Liebe Frau Schwiontek,
mein Sohn, bald 13 Monate, isst m.E. echt schlecht.
Er isst eig nur trockene Nudeln, Kartoffeln, Pfannkuchen, Hackfleischbällchen und Brotstücke. Sobald Soße oder iwas Anderes dran ist, holt er es sich sofort aus dem Mund raus und wirft es auf den Boden. Daher füttere ich ihm nebenher noch stückigen Brei, das für mich aber auch keine Dauerlösung sein kann.
Zum Einschlafen und nachts stille ich ihn noch.
Der KiA macht schon Druck und sagt, er müsse jetzt so langsam mal vom Familientisch mitessen. Hätte ich ja auch gerne, klappt aber halt leider nicht. Egal, was ich koche, er verweigert es, außer die o.g. trockenen Sachen und geschnittenes Obst (Erdbeeren, Heidelbeeren etc.)
Aber selbst Kartoffeln und Brot wollte er heute nicht.
Mich nervt es so langsam, dass er gefühlt nichts isst und alles durch die Gegend wirft…(das macht mich langsam echt auch kirre🙄).
Er hat 4 Zähne, allerdings kaut er manche Lebensmittel trotzdem nicht und weicht sie lieber im Mund so lange auf, bis er sie zerdrücken und schlucken kann.
Bin den ganzen Tag nur noch am gucken, was ich ihm anbieten könnte, damit er satt wird.
Wie schätzen Sie die Situation ein? Übertreibe ich? Haben Sie einen Rat?
Ich verzweifle bald 😐
Liebe Grüße und vielen Dank!
von
Hanuta1893
am 16.05.2022, 21:12
Antwort auf:
Essverhalten Baby 13 Monate
Hallo,
erstmal: nicht verzweifeln, Kinder stellen uns tagtäglich vor neue Herausforderungen. Lassen Sie sich vom Kinderarzt nicht "kirre" machen. Sehen Sie es so, er isst Obst und auch "trockene" Dinge, muss immer eine Soße dran? Wichtig ist einfach, dass Sie dran bleiben, je mehr Druck Sie aufbauen, desto weniger führt das zum Erfolg. Lassen Sie ihn einfach essen, dass was er gerade will. Ab und zu bieten Sie ihm regelmäßig neue Dinge, u.a. Soßen, an. Ohne großes Tamtam und ganz natürlich. Essen Sie gemeinsam mit ihm, dann lernt er wie man richtig isst. Er wird Interesse zeigen, wenn er sieht was Mama da gut, riechendes auf dem Teller hat. Dann geben Sie ihm einfach etwas ab. Sollte er die Mahlzeit verweigern, rennen Sie ihm bitte nicht den ganzen Tag mit dem Löffel nach. Das fänden Sie auch total doof. Begrenzen Sie die Mahlzeiten auf 15-20 min. Was da nicht gegessen wird, ist eben weg. Allerdings gibt es dann auch erst wieder ca 3 Stunden später zur nächsten Mahlzeit etwas. Auch wenn er zwischendruch sagt er habe Hunger, nichts geben ;-) Er muss lernen, dass es zu bestimmten Zeiten Essen gibt. er scheint noch kein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl zu haben. Es hilft nichts, wenn die Kinder ständig snacken, sie sind dann quasi "dauersatt". Ich würde auch das nächtlich Stillen langsam beenden, einige Kinder holen sich ihre Energie nachts bei Mama und haben dann natürlich tagüber keinen Hunger. Stellen Sie sich vor, Sie würden, die ganze Nacht auf einer Party futtern, dann haben Sie morgens und vielleicht bis mittags keinen Hunger ;-). Kinder sind auch Menschen und da hilft es wenn man sich selbst an die Nase packt.
Alles Gut... etwas geradlinig bleiben, Grenzen aufzeigen, keinen Druck aufbauen und je entspannter die Eltern, desto entspannter ist auch das Kind.
Viele Grüße, Alina Schwiontek
von
Dipl. Ing. Schwiontek
am 17.05.2022