Geschwisterstreit und Kontrahaltung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Geschwisterstreit und Kontrahaltung

Hallo! Ich habe zwei Söhne (5 und fast 3 Jahre). Mein Ältester hat Asperger, der Jüngere Neurofibromatose. Mit meinem Großen war es schon immer etwas schwieriger bezüglich seines Temperaments, da er oft ausrastet, wenn etwas nicht so läuft, wie er will. Meistens konnte ich ihn beruhigen, aber einfach ist es nicht. Unser Jüngster ist ebenfalls nicht einfach. Er hat einen extrem starken Willen und kann unendlich lange schreien. Bisher lief soweit alles einigermaßen gut, auch hatte ich das Gefühl, dass es unserem Großen gut tut, einen kleinen Bruder zu haben - umgekehrt natürlich genauso. Inzwischen ist es jedoch so, dass fast permanent Streit herrscht. Sie schreien sich an, schlagen, beißen etc. Anfangs habe ich sie beruhigt, immer wieder betont, dass das falsch ist. Mit ihnen geredet, nach Lösungen gesucht. Aber jetzt liegen meine Nerven blank und ich schreie mit. Morgens geht es schon los, dass unser Großer irgendetwas zu meckern hat, oft will er sich nicht anziehen oder es sind die falschen Sachen. Okay. Das kriege ich noch hin. Sein Bruder schaltet sich dann aber gleich ein, schreit ihn an, er müsse sich aber anziehen. Prompt geht es los mit schlagen. Dann z.B. ging es darum, dass ich eine Laterne aufgehängt habe. Der Kleine sagte "die Laterne ist dick", der Große meinte "nein, das heißt: die Laterne ist groß" - so ging es hin und her, bis sich wieder geschlagen wurde. Wenn ich die Kinder trenne, ist es für den Moment okay. Aber es dauert meistens keine halbe Stunde, da haben sie das nächste Streitthema. Auch sind beide momentan absolut auf "Kontra-Mama"-Tour. Fast egal, was ich sage, es wird rebelliert. Das, was für mich dann unverständlich ist, ist, dass es an einem Tag z.B. supergut klappt, und die nächsten vier Tage läuft gar nichts. Ich war vor drei Monaten mit den beiden in einer Klinik, wo wir "beobachtet" wurden, dabei wurde auch Asperger diagnostiziert (Die Diagnose stand seit fast 6 Monaten im Raum, sollte aber in der Klinik genauer untersucht werden). Man sagte mir, dass es sehr gut bei uns laufen würde, dass ich intuitiv alles richtig machen würde. Am Verhalten der beiden Jungs würden sie erkennen, dass sie sich gut aufgehoben fühlen und wir auf dem richtigen Weg seien. Ich bin aber am Ende meiner Kräfte. Dieses ständige Streitschlichten, diese ewigen Auseinandersetzungen. Was kann ich tun, damit diese Streitereien zwar nicht aufhören, aber eingegrenzt werden und nicht immer so eskalieren? Wäre für Rat sehr sehr dankbar. LG Steffi

Mitglied inaktiv - 10.08.2007, 15:07



Antwort auf: Geschwisterstreit und Kontrahaltung

Hallo Steffi Versuchen Sie, den Beiden so oft wie möglich unterschiedliche, konkrete Aktivitäten vorzuschlagen und beziehen Sie immer mal wieder ein weiteres Kind (Besuche) in konkrete Aktivitäten ein. Organisieren Sie zusätzlich für sich eine regelmäßige Auszeit (Tagesmutter, Babysitter), damit auch Sie zum "Luft-Holen" kommen und dann viel angemessener und gezielter handeln werden. Fragen Sie beim behandelnden (Kinder-)Arzt einmal nach, ob Sie evtl. bei Ihrer Krankenkasse eine Haushals- oder Familienhilfe beantragen können. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 10.08.2007



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