Was tun bei (drohender) Verstopfung nach Beikostbeginn?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Was tun bei (drohender) Verstopfung nach Beikostbeginn?

Liebe Frau Klinkenberg, habe eine Frage zum Essverhalten bzw. den daraus resultierenden Stuhlveränderungen meines Sohnes. Hier kurz zur Situation: Mein 21 Wochen alter Sohn wurde bis Ende der 17. Woche vollge(pump)stillt. Habe danach wie nach gängigen Empfehlungen die Beikost (Kürbis) eingeführt und weiterhin Muttermilch mit der Flasche gefüttert. Nun isst er mittags bereits begeistert ein 190g Gläschen Kürbis-Kartoffel plus 15g Hirse als Fleischersatz und ist danach für gut 3 Stunden satt. Seit 2 Tagen bekommt er nun abends zusätzlich einen Muttermilch-Hirse-Brei (plus ein paar Löffelchen Birnenmus für eine bessere Eisenresorption). Biete ihm immer wieder Wasser als Getränk an, mag er aber nicht, Tee auch nicht. Nun habe ich überlegt, Muttermilch mit Wasser im Verhältnis 1/3 zu 2/3 zu mischen, in der Hoffnung ihn nach und nach an Wasser zu gewöhnen. Ist das als Übergangslösung ok? Und: Wie viel sollte mein Sohn neben der MuMi am Tag zusätzlich trinken? Zur Zeit trinkt er neben den Mahlzeiten zusätzlich 800ml Muttermilch am Tag (er kommt auch nachts alle 4-5 Stunden). Er war schon immer eine kleine Raupe Nimmersatt, war aber bei der U4 für seine Größe nicht zu schwer ;) Nun habe ich seit ein paar Tagen eine deutliche Verfestigung seines Stuhl festgestellt. Heute hat er sich beim Stuhlgang doll beschwert, die Konsistenz ist seit gestern Abend recht fest, aber noch nicht "kaninchen-köddelig", außerdem scheint ihm das Pressen weh zu tun. Ich weiß nicht woran es liegt, er trinkt genug (?) und bekommt Obstmus. Ist die ganze Esserei viell. ein bisschen zu viel für ihn bzw. zu schnell eingeführt? Oder: Reagieren Babys bei (zu viel) Getreide manchmal mit Verstopfung? Was wäre eine Alternative am Abend? Mein Sohn ist ein leidenschaftlicher Esser (o: Was kann ich tun, um seine Verdauung zu erleichtern? Was wäre ihr Rat? Viele Grüße Alosa*

von alosa am 10.04.2013, 10:45



Antwort auf: Was tun bei (drohender) Verstopfung nach Beikostbeginn?

Liebe „Alosa“, mhhhhh das ist wirklich nicht einfach zu beurteilen. Aus meiner Sicht sind Sie ganz vorsichtig und schonend vorgegangen und haben alles richtig gemacht. Ihr Söhnchen bekommt einen altersgerechten Speiseplan und noch viel Muttermilch. Der Flüssigkeitshaushalt dürfte dadurch ebenfalls noch abgedeckt werden. Bei manchen Babys dauert es längere Zeit, bis sich das empfindliche Bäuchlein an die neue Kostform anpassen kann. Da Sie den Abendbrei erst seit zwei Tagen füttern und die Verfestigung des Stuhles erst seit ein paar Tagen beobachten, kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass es die vermehrt hinzukommenden Ballaststoffe sind, an die sich das Verdauungssystem erst gewöhnen muss. Haben Sie denn den Abendbrei gleich in einer größeren Portion gefüttert oder sehr rasch gesteigert? Vielleicht macht es Sinn hier noch einmal einen kleinen Schritt zurück zu gehen und erst einmal ein paar Tage nur eine kleine Portion Brei zu füttern. Bei einer kleinen Raupe Nimmersatt ist das natürlich nicht einfach. Sicher ist es nur eine Frage der Zeit und es wird sich in kurzer Zeit eine Besserung einstellen. Bleiben Sie vorerst bei dieser Ernährung. Wenn Sie einen anderen Abendbrei ausprobieren möchten, dann nur einen ganz einfachen wie z.B. den fertig im Gläschen zubereiteten „Haferbrei pur“. Mittags würde ich in den Brei 1-2 Teelöffelchen hochwertiges Pflanzenöl geben. Es gibt zwar keine wissenschaftlichen Belege, aber die Erfahrung zeigt, dass dadurch die Darmpassage erleichtert wird. Bieten Sie im Anschluss an das Mittagessen Birnenmus als Nachtisch an und mischen Sie eine ordentliche Portion Birne in den Abendbrei. Gerne dürfen Sie es mit unserem „Pflaume mit Birne-Gläschen“ versuchen. Dieses Gläschen hat sich bei einem festeren Stuhl besonders bewährt. Was die Flüssigkeit anbelangt, wird Ihr Junge gut versorgt, da sehe ich keinen Bedarf etwas zu unternehmen. Sicher hilft es, wenn Sie dem Kleinen viel Gelegenheit zur aktiven Bewegung geben. Lassen Sie ihn häufig nackig strampeln, bewegen Sie die abgewinkelten Beinchen langsam Richtung Bauchnabel (dazu mit den Händen leicht gegen die Fersen drücken) und massieren Sie das Bäuchlein mit den Händen im Uhrzeigersinn. Das wird sich sicher rasch bessern. Ich drücke Ihnen die Daumen dafür Veronika Klinkenberg P.S.: Übrigens führen wir brandneu vegetarische Mittagsgläschen.

von Veronika Klinkenberg am 11.04.2013



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