Frage: Aussagekraft des Zuckertests bei Hyperemesis

Sehr geehrter Dr. Costa, aufgrund meiner anhaltenden Hyperemesis wurde bis jetzt auf eigenen Wunsch auf den Zuckertest verzichtet und im Verlauf von 3 Wochen einmal wöchentlich morgens in der Praxis der Nüchternblutzucker per Blutabnahme gemessen. Alle Nüchternwerte sind erhöht ( 97,96,99), so dass ich morgen beim Diabetologen doch den großen Test machen soll. Fall A) Ich erwarte jedoch, durch die Hyperemesis, die Glucoselösung nicht bei mir behalten zu können. Das heißt es könnte keine valide Aussage zum Vorliegen einer Schwangerschaftsdiabetes getroffen werden. Welche Möglichkeiten der Feststellung einer Diabetes hätte man dann noch? Oder wird in so einem Fall prophylaktisch über die Ernährung versucht eine mögliche Diabetes zu reduzieren? Fall B) Sollte ich die Glucoselösung bei mir behalten können... wie valide wäre das Ergebnis vor dem Hintergrund einer Hyperemesis? So kann ich bspw. nur einmal täglich abends eine Kleinigkeit essen. Auch die Auswahl dessen was „geht“ und „drin bleibt“ ist ja sehr eingeschränkt. Wie sehr wird das Ergebnis durch diese „Essgewohnheiten“ verfälscht? Über eine Bewertung würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank!

von beyondthemaze am 18.12.2018, 14:02



Antwort auf: Aussagekraft des Zuckertests bei Hyperemesis

Um Ihre Fragen beantworten zu können, bräuchte ich einige zusätzliche Informationen. 1. In welcher Schwangerschaftswoche sind Sie ? Eine "Hyperemesis" gilt als "normal" zu Beginn der Schwangerschaft, d.h. in den ersten 3 Monaten. Danach muss man nach der Ursache suchen, weil "Schwangerschaft" allein als Erklärung nicht unbedingt ausreicht. 2. Sollten Sie sich in den ersten 3 Monaten Ihrer Schwangerschaft befinden, müssten Sie mir noch sagen, weshalb die Blutzucker-Bestimmungen durchgeführt wurden. Hatten Sie schon mal, in einer früheren Schwangerschaft einen Diabetes ? 3. Wenn mehrere Nüchternblutzuckerwerte erhöht sind, besteht ein erhöhtes Risiko, an einem Diabetes in der Schwangerschaft zu erkranken. Aber diese Nüchtern-Blutzuckerwerte sind schwer zu interpretieren, wenn Sie unter Übelkeit und Erbrechen leiden und praktisch nichts behalten können. Stresshormone können dazu führen, dass die Blutzuckerwerte erhöht sind und dieser "Stress" ist vorhanden, wenn man sich ständig übergibt. Da Sie schreiben, dass Sie sich bei einem Diabetologen vorgestellt haben (dieser "Morgen" war ja schon...), nehme ich an, dass Ihre Fragen von diesem bereits beantwortet worden sind... Mich würde aber auch interessieren, was dabei herausgekommen ist. Vielleicht könnten Sie mir eine Info an meine Klinikadresse (email) schicken ? Es tut mir Leid, dass ich Ihnen ohne diese Infos nicht mehr sagen kann.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 22.12.2018