Ich habe mein Kind bisher voll gestillt, will aber nun mit Beikost anfangen, da das Stillen bei mir sehr zehrt. Wir haben zahlreiche Allergien in der Familie. Was empfehlen Sie für einen Milchbrei? Fertigbrei oder selber anrühren? Wenn zweites, dann mit welcher Milch? Muttermilch würde ich ungern nehmen.
Vielen Dank!
von
Isa111
am 01.08.2013, 21:33
Antwort auf:
Welchen Milchbrei können Sie empfehlen?
Liebe „DiniSalvatore“,
es freut mich, dass Sie noch ein paar Fragen für mich haben.
Prima, dass unser Päckchen gut bei Ihnen angekommen ist. Dann können Sie in 2-3 Wochen ja mit dem Karottengläschen starten. Erscheinen Ihnen vorerst Pastinake oder Kürbis „sympathischer“, dann beginnen Sie damit.
Starten Sie mit ein paar Löffelchen und steigern Sie die Menge langsam, denn Ihre Maus muss sich ja nicht nur mit dem Löffel und einem neuen Geschmackserlebnis anfreunden, sondern auch das Verdauungssystem braucht etwas um sich auf eine neue Kostform um zu stellen. Sie merken sehr schnell wie Ihr Kind damit zurechtkommt. Vielleicht benötigt Ihre Kleine etwas mehr Zeit um sich zu gewöhnen, dann passen Sie das Tempo an. Ansonsten dürfen Sie nach wenigen Tagen eine zweite Gemüsesorte ausprobieren.
Klappt das ebenfalls gut, darf jeweils im Abstand von 3-4 Tagen der Speiseplan immer mehr erweitert werden, entweder durch verschiedene Gemüsesorten oder durch Gemüse mit Kartoffel. Richten Sie sich dabei ganz nach den Bedürfnissen Ihres Babys, Kinder kommen hier ganz unterschiedlich zurecht.
Im dritten Schritt wird die Mittagsmahlzeit durch Fleisch ergänzt. Schafft Ihr Mädchen dann in etwa ein Portion (190g) Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ist die Mittagsmilch ersetzt.
Wenn die Mittagsmahlzeit eingeführt ist und sich ein wenig gesetzt hat, steht einer zweiten Breimahlzeit nichts mehr im Wege.
Es gibt verschiedene Breisorten. Das was Sie geschenkt bekommen haben ist ein sogenannter Milchfertigbrei. Er enthält bereits Folgemilch und wird nur mit Wasser angerührt. Bitte keine Milch oder Säuglingsnahrung zur Zubereitung nehmen, das wäre „zu viel des Guten“. Wenn Sie Breie suchen, bei denen Sie die Rezeptur selbst in die Hand nehmen können, kann ich Ihnen HiPP Bio-Getreide-Breie empfehlen. Diese Getreideflocken können mit normaler Milch oder der gewohnten Säuglingsnahrung (z.B. Pre) zu einem Brei zubereitet und mit Obst verfeinert werden. Das Sortiment finden Sie unter http://www.hipp.de/beikost/produkte/milch-getreidebreie/bio-getreidebreie-zum-anruehren/.
Als dritte Breisorte gibt es die fertig im Gläschen zubereiteten Gute-Nacht-Breie ohne Zuckerzusatz.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Löffelkost und natürlich ein wunderschönes Wochenende
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 02.08.2013
Antwort auf:
Welchen Milchbrei können Sie empfehlen?
Sorry, hier die richtige Antwort
Liebe „Isa111“,
ich kann Sie gut verstehen, mit der Einführung der Beikost wird es sicher leichter für Sie werden.
Dass Sie sich gerade für den Abend und die Nacht eine Erleichterung wünschen, ist verständlich. Grundsätzlich ist es möglich mit einer Milch-Getreide-Mahlzeit abends in die Beikostfütterung zu starten. Klassisch wird die Einführung fester Nahrung aber mit Gemüse und darauf aufbauend dem Gemüse-Fleisch-Brei empfohlen. Hintergrund für den Start mit der herzhaften Mahlzeit ist, das Baby als erstes an einen fleischhaltigen Brei heranzuführen, damit die Eisenversorgung zu einem frühen Zeitpunkt unterstützt wird. Eisen ist das, was ab sechs Monaten als Ergänzung zur Milch am dringendsten gebraucht wird. Beim Gemüse-Fleisch-Brei wird das Eisen vom Baby besonders gut verwertet.
Am besten Sie beginnen also mit einem einfachen Gemüse wie Karotte, Pastinake oder Kürbis, nehmen dann Kartoffel dazu und ergänzen im dritten Schritt die Mittagsmahlzeit durch Fleisch. Hat sich Ihr Baby mit der ersten Breimahlzeit angefreundet und bis dahin alles gut vertragen, dürfen Sie auf einen ganz normalen Milchbrei gehen. Die Empfehlungen zur allergenarmen Ernährung haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand reicht eine allergenarme Ernährung über die ersten 4-6 Monate aus. Wird dann feste Nahrung eingeführt, kann ein Kind nach und nach an die gleiche Kost herangeführt werden, wie ein Baby, das nicht vorbelastet ist.
Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse sehen bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr vor möglichst vieles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost auf zu bauen, so wird das Immunsystem trainiert und eine Toleranz aufgebaut.
Wenn der Kinderarzt nicht ausdrücklich eine andere Vorgehensweise empfiehlt, dürfen es also dann ganz normale Milchbreie sein. Wenn Sie erst einmal sehr vorsichtig vorgehen möchten, würde ich zum Start eine Säuglingsnahrung (vor Abschluss des sechsten Monats Pre oder 1-er, nach dem sechsten Monat Folgemilch mit der Ziffer 2) als Basis nehmen und mit einzelnen Getreidesorten einfache Breie zubereiten.
Hierfür eignen sich HiPP Bio-Getreide-Breie sehr gut. So könnten Sie z.B. erst einmal Reisflocken mit der Milch zubereiten und Obst verfeinern. Dann auf „Feine Hirse“ gehen und schließlich den Speiseplan auf weitere Getreide wie Haferflocken oder Getreidemischungen ausweiten. Geht das alles gut spricht nichts dagegen fertige Milchbreie mit in den Speiseplan auf zu nehmen. Das können ganz nach Gegebenheit Bio-Milchbreie in Instantform, die Folgemilch enthalten und lediglich mit Wasser angerührt werden oder fertig im Gläschen zubereitete Breie wie „Haferbrei pur“ oder „Grießbrei pur“ sein.
Gehen Sie schrittweise vor, dann können Sie gut erkennen, wie Ihr Spatz alles verträgt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Einführung fester Nahrung
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 02.08.2013