Frage:
Mamakind??? An alle!!!
Hallo Zusammen!
Ich habe ein „Problem“ und hoffe, dass mir jemand einen Tip geben kann.
Mein Kleiner (10 Monate) hält mich ganz schön auf Trap.
Er spielt so gut wie gar nicht alleine. Nur wenn ich mich daneben setze und selbst dann klettert er an mir hoch und guckt ständig ob ich noch da bin. Wenn er mal in ein Spielzeug vertieft ist, entferne ich mich dann klammheimlich, denn ich muß ja auch mal was im Haushalt erledigen. Sofort weint er und robbt mir hinterher und weint bitterlich. Er beruhigt sich erst wenn ich ihn auf den Arm nehme. Ich dachte, es liegt an seinen Kolliken, die er 9 Wochen lang hatte und ich ihn dadurch viel tragen und beruhigen musste. Aber mittlerweile ist ja eine Menge Zeit vergangen und es hat sich nicht gebessert. Ich habe ihn auch niemals an mich gebunden sondern immer auf andere Arme gegeben – war aber immer im Blickfeld.
Ich gehe 2 x die Woche vormittags arbeiten und konnte ihn bisher auch immer mitnehmen. Nur mittlerweile ist er natürlich ziemlich mobil und so lasse ich ihn vormittags für 2 Stunden bei meiner Schwiegermutter. Ich denke dass tut auch meinem Kleinen gut. Aber immer dann wenn es soweit ist, weiß er glaub ich immer schon was auf ihn zukommt und weint und weint und weint, so dass es mir wahnsinnig weh tut, ihn dann da zu lassen. Meine Schwiegermutter spielt mit ihm und lenkt ihn ab, aber er lässt sich nicht ablenken und das von niemandem. Selbst mein Mann oder mein 5jähriger Sohn können ihn nicht ablenken. Immer nur Mama. Langsam glaub ich dass er unheimliche Angst hat alleine zu sein.
Wie kann ich ihm auf liebevolle Art zeigen, dass auch andere Menschen ihn gerne haben und sich mit ihm beschäftigen können? Als ich meinen Kinderarzt um Rat fragte schickte er mich weiter an einen Psychologen, doch ich halte eigentlich nicht soviel davon. Nicht weil ich Vorurteile habe, sondern weil ich denke, dass man das auch irgendwie alleine schaffen kann.
Ich bin doch bestimmt nicht alleine auf dieser Welt mit dem Problem.
Die Frage, die ich mir stelle ist, ob ihm dies alles noch zusteht so an mich gebunden zu sein und ob ich das alles richtig mache… ich meine ihn einfach wegzugeben obwohl er so nach mir weint? Selbst wenn ich zu Besuch bei der Oma und beim Opa bin und sie/er hat ihn dann auf den Arm und spielt mit ihm, guckt er immer nach mir und wenn er mich dann sieht weint er weil er zu mir will. Ich kann nicht mal den Raum verlassen, um auf die Toilette zu gehen.
Auch wenn er mich nicht sieht weint er.
Einschlafen tut er auch nur, wenn ich ihm meine Hand ins Bettchen reiche. Und dann wacht er öfter in der Nacht auf.
Braucht mein Kleiner wirklich Psychologische Hilfe oder kann ich das auch alleine schaffen?
Ich würde mich echt über jede Antwort freuen.
Lieben Gruß
Tanja
Mitglied inaktiv - 29.03.2004, 22:54
Antwort auf:
Mamakind??? An alle!!!
Hallo Tanja
Dass Ihr Sohn psychologische Hilfe braucht, halte ich doch für nahezu unwahrscheinlich, da jedes Kind in diesem Alter noch so gut wie die ständige und Sicherheit gebende Nähe der vertrautesten Bezugsperson braucht um wirklich zufrieden zu sein.
Nehmen Sie ihn nach Möglichkeit also immer mit in den Raum, in Dem Sie sich ebenfalls aufhalten. Richten Sie ihm dort jeweils eine Spielmöglichkeit ein, wie die Schublade mit Plastikgeschirr, ein unteres Regal mit Bilderbüchern oder eine Spielkiste.
Gehen Sie auf die Toilette oder müssen Sie kurz aus seinem Blickfeld verschwinden, handeln Sie bitte nicht heimlich. Er erschrickt dann, fühlt sich hilflos und verliert seine sichere Orientierung. Sagen Sie ihm, wohin Sie kurz gehen, bieten Sie ihm eine interessante Beschäftigungsmöglichkeit und halten Sie möglichst Blick- und/oder Sprachkontakt zu ihm -selbst, wenn die WC-Tür für kurze Zeit angelehnt bleiben muß-.
Wenn Sie ihn auch in einem gemütlich eingerichteten Laufgitter nicht mit zu Ihrer Arbeitsstelle nehmen können, wird ihm diese sichere und gewohnte Spieloase sicherlich auch bei den Großeltern über den Trenungsschmerz hinweghelfen, wenn Sie ihm sagen, dass Sie "gleich" wiederkommen, wenn Sie fertig gearbeitet haben. Gleichzeitig kann er seinen kurz bevorstehenden Entwicklungsschritt: sich selbständig hochziehen, zu jeder Zeit in seinem Laufgitter üben ohne dass Verletzungsgefahr besteht.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 30.03.2004
Antwort auf:
Mamakind??? An alle!!!
Hi Tanja !
Würde eher sagen, dein kinderarzt braucht psychologische hilfe *fg*. mit 1o monaten ist so ein verhalten doch VÖLLIG normal !! soweit ich informiert bin und es von meinen eigenen 3 kindern sagen kann, ist das etwa die mitte der ersten fremdelhochburg also sogar ABSOLUT typpisch !
Aus meiner Erfahrung würde ich Dir raten, ihm jetzt alle Nähe zu geben, die dir möglich ist, damit er lernt, daß er sich auf dich verlassen kann. das klammern läßt umso eher nach, je eher er sich sicher sein kann, daß du für ihn da bist.
für zuhause würde ich ihn nach möglichkeit überall mit hin nehmen, wo du auch bist, vielleicht sogar ein tragetuch oder einen glückskäfersack benutzen. wie sich das mit deiner arbeit am besten lösen läßt, weißt du selbst am besten, ist schwer aus der ferne. möglicherweise kannst du ihm ja dort ein laufgitter aufstellen, damit er nirgendswohin robbt, wo er nicht dran kommt und trotzdem bei dir sein kann ?
LG,
Silke
Mitglied inaktiv - 29.03.2004, 23:11
Antwort auf:
Mamakind??? An alle!!!
Hallo Tanja,
leider kann ich Dir keinen richtigen Rat geben. Ich weiß aber sicher, dass es falsch ist, sich klammheimlich zu verdrücken. Dein Sohn merkt dann nur, dass Mama plötzlich nicht mehr da ist und er weiß auch nicht, ob sie wiederkommt. Besser ist es ihm zu sagen, ich muß jetzt in die Küche gehen und dies und das erledigen.
Ich könnte mir vorstellen, wenn Du Dich auch bei Deiner Schwiegermutter klammheimlich verdrückst, und das zweimal die Woche, will er Dich eben einfach nicht mehr aus den Augen lassen.
LG
Iris
Mitglied inaktiv - 29.03.2004, 23:15
Antwort auf:
Mamakind??? An alle!!!
Hallo Tanja,
ich denke für ein 10 Monate altes Kind ist das Verhalten völlig normal. Du solltest dich aber nicht "heimlich aus dem Staub" machen. Am besten dürfte sein wenn du das alleine lassen mit ihm übst indem du ihm sagst, dass du z.B. kurz etwas aus der Küche holst und gleich wieder da bist. So lernt er dass er sich darauf verlassen kann, dass du auch tatsächlich wiederkommst. Mit der Zeit würde ich die "Wegbleib-Phasen" immer weiter ausdehnen, denn er gewöhnt sich daran und hat bald auch das Vertrauen dass Mama nicht "für immer" verschwindet.
Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 10:10