Kinderkrippe/ Ansteckungsgefahr ?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kinderkrippe/ Ansteckungsgefahr ?

Hallo, ich bin momentan ziemlich hin und hergerissen. Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt- und ich hätte die Möglichkeit ihn ab Sept ( dann ist er 1,5 Jahre ) in die Kinderkrippe zu geben. Ich muß zwar nicht arbeiten gehen- aber ich sehe die Krippe für ihn auch sehr positiv- weil er dort Sozial Verhalten lernt- und mit vielen anderen Kindern zusammen ist. ICH würde ihn jeden tag von 9.00 - 14.00 dort hinbringen. Von einigen hab ich jetzt aber gehört- dass er noch zu klein ist- um von der MAMA so lange weg zu sein,.. und dass er auch so viele KRANKHEITEN mit nach Hause bringt durch die KInderkrippe. Jetzt bin ich hin und hergerissen- ob es richtig ist- ihn dort hinzugeben ??? Vielen Dank für Rückmeldungen

Mitglied inaktiv - 18.04.2004, 21:05



Antwort auf: Kinderkrippe/ Ansteckungsgefahr ?

Hallo Ratsuchende Richtig ist es, Ihren Sohn in die Krippe zu bringen, wenn Sie das Gefühl haben, dass er sich dort wohl fühlt und nicht überfordert wird. Um Das so gut wie möglich herausfinden zu können, rate ich Ihnen zu einigen Besuchsterminen in der Einrichtung -gemeinsam mit Ihrem Sohn-. Ganz nebenbei erhält er auf diese Weise die Gelegenheit, sich an eine Gruppe und an eine weitere Bezugsperson in Ihrer Sicherheit gebenden Nähe zu gewöhnen. Zusätzlich sollten Sie eine längere Eingewöhnungsphase vereinbaren, während Der Sie sowohl Ihre Verweildauer als auch Die Ihres Sohnes in der Krippe behutsam steigern, bis Sie auf die geplante Zeit (9.00-14.00) kommen. Eine etwas erhöhte Ansteckungsgefahr besteht natürlich, wobei die Kinderkrankheiten und die häufigeren, grippalen Infekte auch mit 3 Jahren in Erscheinung treten werden -oder gar erst in der Schule-, sobald die Kleinen das 1.Mal sich längere Zeit außerhalb des Schutzraumes: Familie aufhalten. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.04.2004



Antwort auf: Kinderkrippe/ Ansteckungsgefahr ?

Hallo, meine beiden Kinder sind ab dem 18. Lebensmonat regelmäßig für 3-4 Tage in eine Kita (kleine Elterninitiative, guter Betreuungsschlüssel insgesamt ca. 6 Stunden pro Tag) - zum einen, weil ich arbeite, aber zum anderen auch, weil sie in meiner übrigen Arbeitszeit von einem Au pair betreut werden und ich finde es wichtig, dass sie auch unter Kinder kommen. Am allerwichtigsten finde ich, die Eingewöhnungszeit dem Kind anpassen und dafür auch ruhig 4 bis 6 Wochen zu veranschlagen. Manche Krippen finden, das muss zackzack gehen und dann geht es am schnellsten, m.E. hören die Kinder dann vielleicht tatsächlich früher auf, ihren Abschiedsschmerz zu zeigen, aber mehr aus Resignation und nicht, weil sie Vertrauen in die Erzieherinnen dort haben. Außerdem sollten Sie gerade am Anfang verlässlich eine Erzieherin als "erste" Vertrauensperson haben. Mein Sohn hatte deutlich größere Eingewöhnungsschwierigkeiten als meine Tochter - das hängt also auch vom Kind ab. Im nachhinein denke ich manchmal, ich hätte bei ihm noch ein halbes Jahr warten sollen, nach dieser Zeit hat er sich richtig wohl gefühlt (vorher war er auch gerne dort, aber es war doch jeden Morgen einfach schwieriger als bei meiner Tochter, die zwar zu Hause mal mault, wenn man dort ist, aber sofort fröhlich in die Gruppe marschiert und mich noch nicht einmal mehr verabschiedet). Mein älterer ist jetzt seit einem guten halben Jahr in einem Regelkindergarten und mir wurde schon mehrfach gesagt, dass er ein ausgeprägtes Sozialverhalten hat. Er ist vom ersten Tag dort mit größter Freude und auf seinen Wunsch ohne jede Eingewöhnung (er hatte nur vorher die einrichtung schon einmal besucht und angeguckt) total begeistert dorthin. Für beide Kinder war und ist es eine Bereicherung (meine Tochter ist jetzt 2), da bin ich sicher, allerdings ist die Kita auch wirklich optimal im Betreuungschlüssel, im Erziehungsansat und in der Größe (sogar die Ernährung ausschließlich aus Biolandprodukten). Ich habe lange gesucht und auch Plätze ausgeschlagen (obwohl man eigentlich glücklich sein muss, wenn man überhaupt vor dem dritten Geburtstag einen Platz bekommt), ich hätte sie nicht dorthin gegeben, hätte ich den leisesten Zweifel gehabt, dass die Betreuung dort nicht liebevoll und zuverlässig ist. Auch eine zu große Gruppe hätte mich eher abgeschreckt (hier waren sie morgens maximal 15 Kinder, oft weniger, wegen Krankheit und Urlaub). Die Ansteckungsgefahr war nie ein Hinderungsgrund für mich. Mein Sohn hatte tatsächlich am Anfang jeden Husten und Schnupfenvirus. Die Kinderärztin sagte mir, dass Krippenkinder das einfach früher kriegen als die anderen, die bekommen das nämlich dann alles mit dem Kindergarteneintritt. Aber viel krank war er trotzdem nicht. Übrigens gibt es Studien, die belegen sollen, dass Krippenkinder weniger Allergien haben, weil ihr Immunsystem viel früher trainiert wird - aber das war nie wirklich ein Gedanke für oder dagegen für uns. Also mein Fazit für Dich: Wenn Du es gut findest, die Einrichtung Deinen Vorstellungen entspricht (in den entscheidenden Punkten: Betreuungsschlüssel, Gruppengröße, Sympathie bei den Erzieherinnen), Dein Kind eine ausreichend lange Eingewöhnungszeit bekommt und Du keine Zweifel hast (Mütter, die diese Zweifel haben und sich selbst nich vom Kind lösen können, machen es auch dem Kind sehr schwer und dann sollte man es lieber lassen, wenn man nicht darauf angewiesen ist und im anderen Falle muss man sich zusammenreißen), dann kann es für Euren Sohn wirklich eine Bereicherung sein. Abgesehen davon auch für Dich, denn Du hast dadurch ganz neue Freiräume und wirst mit Sicherheit an den Nachmittagen dann mit Freude und intensiv nur für Deinen Sohn da sein, der von einer ausgeglichenen und erholten Mutter ganz bestimmt auch profitiert. Viel Glück und lass Dich von Deiner Umwelt nicht schalou machen, höre auf Dich und auf Deinen Sohn, dann wirst Du sicher richtig entscheiden, was gut ist. Trine

Mitglied inaktiv - 18.04.2004, 22:03



Antwort auf: Kinderkrippe/ Ansteckungsgefahr ?

Hallo Also was die länge betrifft kann ich dir nicht wirklich helfen, denn für die einen Kinder ist 1 Stunde schon lange für andere ist das ein klacks. Was die Ansteckungsgefahr betrifft, natürlich ist die dort gegeben, aber die ist auch gegeben wenn du mit deinem Kind auf dem Spielplatz oder im Kaufhaus bist, oder gar auf einem Familienfest wo evtl. jemand krank ist. Das einzige was ich dir da wirklich raten kann ist einen zwei drei Schnuppertage zu machen. Bei den ersten beiden bist du vielleich dabei und beimdritten bringst du dein Kind dann einfach mal hin. Ich finde so findest du am schnellsten raus ob es zu lange ist oder nicht. LG Folia

Mitglied inaktiv - 18.04.2004, 22:05



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