Fremdeln

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Fremdeln

Liebe Frau Schuster, unser 15 Monate alter Sohn geht seit er sieben Monate alt ist in die Krippe für drei Vormittage plus Mittagsschlaf. An zwei Tagen wird er von den Großeltern abgeholt und am dritten Tag von mir. Beim Abholen freut er sich immer. Ebenso wie er sich bisher morgens beim Ankommen in der Krippe freute. Fremdeln und Tränen kannten wir bisher nicht bei ihm. Seit unserem gemeinsamen dreiwöchigen Urlaub jedoch möchte er mich oder meinen Mann (je nachdem, wer ihn bringt) nicht mehr fortlassen, es gibt dicke Tränen und dauert recht lange, bis er sich soweit beruhigt hat, dass wir gehen. Natürlich erklären wir ihm, was ihn für die nächsten Stunden alles Schönes erwartet und warum wir nun gehen, aber dass die Betreuerinnen gut auf ihn aufpassen und uns auch sofort Bescheid sagen, wenn ihm etwas ist und er heim möchte. Ihn weinend dort zu lassen, erscheint uns falsch, obwohl die Betreuerinnen meinen, dass er sich sicherlich sofort nach unserem Weggang beruhigen würde und es ihm die Situation nur schwerer macht, wenn wir nicht sofort gehen, sondern warten, bis es ihm halbwegs recht ist, dass wir uns verabschieden. Können Sie uns bitte zu diesem Thema weiterhelfen – warum fremdelt er plötzlich derart morgens in der Krippe und wie verhalten wir uns richtig, so dass er sein Vertrauen und seine Freude behält und keine Ängste aufbaut? Vielen Dank im voraus, Melanie

Mitglied inaktiv - 29.07.2008, 10:53



Antwort auf: Fremdeln

Hallo Melanie Mit Ihrem Urlaub hat sich bei Ihrem Sohn ein EntwicklungsSCHUB vollzogen und es beginnt nun eine Phase des Fremdelns, die meist im Alter zwischen 13 und 16 Mon. verläuft. Hinzu kommt die Tatsache, dass Kleinkinder viel Zeit benötigen, sich von einer Situation (Mama, Papa, Urlaub) auf die Nächste (Alltag, Kita) umzustellen. Sind Sie die ersten 2-3 Tage wieder ein wenig länger mit ihm in der Einrichtung geblieben, sodass ihm die Umgebung, die BetreuerInnen, die übrigen Kinder nun nicht mehr fremd sind, rate auch ich Ihnen, sich "wie früher" möglichst rasch zu verabschieden, mit dem Hinweis, dass Sie ja wiederkommen und die Erzieherin ihn beschützt. Erfahrungsgemäß wird er aufhören zu weinen, sobald er Sie nicht mehr sieht. Er wird dann beide Situationen (s.o.) von einander trennen und sich bald wieder sicher orientieren können. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.07.2008



Antwort auf: Fremdeln

Hallo Frau Schuster, vielen Dank für Ohre Antwort. Wenn wir uns nun künftig trotz Weinens schnell verabschieden, fühlt sich unser Sohn dann nicht von uns in seinem Kummer im Stich gelassen, auch wenn dieser Kummer schnell vergessen ist?

Mitglied inaktiv - 29.07.2008, 13:37



Antwort auf: Fremdeln

Hallo Ratsuchende Vermutlich fühlt er sich nicht im Stich gelassen, bzw. wird Ihr Sohn nicht unter Trennungsangst leiden, da Sie ihn zuvor über die Vorgehensweise informiert haben und er bereits diese vorübergehende Trennung erfahren hat, an die er sich jetzt zunehmend wieder erinnern wird. Probieren Sie es bitte mal aus. Weint er länger, nachdem Sie gegangen sind, wird bestimmt auch die Erzieherin zustimmen, eine längere, erneute Gewöhnungsphase durchzuführen. Liebe Grüße und: viel Erfolg!

von Christiane Schuster am 29.07.2008



Antwort auf: Fremdeln

Vielen Dank für die Beratung - so versuchen wir's!

Mitglied inaktiv - 30.07.2008, 08:36



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