Hallo Liebe Experten!
Ich benötige ihren Rat:
Meine Tochter ist jetzt sieben Monate alt. Seit acht Wochen probieren wir vergeblich ihr das Breiessen beizubringen. Mal sind es zwei dann drei Löffel. Nie soviel, dass sie davon länger wie 30-45 min satt ist. Die Flasche direkt danach wird seit neuesten verweigert. Ich habe alle möglichen dinge probiert, aber sie fängt an zu würgen, weint, presst den Mund zu oder spuckt alles wieder aus. Dinge wie Brot oder so kann man ihr in die Hand geben, darauf wird mit Begeisterung rumgekaut.
Ich mache mir doch schon echt Sorgen und Gedanken. Schließlich kann ich sie ja nicht ewig mit Milch ernähren.
Können sie mir helfen??? Vorallem das Würgen macht mir große Sorgen.
Wenn sie mittags nicht eine entsprechende Portion isst, kann ich ja auch nicht mit dem nächsten Brei beginnen (abends oder nachmittags)
Ich hab das gefühl, das es ihr entweder nicht schnell genug geht oder einfach zu umständlich ist und ihr (und mir mitlerweile auch) die Geduld für das Löffelspielchen fehlt.
Vielen dank im Voraus!
Mana2905
von
mana2905
am 04.10.2012, 15:25
Antwort auf:
Probleme mit der Beikost
Liebe „Mana2905“,
ich kann sehr gut verstehen, dass Sie mit Ihrem Latein am Ende sind. Aber lassen Sie den Mut nicht sinken. Auch wenn es im Moment so aussieht als würde nichts weitergehen, kann Ihr Töchterchen plötzlich einen Schritt in der Entwicklung tun.
Das Würgen hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass Ihre Kleine Probleme beim Schluckvorgang hat. Mir sieht das mehr nach einer Abwehrreaktion aus. Sie presst ja auch den Mund zusammen und spuckt alles wieder aus.
Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Ihre Maus muss sich mit einer neuen Füttertechnik anfreunden und ungewohnte Geschmackserlebnisse akzeptieren lernen. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. So wie Sie Ihre Kleine beschreiben, handelt es sich um ein sehr aktives, munteres Mädchen, das selber gerne aktiv bei der Sache ist. Manchmal kommt es auch tatsächlich vor, dass Kinder mit richtiger Breikost nicht so wirklich etwas anfangen können.
In diesem Alter ist ein Teil er Babys in der Lage mit sehr weich gekochten Stückchen um zu gehen. Für eine ganze Mahlzeit ist es sicher noch zu früh, aber ich kann mir vorstellen, dass Sie bei der Kleinen Zugang zum Essen wecken können, wenn Sie sie ins Essen mit einbeziehen. Geben Sie ihr ruhig ein kleines Tellerchen und legen erst einmal sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen darauf. Lassen Sie sie mit den Händen die Stückchen greifen, zum Mund führen und das Essen erforschen. Ihr Spatz ist dann abgelenkt und beschäftigt, sicher gelingt es dann sie mit Brei zu zu füttern. Versuchen Sie heraus zu finden, mit welchem Brei Ihr Kind am besten zurechtkommt. Ist es sinnvoll den Brei etwas zu verdünnen, dass er gut rutscht oder kann es tatsächlich schon Brei mit weich gekochten Stückchen sein. Das wären die 8-Monatsgläschen oder wenn Sie selber kochen Brei, der nur noch grob zerdrückt wird. Ihr kleiner Schatz darf mitarbeiten, die Händchen benutzen oder auch einmal einen weichen Löffel testen.
Bald können dann zusätzlich zu den weichen Gemüsestückchen gut verträgliche Beilagen, wie Nudeln, Reis etc. – ebenfalls ganz weich gekocht - folgen. Beobachten Sie wie Ihre Maus mit festem Essen zurechtkommt. Geht das gut, könnten Sie den Umgang mit festeren Stückchen zusätzlich fördern, indem Sie es mit kindgerechten Knabberprodukten versuchen.
Merkt ein Kind, dass alles zwar vom Geschmack her gewöhnungsbedürftig aber trotzdem essbar ist und sperrt sich nicht mehr gegen die ungewohnte Kost, geht es meistens in kleinen Schritten vorwärts.
Ich kann mir vorstellen, dass das ein Weg ist, die Kleine ans feste Essen zu locken und ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihre Geduld bald belohnt wird.
Herzliche Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 05.10.2012