Hallo!
Ich bin gerade am verzweifeln.
Meine Tochter ist jetzt 9 1/2 Monate alt. Eigentlich wurde sie in der Früh und Abends vor dem schlafen gehen noch gestillt. Vor 3 Tagen hat sie sich selbst abgestillt. Die letzten drei Tage habe ich noch versucht sie wieder anzulegen, heute habe ich es gelassen (da jetzt vermutlich eh nichts mehr kommt).
Jetzt kommt dazu, dass sie seit letzten Mittwoch den Milchbrei Abends verweigert. Sie spuckt ihn aus, haut auf den Löffel, macht den Mund nicht auf, fängt an zu schreien etc. Ich habe fertige Aptamil-Milchbreie (die hat sie bislang gegessen), Schmelzflocken mit Vollmich/1er-Nahrung, Reisflocken mit Vollmilch/1-erNahrung, Hirseflocken mit Vollmilch/1-er-Nahrung, 7-Korn-Flocken mit Vollmilch/1-er-Nahrung versucht - sie nimmt nichts mehr davon. Auch Abendgläschen habe ich in der Verzweiflung gekauft, isst sie auch nicht.
Flaschenmilch trinkt sie nicht - jetzt bekommt sie nach dem Aufstehen erstmal 150 ml Wasser oder Tee, da sie Durst hat (die 1er-Milch spuckt sie aber aus). So kommt sie dann am Tag auf insgesamt 250 - 300 ml Flüssigkeit.
Die einzige Möglichkeit ihr Milch zu geben ist momentan über Babyjoghurt, den isst sie. Dazu gibts dann Vollkorntoast/Vollkornbrot/Obst.
Kann ich jetzt auch schonmal einen Becher Kuhmilch versuchen, obwohl sie noch keine 12 Monate alt ist? Oder kann ich ihr schon einen Naturjoghurt geben (die Babyjoghurts sind alle irgendwie gesüßt)?
Es gibt noch Fertigbreie mit Schoko oder Vanille aber das wollte ich noch nicht ausprobieren.
Haben Sie einen Vorschlag für mich?
Viele Grüße,
Martina Drescher
von
Lyta85
am 30.04.2013, 08:40
Antwort auf:
Was gibt es für Alternativen zur Milch?
Liebe Frau Drescher,
das mit der Kuhmilch ist keine Lösung. Diese ist als Trinkmilch in ersten Jahr schlicht nicht geeignet.
Überstürzen Sie jetzt nichts. Ihr Kleine ist nach wie vor bestens versorgt und wird nicht so schnell in einen Mangel kommen.
Haben Sie Geduld und versuchen Sie nicht verzweifelt alle möglichen Milchvarianten aus. Ihre Kleine spürt Ihre mütterliche Verzweiflung und auch den Druck, mit den unterschiedlichen Milchmahlzeiten. Unter Druck und Anspannung geht meistens gar nichts mehr. Babys sind da sehr feinfühlig.
Jetzt hat sich Ihre Tochter zunächst einmal von selbst abgestillt. Geben Sie Ihr und auch Ihnen selbst ein paar Tage Zeit sich an diese neue Situation zu gewöhnen. Sie müssen jetzt nichts erzwingen und übereilen. Dass Kinder nach dem Stillen oftmals nur zögerlich an andere Milch zu gewöhnen sind, das kommt häufig vor.
Mit Geduld und ganz ohne Zwang gelingt es in der Regel sehr gut diese Phase zu meistern.
Noch braucht Ihre Tochter 400 ml Milch inklusive Milchbrei. Meist teilt sich das auf in morgens eine Milch und abends eine Portion Milchbrei.
Ein Babyjoghurt (bei unseren HiPP Babyjoghurts setzen wir übrigens keinen Zucker zu) kann die Milchversorgung unterstützen, ist aber keine adäquate Milchmahlzeit in diesem Alter. Und Naturjoghurt ist in dem Alter keine Alternative, der ist zu eiweißhaltig, davon wird einstimmig abgeraten.
So, was können Sie nun tun. Versuchen Sie das Thema Milchversorgung entspannter anzugehen. Das überträgt sich auch auf Ihr Mädchen und meist klappt dann alles gleich viel besser.
Morgens gibt es mehrere Möglichkeiten. Ihre Tochter trinkt einfach nur etwa 200 ml Säuglingsmilch. Die Milch müssen Sie nicht unbedingt in der Flasche anbieten. Sie könnten auch schon versuchen die Milch mit einer Tasse/einem Becher einzuüben. Das ist oft interessanter als die Flasche. Vielleicht reicht dieser „Kick“ schon aus, die Milch für Ihr Mädchen attraktiv zu machen. Auch etwas Obstmus hinzu kann die Milch geschmacklich aufpeppen. Einfach mal einige Tage geduldig so versuchen, aber ohne Zwang. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet.
Geht die Milch am Morgen partout nicht, dann wäre ein Babymüesli eine weitere Möglichkeit. Zum Beispiel aus unserem Bio-Getreidebrei „Bircher-Müesli“, den Sie mit der Säuglingsmilch anrühren und mit Obst verfeinern. Oder die bereits gekauften 7-Korn-Flocken. Sie können in die Milch auch etwas Babyzwieback bröseln und Obststückchen dazugeben. Da Ihre Tochter schon so schön kauen kann, kommt ihr das bestimmt entgegen.
Abends würde ich mal eine Milch anrühren, diese in eine Schüssel geben und dann Brotwürfel dazugeben. Das ist auch eine gute, „traditionelle“ Milchmahlzeit. Sie können genauso gut auch am Abend zum Brot eine Tasse Milch anbieten, falls es mit der Milch aus der Tasse gut funktioniert.
Liebe Frau Drescher, versuchen Sie Ihre Verzweiflung abzuschütteln. Dafür gibt es keinen Grund. Das ist jetzt eine Übergangsphase und Ihr Mädchen wird sich an neue Milchmöglichkeiten bestimmt bald gewöhnen. Haben Sie da etwas Geduld, geben Sie ihr die nötige Zeit dazu.
Ich drück Ihnen dafür die Daumen!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 30.04.2013
Antwort auf:
Was gibt es für Alternativen zur Milch?
Hallo Frau Plath,
vielen Dank für diese ausführliche und beruhigende Antwort. Ich versuche es einfach weiter und mach mich dabei nicht verrückt.
Ich habe gestern noch Hipp - Guten Morgen - Frucht-Joghurt-Müsli-Gläschen entdeckt. Die schmecken ihr. Das ersetzt aber auch keine Milchmahlzeit, oder?
Bircher-Müsli mag sie auch nicht.
Viele Grüße
Martina Drescher
von
Lyta85
am 01.05.2013, 08:49
Antwort auf:
Was gibt es für Alternativen zur Milch?
Liebe Frau Drescher,
da kann ich Sie nur unterstützen. Machen Sie sich nicht verrückt. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber Ruhe zu bewahren hilft immer am besten.
Das spielt sich alles noch ein. Wenn es keine andere Milch mehr im Angebot gibt, wird Ihre Kleine über kurz oder lang sich an andere Milchmöglichkeiten gewöhnen.
Bei unserem Guten-Morgen-Müesli im Glas verhält es sich wie mit dem Babyjoghurt, es unterstützt den Kalziumhaushault, kann jedoch eine Milcheinheit nicht ersetzen.
Bleiben Sie geduldig dran. Versuchen Sie etwas Milch im Becher zu füttern ....mit Fruchtmusverfeinert...
Auch unsere Kindermüeslis ( http://www.hipp.de/index.php?id=1421 )sind in diesem Alter schon möglich, wenn das Kinder gut und gerne kaut...
Lieber Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 02.05.2013