Guten Tag,
Meine Tochter ist jetzt 6.5 Monate und möchte noch nicht essen. Vor einem Monat hatte ich es mal versucht, da hat sie ein paar Löffel ganz gut gegessen aber arg Blähungen bekommen.daher haben wir eine Pause eingelegt.nun mag sie nicht mehr.habe bereits verschiedenes Gemüse versucht (selbst gekocht und auch Gläschen)sie kann noch nicht selbstständig sitzen,zeigt aber an unserem Essen riesiges Interesse. Aber selbst da mag sie nur kurz dran schlecken (lass sie natürlich nur die ungewürzten Dinge kosten) somit stille ich eigentlich noch voll. beim letzten wiegen hat sie leider eher schlecht zugenommen (nächste Woche haben wir Kontrolle) und ich mache mir Gedanken, dass sie über meine Milch zu wenig Nährstoffe bekommt. Haben sie einen Tipp was ich ihr sonst anbieten könnte ? Zum Essen zwingen will ich sie keinesfalls
von
söcklein
am 01.07.2016, 10:06
Antwort auf:
Re: Baby will nicht essen
Liebe "söcklein",
es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich.
Sie üben, verglichen mit anderen, ja noch nicht solange, sie wird es noch lernen.
Ihr Mädchen kann Essen, das hat es vor vier Wochen gezeigt. Jetzt muss sie nur noch lernen, dass feste Kost sie genauso satt machen kann wie die Milch.
Lassen Sie den Mut nicht sinken! Was den Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind hat feinste Antennen und spürt Ihren innigen Wunsch, sie möge doch endlich richtig und ausreichend essen.
Feste Nahrung macht nun nach und nach einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Mädchen neben der Milch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum.
Ihre Kleine gehört nun zu den größeren Kindern und hat einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange sie fast ausschließlich Milch bekommt, werden sich die Milchmenge und das Einfordern immer mehr erhöhen.
Milch trinken ist "sehr bequem" und schmeckt schön süß, kauen und schlucken ist anstrengender. Sie muss weiter hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe!
Es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest geben.
Es wird nicht von heute auf morgen klappen. Hier heißt es durchzuhalten und sich nicht entmutigen zu lassen. Es wird anstrengend sein. Aber mit Geduld und Konsequenz werden Sie und Ihre Kleine diesen Weg gemeinsam meistern.
Druck und Zwang sind nichts, da haben Sie Recht. Das nimmt die Freude am Essen. Wie sieht es aus, wenn Sie einen Gemüsebrei nehmen und da ordentlich Obst untermischen? Nach und nach wird das Obst immer mehr reduziert.
Probieren Sie Ihr Mädchen aus der Reserve zu locken indem Sie sie weiter bei ihrem Forschergeist und ihrer Neugier packen. Häufig entwickeln die Kleinen wieder Freude an einer Mahlzeit wenn sie das Essen selbst erforschen dürfen. Geben Sie Ihrem kleinen Schatz ruhig ein kleines Tellerchen und legen erst einmal sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen darauf. Lassen Sie sie mit den Händen die Stückchen greifen, zum Mund führen und das Essen erforschen. Ihr Kleiner ist dann abgelenkt und beschäftigt, sicher gelingt es dann sie mit etwas Brei zuzufüttern.
Geben Sie Ihrem Mädchen auch ein eigenes weiches Löffelchen in die Hand.
Bestreichen Sie den Löffel auch mal mit ganz wenig Brei und lassen Sie sie das Essen selbst erforschen.
Bleiben Sie ganz gelassen und in Ruhe, aber konsequent dabei. Ihr Kind spürt wenn Sie unsicher sind. Mit Ihrer Unterstützung wird die Kleine mit der Mittagsmahlzeit vertraut werden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 01.07.2016