Hallo liebe Experten!
Meine Tochter ist nun 14Monate alt und ich habe nur Probleme mit ihr wegen essen. Zum Frühstück bekommt sie müsli was sie mag den isst sie auch.Aber mittags geht das drama los sie will nicht essen. Sie bekommt das gleich wie wir aber ich bekomme es nicht hin ihr nur ein paar löffelchen zu geben. Sie schlägt nach meiner hand mit dem löffel. ich bin langsam planlos....was mache ich falsch? Auch abends wenn sie ein brot bekommt gehts weiter. Spuckt sie einfach asu. Zwischendurch das Obst ist sie und Fruchtjoghurt das geht. Abends will sie brei und nichts anderes. Vg und danke
von
KyraMarc
am 10.07.2018, 10:48
Antwort auf:
Meine Tochter will nicht essen?
Liebe "chillmama",
Sie müssen nichts überstürzen! Der Speiseplan Ihrer Kleinen ändert sich jetzt im Kleinkindalter nicht komplett, er wird reichhaltiger und geht immer mehr Richtung Familientisch.
Ist Ihre Kleine aber noch mit den Breien zufrieden, können Sie auch noch dabei bleiben und Sie ganz langsam an die Familienkost heranführen.
Wie wäre es am Abend vorerst mit dieser Lösung? Vielleicht ist Ihre Kleine kautechnisch nicht nicht so weit und ist aber sehr hungrig und somit zumindest am Abend ungeduldig? Bedenken Sie die Sättigung rein über Brot, das ausgiebig gekaut werden muss, zu erreichen, ist am Anfang gar nicht so einfach.
Für unsere Breie gibt es keine Altersbegrenzung. Ihre Tochter kann gerne abends noch einen Milchbrei essen, solange es ihr schmeckt. Wenn das Kauen durch Knabberprodukte, Fingerfood und Familientisch an anderer Stelle nicht zu kurz kommen.
Aber achten Sie dabei auf die Gesamtmilchmenge: Ihr Mädchen benötigt in Ihrem Alter nur noch etwa 300ml Milch und Milchhaltiges (wie Milchbrei, Müesli mit Milch, Joghurt, Käse auf dem Brot, Quark).
Wenn Sie abends einen großen Abendbrei reichen, ist der Speiseplan zusammen mit dem Müesli und dem Joghurt auf Dauer zu „milchlastig“.
Reichen Sie ganz zwanglos zu einer kleinen/mittleren Portion Milchbrei etwas Brot vom Familientisch.
Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder?
Wie sieht es Mittags mit der Konsistenz aus, können Sie die Familienkost noch etwas pürieren?
Sonst heißt es: „Willkommen im Kleinkindalter!“
Es ist ganz typisch, dass die Kleinen in diesem Alter ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren.
Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können.
Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie eine bestimmte Vorliebe (wie bei Ihnen die Breie) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt (Neophobie): "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)".
Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben damit zufrieden.
Ich habe ein paar Tipps, um das Kleinkindalter am Familientisch zu meistern.
Eigentlich ist es ganz einfach. Bleiben Sie möglichst gelassen.
Bieten Sie zu festgelegten Mahlzeiten bestimmte Lebensmittel an, aber gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein.
Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein.
Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihre Kleine ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihr gut tun. Sie weiß nicht wie gesund die einzelnen Lebensmittel sind.
Sie bieten ihr also ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag.
Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Nehmen Sie sie aus ihrem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Auch keinen Keks oder etwas Obst oder so.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, sie könnte essen, wenn sie will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst.
Haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit sehr einseitig ausfällt, nimmt die Kleine keinen Schaden. Die Natur hat das so eingerichtet.
Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch etwas (mehr) vom Familientisch essen.
Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller.
Viele liebe Grüße
Annelie Last
von
Annelie Last
am 11.07.2018