Sohn macht wieder in die Hose

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Sohn macht wieder in die Hose

Hallo Dr. Posth, unser Sohn (3 1/4) macht seit ein paar Tagen wirklich jedes Geschäft wieder in die Hose. Trocken ist er seit Juni 05 (wobei da natürlich immer mal was daneben ging, was ich als normal empfinde). Jetzt geht alles daneben. Sogar bewusst. Seine Lieblingskleidung zieht er sogar vorher aus, damit die nicht nass wird. Er sagt, er will nicht auf die Toilette gehen und kommt erst dann an, wenn er schon so richtig durchgeweicht ist - behauptet dabei noch, alles ist trocken. Im April bekomme ich meinen 2. Sohn. Seit 2 Wochen bin ich zu Hause. Vorher habe ich 4 Tage die Woche gearbeitet und er war 3 Tage die Woche bei meiner Mutter in Betreuung (seitdem er 4 Monate alt ist). 1 Tag haben wir jetzt als "Oma-Tag" gelassen, damit er da nicht so ohne weiteres rausgerissen wird. Kann es an der veränderten Situation liegen? Habe mit diesem Problem gerechnet, allerdings erst nach Ankunft des Babys. Er ist im Allgemeinen auch sehr "zickig" zur Zeit. Danke und viele Grüße Sandra

Mitglied inaktiv - 06.03.2006, 08:49

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Antwort auf: Sohn macht wieder in die Hose

Liebe Sandra, gerade das Problem des Einkotens (s.a. gezielter Suchlauf) ist ein schwerwiegendes und muß immer sehr ernst genommen werden. Es drückt aus, das die Entwicklungsschritte in Richtung Selbständigkeit und Sozialekompetenz zu mißlingen drohen. In meinem Langstext, insb. Teil 3, link oben links, habe ich diese Problematik als Dreimächtekonflikt bezeichnet und erklärt. Das Kind widersetzt sich dabei als Ersatz für nicht glückende Loslösung und fehlendes Selbstbewußtsein gegen seinen inneren und natürlichen Auftrag, seine Ausscheidungen zur rechten Zeit und freiwiilig auf der Toilette zu verrichten. Folglich muß in diesem Bereich angesetzt werden, was aber nur nach Analyse der tatsächlichen Umstände möglich ist. Dazu brauchen Eltern eigentlich immer eine Begleitung vorort, die nur über eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen zu leisten ist. Jede Stadt und jede Kommune bietet so etws kostenlos an. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.03.2006

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