Frage: Macht Oxytocin Angst? Schulphobie?

Guten Tag Herr Posth, 1.Ich habe von einer neuen Studie gehoert, in der nachgewiesen wurde, dass Oxytocin Angst verstaerken kann. Kann das stimmen? Das wuerde doch auch heissen, dass zu viel Zuwendung das Baby auch aengstlicher machen kann?Haben bisher Tochter forumsgerecht erzogen (16 Monate) vorallem auch weil Angstveranlagung (oma schwanger im Krieg geflohen, papa Platzangst, Kontrollzwaenge etc). 2. Neffe 9 J. hat immer wieder Angst in die Schule zu gehen.war sehr schwierig als Baby. wurde kurz auch schreien gelassen, aber abgebrochen. 1,5j juengeren Bruder der mit Mutter ins Krankenh 3 Wo nach Geburt musste.Papa war aber praesent. was kann man hier tun? Viel reden hat bisher nichts gebracht. 3. Nochmal zu meiner Tochter. ich arbeite ab Okt 15h. Tagesmutter nach zwei h Eingewoehnung abgebrochen. macht keine sanfte Eingew. jetzt Loesung mit Grosseltern u Tante, die sie ca woechentlich gesehen hat. Sollte hier auch eine Eingew gemacht werden?wie? Vielen Herzlichen Dank vorab.

von chichi81 am 16.09.2013, 09:57



Antwort auf: Macht Oxytocin Angst? Schulphobie?

Hallo, das ist wohl dem Berichterstatter irgendetwas ziemlich durcheinander geraten. Oxytocin ist ein mit der Geburt bei der Frau verstärkt ausgeschüttetes Hormon, dass die Stillfähigkeit aktiviert. Gleichzeit fördert es, wie verschiedene wissenschaftliche Tests beweisen können, Gefühle von Hinwendung, Umsorgung und Zärtlichkeit. Daraus leitet man ab, dass Oxytocin dasjenige Hormon ist, dass das Bindungsbedüfnis beim Menschen auslöst und unterstützt und zwar nicht nur bei der Frau, sondern auch beim Mann. Aber dafür müssen auch noch andere Aktivitäten im Gehirn stattfinden und in Gang kommen. Wenn aber starke Bindung auf eine bestimmte Person gerichtet entsteht und sich verstärkt, werden andere Personen davon ausgeschlossen. So jedenfalls trifft es auf die meisten Menschen zu, und es gilt nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für ganze Menschengruppen, die dann als Gefährdung und feindlich angesehen werden. Offenbar hat irgendjemand daraus abgeleitet, dass auf diese Weise Angst entsteht, aber das lässt sich so nicht sagen. Zur Angst müssen noch ganz andere Anlagenfaktoren hinzukommen. Loslösung über Ersatzvorbilder heißt, dass kein Vater zur Verfügung steht? Großeltern und vielleicht auch Tanten sind als Verwandte meist von früh an den Kinder vertraut. Da bedarf es in der Regel keiner sanften Ablösung, denn die lange Zeit des miteinander Bekanntwerdens im alltäglichen Ablauf hat das Vertrauensverhältnis schon so positiv gestaltet, dass eine Betreuung im 2. Lebensjahr recht unkompliziert ist. D.h. aber nicht, dass man sein Kind gleich über längere Zeit oder nachts bei den Großeltern lassen kann, wenn es die Räumlichkeiten dort nicht kennt. Da muss man dann doch die Betreuung vorsichtig und erst einmal zu Hause anbahnen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.09.2013



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