihn ins Bett mitnehme, ist es nicht viel besser. Er hat auch einen sehr unruhigen Schlaf, wirft sich ständig hin und her, und stöhnt und ächzt, als ob er Albträume hätte. Wenn er mal schläft, schrickt er dauernd hoch und weckt sich selbst. So richtig ruhig und schwer liegt er eigentlich nie da. Immer krümmt er sich, man kann ihn z.B. gar nicht mal auf die Schulter legen oder auf den Bauch. Er kommt nie zur Ruhe, immer sind seine Augen weit aufgerissen, und er scheint stark fasziniert zu sein von seiner Umwelt. Ich versuche ihn natürlich vor dem Schlafen zur Ruhe zu bringen, und ihn von allen Reizen abzuschotten, aber auch das gelingt kaum. Eigentlich läßt er sich nur durch das Tragen durch die Wohnung beruhigen, aber da starrt er dann in jedes Licht usw. und macht die Augen auch nicht zu. Ich kann weder auf die Toilette gehen, etwas essen, geschweige denn sonst etwas erledigen. Ich bin inzwischen fix und fertig, und sehe aus wie ein Gespenst. Manchmal bereue ich es sogar, dieses Kind bekommen zu haben.... aber nicht lange, denn dann lächelt er mich an, und alles ist vergessen. - Ach ja, ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass er von Anfang an (schon im Krankenhaus) von Säuglingskoliken geplagt war. Mit Globuli, Sab Simplex und den sonstigen Dingen wie Kirschkernkissen, Fliegergriff ist es aber jetzt ein bisschen besser geworden. Inzwischen habe ich ein bißchen im Internet recherchiert und dabei von KISS gelesen. Da viele der dort beschriebenen Auffälligkeiten auch bei ihm zu finden sind (z.B. einseitige Reifungsprobleme der Hüfte, Fehlstellung der Füßchen, Schlafstörungen, Schreien im Schlaf, Tastempfindlichkeit des Nackens, Kind kann nicht entspannt liegen, Koliken usw usw.) haben wir jetzt in 4 Tagen einen Termin beim Osteopathen. Darauf setzen wir ziemlich viele Hoffnungen. Denn wenn das alles so weitergeht, weiß ich echt nicht, wie ich das aushalten soll. In der Schreiambulanz habe ich auch schon angerufen und auf AB um Rückruf gebeten, aber ich habe gehört, die Warteliste ist elend lang. Bis dahin bin ich wohl verrückt geworden .... Leider habe ich keine Oma, Tante etc., die ihn mir mal abnehmen könnte. Und bei anderen Personen wie Babysitter etc. habe ich Angst, dass diese mal ausflippen durch das ewige Geschrei. Schon ich als seine Mutter habe manchmal dunkle Gedanken, was mich tierisch erschreckt. Was sollen wir bloß tun??? Danke fürs Zulesen Ihre Gina