Liebes Expertenteam,
unsere Tochter ist 6 Monate alt und wiegt ca. 8,2 kg. Der Kinderarzt meinte anfangs, dass ein Baby mindestens 1/10 des Körpergewichts an Flüssigkeit zu sich nehmen muss. Unser Problem ist jedoch im Moment, dass wir keine 800 ml erreichen. Sie trinkt ca. 700ml Pre-Nahrung und bekommt mittags einen Brei. Der Beikoststart klappte sehr gut, mittlerweile isst sie schon ca. 120g Gemüse-Kartoffel-Brei. Wir geben ihr dazu immer Wasser und haben auch schon verschiedene Becher und Fläschchen dazu ausprobiert, aber sie spuckt das Wasser meistens aus. Da sie keinen Saft oder Schorle bekommen wird, möchten wir sie an das Wasser gewöhnen.
Wie können wir verhindern, dass unsere Tochter zu wenig Flüssigkeit bekommt, bzw. ab wann wird es für sie gefährlich?
Vielen Dank für die Antwort.
Claudia
von
Knirps88
am 19.09.2016, 19:49
Antwort auf:
Wie viel Flüssigkeit braucht ein 6 Monate altes Baby
Liebe Claudia,
bitte machen Sie sich keine Gedanken oder gar Sorgen mehr! Ihr Schatz ist bestens versorgt, auch mit Flüssigkeit. Es ist in keiner Weise irgendwas gefährlich!
Halten Sie sich bitte nicht an solchen Zahlen fest. Vertrauen Sie auf Ihr Mädchen. Füttern Sie nun die Beikost weiter und lassen Sie Ihre Kleine ansonsten noch so viel Milch trinken wie es möchte. So ist schon alles abgedeckt.
In diesem Alter erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über die Milch. Die Milch, die Ihre Kleine noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn mal zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Also ab der dritten Beikostmahlzeit!
Was das zusätzliche Trinken betrifft, wird das oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt sehen.
Wie sieht denn die Windel Ihrer Kleinen aus? Ist diese gut nass und ist der Stuhl weich und geformt und ist Ihr Mädchen wach und aktiv? Dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht.
Ihr Mädchen hat also einfach (noch) keinen „großen“ Durst, weil ihr Flüssigkeitshaushalt ausreichend gedeckt ist. Sie könnten zwar langsam beginnen, Ihre Tochter an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Aber richtig notwendig ist das noch nicht. Einfach was anbieten, aber es gelassen nehmen wenn Ihr Mädchen nichts oder nur wenig möchte. Ein paar Schlückchen Wasser sind schon genug, es müssen keine riesigen Mengen sein.
Der Durst entwickelt sich erst im Laufe des Beikostalters. Die meisten Kinder haben zu Beginn des Beikostalters kaum oder keinen Durst und wollen deshalb auch kaum was trinken. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wenn Ihre Tochter also durstig ist, wird sie auch gerne was trinken.
Einmal für Sie zur Orientierung: Die Empfehlung lautet für ein Kind 7-12 Monate etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Milch mit dazugerechnet wird. Grundsätzlich können nicht nur Getränke und Milch, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Gerade Obst ist hier zu nennen.
Bitte seien Sie nicht mehr besorgt, sondern genießen Sie jede Minute einfach nur mit Ihrem kleinen Schatz!
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 20.09.2016