Übergang Familienkost

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Übergang Familienkost

Liebes Expertenteam, mein Sohn wird am kommenden Freitag 10 Monate alt. Er erhält derzeit morgens Milch (ca.100ml Pre) und dreimal am Tag die "Standard" Breie. Auch zum Einschlafen trinkt er nochmal 200ml Pre. Nachts-so gegen 3 bzw.4 Uhr verlangt er ebenfalls nochmal ca.150ml Pre. Zusätzlich knabbert er vor oder nach den Mahlzeiten mit großer Freude Hirsekringel oder auch mal ein Stück Semmel/Breze. Ich habe den Eindruck, dass er an unserem "Erwachsenenessen" recht interessiert ist,jedoch fällt ihm das Kauen noch schwer, auch verschluckt er sich manchmal. Er mag die Breie auch noch recht fein püriert bzw.isst am liebsten die Gläschen ab 4 Monaten. Meine Frage ist nun, wie ich den Übergang zum Familienessen am Besten gestalten kann? Ich habe des Öfteren schon gelesen, dass man ab 10 Monaten damit beginnen sollte, Kinder schrittweise an normales Essen heranzuführen. Können Sie mir diesbezüglich Tipps und Hilfestellung geben? Ich danke Ihnen vielmals und Grüße Sie herzlich, Theresa

Mitglied inaktiv - 01.02.2017, 10:42



Antwort auf: Übergang Familienkost

Liebe Theresa, da scheiden sich die Geister 10. Lebensmonat oder erster Geburtstag, in jedem Fall heißt das nicht, dass von heute auf morgen alles geändert werden muss. Manche Kinder sind von selbst aus, schon so erpicht auf den Familientisch, dass nichts vor ihnen sicher ist, andere mögen es lieber noch pürierter und schätzen Ihre Breie. Beides ist in Ordnung. Das Ende des ersten Jahres ist generell der Zeitpunkt bei dem langsam auf den Familientisch umgestellt werden kann. Sie machen es richtig, wenn Sie Ihrem Kleinen parallel zum Brei schon was zum Knabbern anbieten. Als Mutter ist man immer geneigt dazu das eigene Kind mit den anderen gleichaltrigen Sprösslingen zu vergleichen. Aber jedes Kind ist ein eigenes Persönchen mit ganz eigenem Entwicklungstempo und individuellen Eigenheiten. Halten Sie sich das vor Augen und vertrauen Sie darauf, dass Ihr Söhnchen nach und nach diese Entwicklungsschritte machen und irgendwann mehr Essen vom Familientisch akzeptieren wird. Je gelassener Sie Ihr Kind begleiten, desto besser geht das. Solange wird Ihr Kleiner mit pürierten Mahlzeiten und Breien mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die er zu seinem gesunden Wachstum benötigt. Gut möglich, dass die Menge irgendwann nicht mehr ausreichen, aber da können Sie ja problemlos jederzeit etwas mehr geben. Was können Sie tun? Bieten Sie immer wieder die altersgerecht stückigen Breie an, so fördern Sie das Kauen lernen. Reichen Sie ihm doch parallel zum Mittagsbrei immer mal wieder ganz zwanglos babygerechtes Fingerfood wie weich gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinake, Kohlrabi, Süßkartoffel) oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Auch mal einen Happs von Mamas Teller ist in Ordnung. Am Nachmittag wie bisher etwas Getreidehaltiges aus dem Babyregal (Reiswaffeln, Hirsekringel, Kekse) und auch weiches, reifes, je nach Konsistenz gedünstetes Obst als Ergänzung zum Brei. Die Sättigung rein über die Familienkost und Fingerfood, das alles ausgiebig gekaut werden muss, zu decken, ist gar nicht so einfach. Deshalb sollten Sie diesen Anteil nur nach und nach steigern und zum Sattessen vorerst bei den Breien bleiben. Sicher hat er momentan auch einfach einen erhöhten Bedarf, denn wenn er nachts noch 1 Fläschchen trinkt, hat er sich tagsüber noch nicht richtig satt gegessen. Noch ein Wort zur Milch: 3 Fläschchen und ein Milchbrei machen die Ernährung Ihres Kleinen momentan recht „milchlastig“. Empfohlen werden im zweiten Lebenshalbjahr 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei, Babymüesli, später auch Joghurt, Käse auf dem Brot, Quark), nach dem ersten Geburtstag sind es nur noch 300 ml/g. Ihr Kleiner isst tagsüber sehr gut, da braucht er nachts bald keine Flasche mehr. Lassen Sie das Fläschchen ausschleichen (weniger Pulver bei gleicher Wassermenge anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Sicher wird er dann tagsüber mehr Appetit haben und auch mehr Wasser trinken, vielleicht müssen Sie sogar eine vierte Mahlzeit vom Löffel einführen. Nach und nach finden Sie sicher auch ein anderes Einschlafritual, um Ihren Kleinen ohne Nahrung und Trinken in den Schlaf zu kuscheln, wiegen, singen, streicheln… das ist auch besser für die (kommenden) Zähnchen. Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 02.02.2017



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Baby 9 Monate Familienkost

Hallo, Meine kleine isst Sehr gern Mittag nachmittag und (manchmal :)) abends ihren brei. Morgens und vormittags trinkt sie jeweils neist 235 ml pre. Abends, wenn sie zu müde ist für brei ist, auch nochmal dann 150 bis 200 ml.  Heute nach der ersten Flasche pre habe ich ihr zum Vormittagssnack mal ein halbes weiches brot gegeben mit butte...


Familienkost und Stillen

Hallo, meine Tochter ist nun 11 Monate alt. Sie verweigert seit ca. 2 Wochen den Brei (mittlerweile nimmt sie wieder den Haferbrei abends), isst aber alles von unserem Essen. Das reicht natürlich noch nicht zum satt werden. Vom Brei hatte sie zwar auch nicht die empfohlenen Mengen gegessen, allerdings so viel, dass sie keine Milch mehr wollte. ...


Übergang Familienkost

Liebe Frau Schwiontek, unsere Tochter ist gerade 1 Jahr geworden. Bis vor kurzem hatten wir noch eine ziemlich gut laufende Routine: 6.00 Pre, 9.00 Butterbrotstückchen,12.00 GKF, 15.00 GOB, 18.00 MGB. Zusätzlich haben wir seit ein paar Wochen versucht, vor den Breien Familienkost anzubieten. Der Brei war von Anfang an nur selbst gekocht, sie ha...


Beikost- Familienkost und Pre

Hallo liebe Ernährungsberaterinnen, Meine Tochter (korrigiert 8 Monate) wird am 12.1.23 1 Jahr alt, sie kam über 15 Wochen zu früh. sie entwickelt sich prächtig und ist motorisch auf dem Stand eines 11 Monate alten Babys. Sie hatte eine trinkschwäche und noch 4 Wochen nach ET eine Nasensonde liegen und selbst dann hatten wir lange 14 Flasche...


Übergang Familienkost und Stillen

Liebes Team,  meine Tochter wird in wenigen Tagen 1 Jahr alt und ich bin unsicher wegen ihres Nährstoffhaushalts im Übergang von Brei- zu Familienkost in Kombination mit Eibschlafstillen. Der Tagesmenüplan sieht so aus:  Frühmorgens (6-7 Uhr): Stillen 8-9 Uhr Butterbrot und etwas Obstbrei 9.30-10 Uhr Einschlafstillen 12.30 Uhr Mitta...


Familienkost Kind 14 Monate

Guten Morgen,  Wir haben leider Probleme bezüglich des Essens meiner Tochter.  Meine Tochter ist grundsätzlich keine große Esserin und hat sich auch schon damals, als ich sie vollgestillt habe, nie bei Hunger gemeldet. Sie kam auch recht zierlich auf die Welt (50 cm/ 2860 g) und wiegt jetzt ca. 9 kg (Größe weiß ich leider nicht, Kleidergröße 8...


Übergang zur Familienkost - wie?

Liebe Fr. Schwiontek, unsere 11 Mon. alte Tochter hat nur einen Zahn. So richtig kauen kann sie noch nicht. Aber sie findet Brot etc. schon sehr interessant. Gerne möchte ich sie an die Familienkost ran führen. Wenn ich ihr Brot, Nudeln etc. bisher gereicht habe, hat sie das schon gegessen, aber eben nur sehr wenig und sehr langsam. Und nur, we...


Übergang zu Familienkost

Guten Tag, Mein Sohn ist 14 Monate alt und schon immer ein guter Esser. Wir hatten mit der Beikosteinführung (abgesehen von einer Kuhmilchallergie, da sind wir mit dem Kinderarzt in Kontakt) und dem Abstillen keinerlei Probleme. Mein Sohn isst morgens gerne Müsli oder Brot, mittags isst er ein komplettes Hipp-Gläschen (ab 12 Monate mt Stückc...


Übergang Familienkost

Guten Morgen und danke für die Möglichkeit hier Rat bei Ihnen einzuholen.   Meine Tochter ist fast 10 Monate und möchte keine Mittagsmenü-Gläschen mehr bzw Brei. Allerdings hat Sie diese noch nie komplett gegessen und auch selbstgemachte Breie verschmäht. Jetzt habe ich so oft von Eisen und Zinkmangel gelesen das ich mich etwas Sorge. Wie kann...


Familienkost, Marmelade

Sehr geehrte Frau Schwiontek, mein Sohn ist 1 Jahr und einen Monat alt und ein generell eher krüscher Esser. Er hat sehr früh, sehr großes Interesse an fester Nahrung und unserem Essen gezeigt. Beikoststart hatten wir mit genau 6 Monaten und Zähne hat er schon alle, bis auf die letzten Backenzähne. Gestillt habe ich nebenbei bis er 11,5 Monate ...